Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Superstau im erweiterten Parkhaus
Stadtwerke erklären, warum vor Kurzem im Parkhaus Ulmer Tor in Biberach Chaos herrschte
BIBERACH - Viele Autofahrer haben vor Kurzem um die Mittagszeit bis zu eineinhalb Stunden gebraucht, bis sie aus dem Parkhaus Ulmer Tor in der Nähe des Biberacher Bahnhofs ausfahren konnten. Der Verkehr stand komplett über alle Etagen des erst vor Kurzem erweiterten Parkhauses. Ob das wieder passieren kann, hat die SZ bei den Stadtwerken Biberach als Parkhausbetreiber recherchiert.
Genau 58 Minuten habe er von Parkebene 3 bis zur Ausfahrtsschranke an der Eisenbahnstraße gebraucht, empört sich ein SZ-Leser. „Als ich einen verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtwerke fragte, ob man nicht die Schranke oben lassen kann und die Chips per Hand kassieren könnte zugunsten eines schnelleren Abflusses, bekam ich zur Antwort: Seien Sie froh. Andere haben anderthalb Stunden gebraucht“, schildert der Mann. Die Autos hätten sich gestaut bis ins oberste Parkdeck, auch die Anrufe einzelner Autofahrer bei der Polizei oder bei der Stadtverwaltung hätten nichts gebracht.
Aber wo lag das Problem? Bei den Stadtwerken Biberach weist man die Schuld von sich. „Dass nichts mehr vorwärtsging, hatte nichts mit dem Parkhaus zu tun“, sagt Thorsten Wölfle, Teamleiter Parkierung. Vielmehr sei die Freiburger Straße aufgrund einer Baustelle gesperrt gewesen. „Der Verkehr in Richtung Memminger Straße ist nicht mehr richtig abgeflossen, deshalb haben sich die Autos auf der Straße bis ums Parkhaus herum gestaut“, so Wölfle. „Wenn vor dem Parkhaus die ganze Straße dicht ist, kommen Sie natürlich auch aus dem Parkhaus nicht mehr heraus.“Es seien zwar drei Mitarbeiter der Stadtwerke vor Ort gewesen und hätten sich viele Beschimpfungen anhören müssen, „aber die konnten in dem Moment auch nichts ändern“.
Dass das ausgerechnet am Mittwoch zur Mittagszeit passierte, ist aus Wölfles Sicht kein Zufall: „Wir haben mittwochs Wochenmarkt in der Stadt, und der Gigelberg, wo sonst viele parken, ist bereits durch die Schausteller fürs Schützenfest belegt.“Komme dann noch eine Straßenbaustelle und ein voll belegtes Parkhaus hinzu, das die meisten zur Mittagszeit wieder verlassen wollten, sei das Chaos perfekt, so Wölfle.
Dass sich das Ganze diesen Mittwoch wiederholt, glaubt er indes nicht. „Die Baustelle ist jetzt weg, der Verkehr sollte also wieder fließen.“
In dem auf 555 Parkplätze erweiterten Parkhaus Ulmer Tor wird sich die Situation insofern noch verbessern, weil jetzt auch die zweite Einund Ausfahrt von der Neherstraße her eröffnet wird.