Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Parkplätze am Jordanbad überflutet
Biberacher Thermalbad musste evakuiert werden
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BIBERACH - Wenn ein Gewitter über Ummendorf aufzieht, dann schrillen beim Feuerwehrkommandanten Simon Legnaro die Alarmglocken. So war es auch am frühen Dienstagabend gegen 16.45 Uhr. „Da dachte ich sofort, das geht nicht gut aus“, sagt der Kommandant. Seine Vorahnung täuschte ihn nicht. Kurze Zeit später löste er Alarm aus und ließ Sandsäcke bereitstellen.
Neben 15 vollgelaufenen Kellern in Ummendorf war der größte Einsatz am Jordanbad Biberach. Der Parkplatz dort war komplett überschwemmt. „Das Wasser drückte Richtung Therme“, sagt Simon Legnaro. Vorsorglich wurde das Jordanbad schließlich evakuiert. Die Einsatzkräfte stapelten Sandsäcke, um im Notfall vorbereitet zu sein. Insgesamt waren knapp 40 Feuerwehrleute bis circa 21 Uhr im Einsatz. Zusätzlich war auch das DRK vor Ort und die schnelle Einsatzgruppe (SEG) Ummendorf.
„Das Wasser ist innerhalb von zehn Minuten über den Reichenbach getreten und hat den Parkplatz geflutet“, sagt der Ummendorfer Kommandant. Das Problem sei unter anderem die Baustelle an der B 312: „Mit der Hochwasser-Problematik wird es am Jordanbad immer schlimmer. Die alte B 312 wurde auf natürliche Weise entwässert, jetzt wird viel mehr Fläche versiegelt und das Wasser kann nicht mehr ablaufen“, sagt Legnaro. Das Wasser werde dann gesammelt dem Reichenbach zugeführt. In Zukunft sieht er da erhebliche Probleme bei Starkregen. „Außer das Regierungspräsidium findet jetzt mal eine Lösung, die der Gemeinde Ummendorf und dem Jordanbad helfen würde und zwar mit Retentionsbecken.“
Auch am Mittwoch steht das Wasser noch auf dem Parkplatz. „Wir hoffen, dass wir am Freitag mit den Aufräumarbeiten beginnen können“, sagt Legnaro. „Das funktioniert erst, wenn das Wasser abgelaufen ist.“Was den Feuerwehrkommandanten selbst erstaunt hat: „In der kleinen Unterführung am Parkplatz stand das Wasser 1,5 Meter hoch.“Der Starkregen ist dennoch glimpflich ausgegangen: „Wir sind froh, dass nichts passiert ist“, sagt Claudia Flassak von der St.Elisabeth-Stiftung, Betreiber des Jordanbads. „Es wurden keine Autos beschädigt und auch nicht die Technik und das Gebäude.“Seit den Starkregenereignissen 2016 hätten sie einen Notfallplan entwickelt. Der Badebetrieb geht ganz normal weiter.
Als das Jordanbad evakuiert werden musste, haben die Mitarbeiter gut reagiert: „Wir haben in der Therme – nach Rücksprache mit der Feuerwehr – eine Durchsage über Lautsprecher gemacht“, so Erich Hipp, Leiter der Jordan Therme GmbH. Augrund des Starkregen sollten die Besucher ihre Autos vorsorglich umparen. Das habe alles sehr gut funktioniert.