Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Stadt erstattet Strafanzeige gegen Mitarbeiter
Mann soll Gebühren für sich selbst abgezweigt haben – Stadt ist alleinige Geschädigte
BAD WURZACH (sl/sz) - Die Stadt Bad Wurzach hat gegen einen Mitarbeiter aufgrund von finanziellen Unregelmäßigkeiten Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg gestellt. In mehreren Fällen bestehe der Verdacht, dass „Gebühren in erheblicher Höhe nicht ordnungsgemäß erhoben“wurden. Das gab Bürgermeister Roland Bürkle am Montagabend im Gemeinderat bekannt. Ebenso sei der Verbleib von Gebühreneinnahmen „teilweise nicht nachvollziehbar“. Dies sei bei internen Überprüfungen festgestellt worden.
Zur Aufklärung des Sachverhaltes hat der Bürgermeister als Dienstherr die Staatsanwaltschaft Ravensburg sowie die Kriminalpolizei Friedrichshafen eingeschaltet. „Die Ergebnisse der Ermittlungen sind jetzt abzuwarten“, so Bürkle.
Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens werde die Stadt keine weiteren Auskünfte erteilen, kündigte er an.
Erste Staatsanwältin Christine Weiss bestätigte auf SZ-Anfrage die Ermittlungen ihres Hauses. Diese befinden sich ihrer Aussage nach „noch am Anfang“. Die Anzeige sei im März eingegangen.
So steht auch die Schadenshöhe noch nicht fest. Wie Christine Weiss weiter mitteilt, habe der Mitarbeiter mit seinem mutmaßlichen Handeln alleine die Stadtverwaltung, nicht den Bürger geschädigt. Die erhobenen Gebühren waren demnach also korrekt, jedoch soll der Mitarbeiter die vom Bürger gezahlten Gelder nicht in die Stadtkasse weitergeleitet, sondern für sich selbst abgezweigt haben.
Der verdächtigte Mann ist nach Weiss’ Worten aufgrund der Vorwürfe innerhalb der Stadtverwaltung versetzt worden.