Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kein Trinkwasser in Aulendorfer Hillstraße
Rohrbruch: Leitung bei Bohrarbeiten für Breitbandausbau beschädigt.
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AULENDORF - Der Schloss-Erlebnis-Parcours, als Nachfolger des Schlossmuseums, soll im August öffnen. Damit ist der zunächst für Ende Juni anvisierte Start des medialen Rundgangs im und ums Aulendorfer Schloss vom Tisch. Änderungen zeichnen sich auch bei der bisherigen Idee ab, die „Aulendorfer Schlossgeschichten“, so der Name des Parcours, ohne Aufsichtspersonal zu betreiben. Nach dem Start will sich die Stadt noch ein paar Wochen Zeit geben, um gegebenenfalls nachzubessern, bevor der Parcours im September offiziell Eröffnung feiert und beworben wird. Als Termin steht der Tag der Musiknacht im Raum, die für den
22. September angesetzt ist. „Besucher können das Schloss mit einem Tablet oder Smartphone ganz neu erleben“, erklärte Bürgermeister Matthias Burth den rund 80 Besuchern der Einwohnerversammlung am Dienstagabend in der Stadthalle zum Konzept der „Aulendorfer Schlossgeschichten“. Auf vier verschiedenen Arten, mal mehr für Kinder, mal mehr für geschichtlich besonders Interessierte, soll den Besuchern dabei auf den Tablet-PCs Wissenswertes und Anekdotisches rund um die Geschichte des Aulendorfer Schlosses und die Grafen zu Königsegg-Aulendorf vermittelt werden: in einem Kinderquiz, über eine filmischen Führung mit einem Chronisten, in Filmsequenzen mit Schattenfiguren – die, so Burth, die Stimmen von Aulendorfern haben – und über eine Leseebene für weitergehende Informationen.
Ein guter Teil der Inhalte ist bereits angefertigt. Über Pfingsten wurden im Schloss und im Reithof die Filmsequenzen mit dem Chronisten gedreht, teilt Silke Johler, Geschäftsführerin der Schloss GmbH (eine 100-prozentige Tochterfirma der Stadt), auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Dargestellt wird der Chronist von Historiker Holger Starzmann vom Heimat- und Geschichtsverein Traditio. Die nächste Zeit wird Johler noch damit beschäftigt sein, die von den beauftragten Museumsdesignern erstellten Inhalte zu prüfen und freizugeben. Dass es trotzdem zu einer zeitlichen Verzögerung für die Eröffnung kam, erklärt Johler auch mit technischen Herausforderungen. Man könne nicht genau wissen, wann die App, einmal in entsprechenden Plattformen eingestellt, tatsächlich vom Anbieter „scharf gestellt“werde, und habe daher einen Puffer eingeplant, um sich nicht „in ein zeitliches Problem hineinzumanövrieren.“
Derzeit, auch das betonte Burth am Dienstagabend, ist vorgesehen, dass das Schloss samt Parcours bei freiem Eintritt besucht werden kann. Änderungen zeichnen sich indes offenbar bei der bisherigen Haltung ab, den Parcours ohne Personal zu betreiben, um die Kosten für den Unterhalt zu senken. Jüngst hat die Stadt nämlich eine Stellenausschreibung veröffentlicht, in der sie Mitarbeiter für die „Aulendorfer Schlossgeschichten“sucht. Dort heißt es zu den Aufgaben etwa: Ausgabe der Tablets, Aufsicht führen und Gäste über tagestouristische und kulturelle Angebote in der Stadt informieren.
Es seien, so teilt Bürgermeister Burth auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit, bei näherer Betrachtung organisatorische Fragestellungen, auch im Zusammenhang mit Sicherheitsfragen und Schließdiensten, aufgetaucht. Deshalb gebe es nun Überlegungen für ein Betriebskonzept mit Personal. Die verschiedenen Varianten – darunter auch weiterhin eine ohne Personal – sollen dem Gemeinderat voraussichtlich in der Sitzung am 2. Juli vorgestellt werden. Vorher will sich Burth auch nicht zu Personalkosten äußern, nur so viel: „Klar, das verteuert die laufenden Unterhaltskosten.“
Weitere Berichte zu Themen aus der Einwohnerversammlung lesen Sie in den kommenden Ausgaben der „Schwäbischen Zeitung“.