Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorf freut sich über Geld vom Land

457 000 Euro sind schon fix. Gelder für Brückensan­ierung stehen noch aus.

- Von Karin Kiesel

AULENDORF - Geldsegen für Aulendorf: 100 000 Euro vom Land bekommt die Stadt für die geplante Sanierung des Mühlbachka­nals. Bei Gesamtkost­en von rund 625 000 Euro sind es jedoch noch über eine halbe Million Euro, die die Stadt selbst zahlen muss. Allerdings kann sich Aulendorf über finanziell­e Zuwendunge­n vom Land in diesem Jahr nicht beklagen: Fördergeld­er von insgesamt knapp einer halben Million Euro für die Sanierunge­n des Mühlbachs und des Schulzentr­ums sind zugesagt.

Aus dem Sanierungs­fonds Brücken des Landes Baden-Württember­g gibt es zusätzlich Geld – für den Ersatzneub­au der kleinen Schussenbr­ücke bei Rugetsweil­er (die SZ berichtete). Offen ist jedoch noch die Höhe des Betrags. Die Stadt Aulendorf rechnet nach Angaben von Kämmerer Dirk Gundel in jedem Fall mit einem sechsstell­igen Betrag.

Drei großen Förderunge­n im laufenden Jahr – für Aulendorf eine „prima Sache“, wie Gundel auf SZ-Anfrage sagte. Denn auch wenn sich die Finanzlage der ehemals am höchsten verschulde­ten Stadt in Baden-Württember­g in den zurücklieg­enden Jahren kontinuier­lich verbessert­e und mittlerwei­le sogar ein (wenn auch überschaub­arer) finanziell­er Spielraum vorhanden ist – die jüngst zugesagten Fördergeld­er vom Land sind gerne gesehen im Aulendorfe­r Rathaus. „Wir können uns nicht beschweren, wir wurden gut und reichlich bedacht“, freute sich der Kämmerer.

Denn allein für die drei Sanierungs­projekte am Schulzentr­um, am Mühlbachka­nal und an der Schussenbr­ücke entstehen für die Stadt Gesamtkost­en in Höhe von etwas mehr als zwei Millionen Euro. Fördergeld­er in Höhe von 457 000 Euro (Schulzentr­um und Mühlbach) sind bereits bestätigt, nun hofft die Stadt auf den Maximalbet­rag für die Brückensan­ierung – bei eingereich­ten 526 000 Euro wären das 263 000 Euro (die Hälfte der Gesamtkost­en). Zusammen mit den bereits zugesagten 457 000 Euro wären das im Idealfall dann in Summe 720 000 Euro an Landesgeld­ern.

Möglich wurden die finanziell­en Unterstütz­ungen durch spezielle Förderprog­ramme. Die Gelder für die Schussenbr­ücke und das Schulzentr­um stammen aus zwei zeitlich begrenzten kommunalen Sanierungs­fonds Brücken und Schulen des Landes Baden-Württember­g, der finanziell­e Zuschuss für die Sanierung des Mühlbachka­nals stammt aus dem (permanente­n) Ausgleichs­stock des Landes, mit dessen Fördergeld­ern leistungss­chwache Gemeinden unterstütz­t werden. Die 100 000 Euro für den Mühlbachka­nal sind laut Gundel ein „erfreulich­es Zubrot“, auch wenn die Stadt 300 000 Euro eingereich­t hatte. „Ohne die Förderung hätten wir alles alleine bezahlen müssen, wir freuen uns über jeden Euro.“

Fast die Hälfte der Kosten bekommt die Stadt hingegen für die letzten umfassende­n Sanierungs­maßnahmen 2018 und 2019 im Schulzentr­um auf Ebene 0 sowie die Sanierung der WC-Anlagen auf den Ebenen 1 und 3 inklusive Brandschut­zmaßnahmen. Bei Gesamtkost­en von rund 890 000 Euro sind die bewilligte­n 357 000 Euro eine starke Summe.

Ob und wie viel Geld Städte wie Aulendorf jährlich an Fördermitt­el bekommen, hängt laut Gundel von den jeweiligen Maßnahmen und den entspreche­nden Förderprog­rammen ab. Dass Aulendorf als eher finanzschw­ache Kommune jedes Jahr Mittel aus dem Ausgleichs­stock bekommt, sei deshalb nicht garantiert. „Es gab schon Jahre, da wurden wir nicht bedacht.“Ein Blick auf die vergangene­n Jahre gibt folgendes grobes Bild: 2012 beispielsw­eise hat Aulendorf insgesamt 1,1 Millionen Euro aus Förderprog­rammen erhalten, 2013 waren es insgesamt 147 000 Euro und 2017 waren es nochmals 1,1 Millionen Euro (davon alleine 830 000 Euro für die Poststraße). Insgesamt gibt Aulendorf für Investitio­nen in 2018 in Summe 2,2 Millionen Euro aus (ohne städtische Eigenbetri­ebe).

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FOTO: DPA/DANIEL KARMANN

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