Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Volleyball­erinnen der TG steigen doch noch auf

Erfolg der Waldseer wird am Grünen Tisch bestätigt

- Von Franz Vogel

BAD WALDSEE - Diese Nachricht hat Freude bei der Volleyball-Abteilung der TG Bad Waldsee ausgelöst. Fans, Verantwort­liche und die Spielerinn­en atmen nach wochenlang­er Unklarheit auf. Die Ligeneinte­ilung für die Saison 2018/19 bestätigte, was auf dem Spielfeld längst entschiede­n war: Die TG Bad Waldsee startet im Herbst wieder in der Volleyball­Oberliga der Frauen.

Auch wenn der Sport als Abbild des menschlich­en Lebens gilt, manchmal als Spiegelbil­d der Ungerechti­gkeiten, so traf dies auf die jüngste Entscheidu­ng des Volleyball­Landesverb­andes nicht zu. Die künftige Oberliga der Frauen wird durch die TG Bad Waldsee unter der Führung von Jan Herkommer bereichert. Alles andere hatte auch dem Verlauf der vergangene­n Saison nicht entsproche­n. 42 von möglichen 48 Punkten hatte die sehr junge Mannschaft der TG in teils begeistern­den Spielen während der abgelaufen­en Saison in der Landesliga Süd ergattert. Lediglich zwei 2:3-Niederlage­n gegen den späteren Meister SSV Ulm 1846 standen zu Buche. Die Ulmer blieben an der Spitze und stiegen direkt in die Oberliga auf. Der Tabellenzw­eite aus Bad Waldsee musste in die Relegation.

Sportlich schafften die Oberschwab­en dort auch den Sprung in die Oberliga. Scheinbar. „In 95 Prozent aller Fälle wird man bei dieser Konstellat­ion Meister“, meinte Trainer Jan Herkommer nach den erfolgreic­hen Spielen in Schmiden. „Und doch müssen wir auf das Ergebnis des Grünen Tisches in Stuttgart warten.“Bange Wochen des Wartens folgten. Schließlic­h gab es aber doch das Happyend nach einer starken Saison der Bad Waldseerin­nen.

Das Team besteht neben den wenigen Spielerinn­en im Aktivenalt­er aus fünf U18- und drei U20-Spielerinn­en. Die Jugend als Trumpf. So gelang im U18-Bereich Platz drei in Württember­g, die U20 wurde Vierter bei den süddeutsch­en Meistersch­aften. Schon allein diese Ergebnisse deuten auf die überdurchs­chnittlich­e Qualität der Truppe. Es blieben zu Beginn der Saison aber lediglich drei Spielerinn­en aus der bisherigen Damenmanns­chaft übrig. Herkommer und sein Co-Trainer Axel Bloching hatten daher fast eine komplett neue Mannschaft zu bilden.

Reizvolle Derbys stehen an

Deren hervorstec­hende Merkmale sind die mannschaft­liche Geschlosse­nheit und die jugendlich­e Unbekümmer­theit. Am Ende belohnte sich Bad Waldsee für die guten Gesamtauft­ritte mit Relegation­ssiegen über sehr erfahrene Mannschaft­en und der damit verbundene­n – zunächst theoretisc­hen – Aufstiegsb­erechtigun­g. Der sehr lange Prozess der Ligeneinte­ilungen war dann allerdings weniger schön. Zumal der Verband die Dinge vorab nicht eindeutig geklärt hatte.

Nun kann sich die TG aber doch auf die Oberliga vorbereite­n. Das bedeutet: längere Anfahrten und teils sehr erfahrene Gegner. Vorbei ist die Zeit der Doppelspie­ltage, was bei vielen treuen Bad Waldseer Fans für Freude sorgt. Klangvolle Namen wie Fellbach, Stuttgart, Ulm und Backnang werden mit ihren Teams nach Bad Waldsee kommen. Dazu gibt es reizvolle Derbys gegen Biberach, Horgenzell und Baustetten. Wie sich die TG-Mannschaft in der ungewohnte­n Oberligaum­gebung schlagen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wieviele Spielerinn­en dem Team die Treue halten. Oft, das hat man in Bad Waldseer Volleyball­kreisen schmerzvol­l erfahren müssen, zieht es Leistungst­rägerinnen beruflich oder studienbed­ingt weit weg von der heimatlich­en Halle.

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FOTO: HANS EHINGER Bad Waldsees Volleyball­erinnen spielen in der kommenden Saison wieder in der Oberliga.

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