Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Lothar Müller betrachtet seine Kunst mit launigen Worten
Vernissage zur Sommerausstellung lockt zahlreiche Gäste ins Stadtkino Seenema
BAD WALDSEE (sz) - Sehr erfreut vom guten Besuch anlässlich der Vernissage zur Sommerausstellung von Lothar Müller hat sich Marianne Jocham vom Vorstand des Stadtkinos Seenema gezeigt. Unter den zahlreichen Gästen konnte sie neben Rudi Köberle, Landwirtschaftsminister i.R., Vertreter der örtlichen und umliegenden Museen willkommen heißen.
Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, stellte sie in ihren einführenden Worten den Künstler Lothar Müller, ehemaliger Kunstlehrer an der Realschule Kißlegg, in all seiner Bescheidenheit vor: knappe Daten seiner Vita mit ebenso kurzer Beschreibung seiner Person. Jocham wies im Vorfeld zusammengefasst auf Müllers Mal- und Zeichenweise hin. In seinen Werken verschmelzen Motiv und Hin- tergrund vielfach zu einer Farbkomposition, wobei Konturen Konkretes andeuten. Mit Übermalen und Schichten werden Motive gegenständig.
Mit launigen Worten habe Lothar Müller seine Laudatio gehalten, die jedoch „keine Laudatio werden“sollte, heißt es. Denn er wolle keinen Lobpreis seiner Person vortragen. Stattdessen habe er die Besucher mit Vergleichen seiner Person und Zitaten aus Kunstkatalogen und Romanen ergötzt. Kurzweilig zog er die Besucher in seinen Bann, um schließlich zum Schluss zu kommen, dass bei seiner „Malerei und Zeichnerei er auf niemanden hören müsse, sondern eben nur auf sich“.
Müller brauche keinen Auftrag, wolle niemandem Rechenschaft geben müssen, sehe seine Malerei als „Freizeitbeschäftigung beziehungs- weise einen Zeitvertreib wie Rauchen und Kaffeetrinken, nur sei dies gesünder und beschäftigt länger“. So fand er ebenso in einer Biografie auf ihn maßgeschneidert passend folgendes Zitat: „Ich freue mich in der Stille einer arbeitsreichen Zurückgezogenheit.“Sein Auftritt und seine launige Rede konnten Ansporn sein für die Auseinandersetzung mit Kunst.
Mit fetziger Musik der 60er- und 70er-Jahre, dargeboten vom Gumpigbändler-Quartett, wurde die Vernissage umrahmt. Seine künstlerische Bandbreite bewies Lothar Müller auch hier als Posaunist. Bei Imbiss und Umtrunk wurde „eine wunderbare Ausstellung“(Besucherzitat) eröffnet. Die Ausstellung dauert noch bis zum 9. September und ist zu den Kinozeiten geöffnet.