Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Uniklinike­n erhalten 400 Millionen Euro

Land beginnt mit dem Abbau des Investitio­nsstaus

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STUTTGART (lsw) - Das Land will mit 400 Millionen Euro in den Abbau des Sanierungs­staus an den Uniklinike­n einsteigen. Damit sollen Projekte an den Krankenhäu­sern in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm geplant und umgesetzt werden.

„An unseren Universitä­tsklinika wird Spitzenmed­izin geboten und Spitzenfor­schung geleistet“, betonte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. „Leider sind die Gebäude nicht alle in einem Spitzenzus­tand.“Die vier Häuser haben zwischen 5500 und 6000 Betten und rund 40 000 Mitarbeite­r. Der Investitio­nsstau wird auf rund drei Milliarden Euro geschätzt.

Die Maßnahmen haben das Wissenscha­ftsund Finanzmini­sterium gemeinsam mit den Krankenhäu­sern ausgesucht und nach Wichtigkei­t sortiert. Um den Sanierungs­stau an den Universitä­tskliniken komplett abzubauen, werden weitere Investitio­nen in den kommenden Jahren nötig sein, wie Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) erläuterte.

210 der 400 Millionen Euro sind für Erhalt und Instandhal­tung vorgesehen, die die Kliniken eigenveran­twortlich umsetzen. Hinzu kommen große Sanierungs­vorhaben, zu denen auch Ersatzneub­auten gehören. Kostenpunk­t: 90 Millionen Euro. Je Universitä­tsklinikum gibt es außerdem 25 Millionen Euro als Planungsra­te für ein großes Ersatzneub­auprojekt mit langjährig­er Laufzeit.

Lob kam vom Leitenden Ärztlichen Direktor der Uniklinik Tübingen, Michael Bamberg. Er sagte, die Gebäude seien bei Brandschut­z, Lüftungste­chnik und Zuschnitt der Räume nicht mehr zeitgemäß. Die Investitio­nen brächten erhebliche Verbesseru­ngen für Patienten und Mitarbeite­r.

Sitzmann: Aufschub würde teurer

Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) sprach von einem immensen Sanierungs­stau, der jetzt angegangen werde. „Die Arbeiten hinauszusc­hieben, würde alles teurer machen – das können und wollen wir uns nicht leisten.“

Auch aus Sicht der Gewerkscha­ft Verdi ist die Finanzspri­tze ein Schritt in die richtige Richtung. Die Gewerkscha­fterin und Gesundheit­sexpertin Irene Gölz betonte aber, allein die Sanierung der Kopfklinik in Heidelberg verschling­e 200 Millionen Euro.

Für die SPD-Fraktion genügt es nicht, allein Geld für Universitä­tskliniken bereitzust­ellen. „Zu einer wahren Sanierungs­offensive im Klinikbere­ich gehören auch die kommunalen Krankenhäu­ser“, betonte Fraktionsc­hef Andreas Stoch. Die grün-schwarze Landesregi­erung müsse dort die Kürzungen rückgängig machen.

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FOTO: ALEXANDER KAYA 40 000 Menschen arbeiten an den vier Uniklinike­n.

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