Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ostrach zieht Bilanz zu Schäden
Gemeinde muss einen Eigenanteil von 19 000 Euro tragen
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OSTRACH - Auf rund 42 000 Euro summieren sich die Schäden, die bei dem Unwetter am 6. Juni an öffentlichen Gebäuden in Ostrach entstanden sind. Das hat Ortsbaumeister Winfried Brotzer am Montagabend in der Sitzung des Gemeinderates berichtet.
Betroffen waren vor allem der Schulkomplex und das Buchbühlareal. Am Schulzentrum hat sich aufgrund des abfallenden Geländes viel Wasser am Hallenbad gesammelt und ist in einen großen Lichtschacht geflossen. Durch die dortige Tür ist Wasser in Heizungskeller und Maschinenraum gedrungen. „Zwar stand das Blockheizkraftwerk rund 30 Zentimeter im Wasser, aber bislang konnten wir keine Schäden entdecken“, sagte Brotzer. Anders im Maschinenraum, wo durch Wasser und Kurzschluss mehrere Pumpen kaputt sind. Der Gesamtschaden am Hallenbad liegt bei rund 25 000 Euro. Um bei einem künftigen Unwetter vorzubeugen, soll im Lichtschacht eine Pumpe eingebaut werden, die eindringendes Wasser auf eine Wiese an der Schule umleitet.
An der Grundschule hat sich auf dem großen Pausenhof Wasser gesammelt und ist ins Foyer eingedrungen. Die Kosten, um die Schäden zu beheben, liegen bei rund 4000 Euro. Ebenso für drei Klassenräume der weiterführenden Schule. In der Hausmeisterwohnung ist durch Rückstau aus dem Kanalnetz ein Wasserschaden an den Bodenbelägen in Höhe von rund 2000 Euro entstanden.
An der Buchbühlhalle war am Flachdach in Richtung Sportplatz ein Dachablauf verstopft, sodass Wasser zur Fensterfront der Halle floss und dort eindrang. „Wir hatten aber Glück. Die Schäden im Regieraum und Geräteraum scheinen minimal zu sein“, sagte Brotzer. Am Probenraum des Musikvereins und dem Raum des FCO sei die Lage schlimmer gewesen. Dort stand das Wasser höher und die Bereiche mussten aufwendig getrocknet werden. „Wir wissen noch nicht, ob auch die Beläge ausgetauscht werden müssen. Aber insgesamt kosteten Reinigung und Trocknung 7000 Euro“, sagte der Ortsbaumeister. Da die Gemeinde für Schulkomplex und Buchbühlhalle bei der Versicherung jeweils eine Selbstbeteiligung von 10 000 Euro hat, bleibt sie auf einem Teil der Kosten sitzen. In der Summe sind es 19 000 Euro.
Charly Schmid (CDU) berichtete, dass sich bei ihm viele Bürger gemeldet hätten, deren Versicherung keine Schäden übernimmt, die durch Rückstau aus der Kanalisation entstanden sind. „Wenn das passiert, weil unsere Rohre zu klein sind, können wir die nicht auf ihren Kosten sitzen lassen“, sagte Schmid. Bürgermeister Christoph Schulz merkte an, dass das Netz für normale Regenmengen sehr wohl ausreiche. „Aber für ein Unwetter von solchem Ausmaß und Verlauf hat wohl keine Gemeinde ihr Kanalnetz dimensioniert“, sagte Schulz. Brotzer ergänzte: „Mit einer Rückstauklappe sieht die Sache anders aus. Daher werden wir die auch als nächstes in der Hausmeisterwohnung einbauen.“
Jörg Schmitt (SPD) wies auf zwei Gefahrenstellen hin. Einerseits drohe bei Unwetter am Weiher ein Durchfluss zu verstopfen. Andererseits wurden vom Schelmenhau große Mengen Schotter und Kies eines Weges die Schlösslestraße runtergespült. Brotzer sicherte zu, sich die Lage am Weiher anzusehen, machte für den Weg am Schelmenhau aber wenig Hoffnung. „Es gibt dort keine Möglichkeit, das Wasser abzuleiten“, sagte der Ortsbaumeister. Den runtergespülten Kies hatte die Gemeinde nach dem Unwetter wieder oben zum Weg transportiert.