Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
BG hat drei Großbaustellen und will weiter wachsen
Baugenossenschaft Wangen berichtet bei der Mitgliederversammlung über wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2017
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WANGEN - Die Baugenossenschaft (BG) Wangen wächst weiter und hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ordentlich gewirtschaftet. Dies wurde bei der jüngsten Mitgliederversammlung am Donnerstagabend deutlich. Neben den aktuellen Großbaustellen im Auwiesenweg und in der Kißlegger Becherhalde gibt es bereits weitere Pläne, den Bestand zu erweitern.
„Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist ausgeschieden, aber die Baugenossenschaft Wangen ist weiter im Spiel, und dies erfolgreich.“Mit diesen Worten zu Beginn der Mitgliederversammlung gab Armin Kraft vor 95 stimmberechtigten Genossen in der Stadthalle das Motto für die nächsten rund anderthalb Stunden vor. Die BG, so der Aufsichtsratsvorsitzende, präge das Stadtbild mit und trage dazu bei, dass guter und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werde.
Nachdem das Projekt in der Wittwais mit insgesamt 136 Wohnungen in 2017 abgeschlossen wurde, liegt der Fokus in Wangen aktuell auf der Großbaustelle im Auwiesenweg. Dort entstehen bekanntlich 67 Wohneinheiten mit einer durchschnittlichen Fläche von knapp 80 Quadratmetern. Der Baustart war vergangenen Oktober, man sei gut durch den Winter gekommen und liege voll im Zeitplan, so Reinhold Muschel. „Die ersten Mieter könnten schon Ende 2019 einziehen“, kündigte das Vorstandsmitglied an.
Bereits im November dieses Jahres soll das erste der zwei Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohnungen in der Kißlegger Becherhalde bezugsfertig sein – nach nur achtmonatiger Bauzeit. Beim zweiten Gebäude soll es im Frühjahr 2019 so weit sein. Ob die BG die Option eines dritten Hauses wahrnimmt, hänge von der Nachfrage und den Erfahrungen aus den aktuellen Bauten ab, wie Muschels Vorstandskollege Christoph Bührer der SZ sagte. Die dritte, „nicht vorgesehene“Großbaustelle der Baugenossen liegt derzeit im Ebnet. Nach dem Brand in der gleichnamigen Straße im vergangenen Februar ist die BG für die aufwändige Gebäudesanierung zuständig. Noch im August werde der Dachstuhl im am stärksten betroffenen Haus Nummer 12 ersetzt, die Arbeiten würden Ende 2018 dort komplett abgeschlossen sein, berichtete Muschel. Im Gebäude Im Ebnet 10 sind laut BG sechs der elf Wohnungen bereits wieder bewohnt.
Weil in 2019 die aktuellen Baustellen der Baugenossenschaft auslaufen, gibt es bereits Überlegungen für die nächsten Projekte. Laut Christoph Bührer gibt es weiter Gespräche mit der Stadt, ob sich die BG nach der Bregenzer Straße auch in Epplings und in der Haid (MariaCatharina-Reich-Straße) engagieren will, wo die Verwaltung beim sogenannten sozialen Wohnungsbau tätig werden will. Auf dem „BGZettel“ stehen auch die geplanten Wohngebiete in den Auwiesen sowie zwischen Haid und Wittwais. „Wir haben Interesse, dort unseren Bestand zu erweitern, warten aber hier ab, wie die Bebauungspläne aussehen“, sagt Christoph Bührer und gibt als weiteres Ziel für die Jahre 2019/20 die „Bestandspflege in einigen Gebäuden am Südring“an.
Das Vorstandsmitglied berichtete am Donnerstagabend auch über positive Zahlen bei der Bewirtschaftung des eigenen Bestands und bei der Betreuung von fremdem Eigentum, dabei wurden knapp 4,4 Millionen Euro erlöst. Fast 300 000 Euro habe die BG vergangenes Jahr in ihren Bestand investiert. Nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die knapp 100 Mitglieder in der Stadthalle auch der Wiederwahl der beiden Aufsichtsratsmitglieder Ulrich Mauch (Bürgermeister) und Andreas Middelberg (Sparkassendirektor) einmütig zu.