Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Fotomodell für einen Tag
Wie der Maurermeister Felix Eberhart auf einer Baustelle zum neuen Gesicht der Oberschwabenschau wurde
BAD SCHUSSENRIED/EBERSBACHMUSBACH (sz) - Der Herbst 2018 wird eine besondere Zeit für Felix Eberhart. Dann wird der 25-jährige Maurermeister aus Ebersbach-Musbach sich selbst ziemlich oft in die Augen schauen können: Er ist eines von drei Werbe-Gesichtern der Oberschwabenschau 2018. Also wird man ihn auf vielen Plakaten sehen, tausendfach verteilt an Straßenlaternen und Brückengeländern in der ganzen Region bis weit auf die Alb, ins Allgäu und nach Vorarlberg. Vor einigen Tagen war sein Fotoshooting auf einer großen Baustelle in Bad Schussenried.
Ernst Fesseler fotografiert schon seit vielen Jahren die Plakate der Oberschwabenschau. Was für ihn normal ist, ist für seine Modelle umso erstaunlicher. Eberhart ist schon neun Jahre in seinem Beruf, aber so wie fürs Foto hat er noch nie gemauert: „Näher ran“, bat der Fotograf, „bitte nochmal näher ran an die Ziegel!“Eine wahrhaft ungewohnte Körperhaltung für einen Maurer, „ich hatte die Wand im Gesicht, da hat man sie normal wirklich nicht“, berichtete er hinterher. Aber fürs Foto war das genau richtig: „Wir brauchen einen sehr kleinen Bildausschnitt“, sagt Fesseler, „und in diesem Bereich muss hinterher alles zu sehen sein, worauf es ankommt, um mit dem Bild die ganze Geschichte zu erzählen.“Im Fall von Eberhart war das neben dem Gesicht und dem Rot der Ziegel auch noch klassisches Maurer-Werkzeug: Mal wurde die Kelle mit in Szene gesetzt, mal die Wasserwaage.
Motiv mitten aus dem Leben
Ein großer Aufheller, der das Tageslicht reflektiert, plus ein Ziegelstein hochkant, um auf der exakt richtigen Höhe zu sein: Mehr braucht Fesseler nicht. Seine Porträtbilder entstehen