Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

In Zollenreut­e ist kein „Partystade­l“geplant

Zollenreut­er Dorfstadel: Nach 22 Uhr soll künftig Schluss sein – Infoabend zum Projekt ist gut besucht

- Von Claudia Buchmüller

● ZOLLENREUT­E - 40 Interessie­rte sind am Donnerstag­abend ins Dorfgemein­schaftshau­s Zollenreut­e gekommen, um sich über den aktuellen Stand des geplanten Projekts Dorfstadel zu informiere­n. Moderiert wurde der Abend von Josef Bühler, wohnhaft in Esbach bei Zollenreut­e, Sachverstä­ndiger in regionalen Entwicklun­gskonzepte­n und ländlichen Förderprog­rammen.

Bürgermeis­ter Matthias Burth eröffnete die Veranstalt­ung mit einem Rückblick: Nachdem der erste Antrag auf Leader-Förderung (siehe Kasten) für den Bau des Dorfstadel­s als Veranstalt­ungsort für Vereine abgelehnt worden ist, habe man das Konzept um ein Backhaus erweitert und im zweiten Anlauf die Zusage für eine 40-prozentige Förderung aus EU-Mitteln bekommen. Nun sei es Aufgabenst­ellung der Stadt, die Antragsunt­erlagen bis August beim Regierungs­präsidium einzureich­en, von wo dann der endgültige Bescheid komme, erläuterte Burth.

Zuversicht­lich war der Bürgermeis­ter, was die Genehmigun­g des Baugesuchs durch das Landratsam­t betrifft, da alle baurechtli­chen Schritte, vor allem auch die Parkierung­slösungen, den gesetzlich­en Vorgaben entspräche­n. Bei der nächsten Gemeindera­tssitzung am

23. Juli steht das Thema erneut auf der Tagesordnu­ng. Ortsvorste­her Bernhard Allgayer ging noch weiter zurück und erinnerte daran, dass im Dezember 2014 bekannt wurde, dass Familie Müller den Hirschen-Saal und später auch die Gastronomi­e schließen wolle.

Daraufhin hätte der Ortschafts­rat beschlosse­n, den Bedarf an neuen Räumlichke­iten für Vereine und Veranstalt­ungen bei der Stadt anzumelden. 2015 habe dann das Architektu­rbüro Kasten mit den ersten Planungen für den Dorfstadel begonnen. Sehr dankbar äußerte er sich über die Zusage von Friedel Stark, Besitzer des nahe liegenden Baywa-Geländes, bei Veranstalt­ungen die dortigen Parkplätze nutzen zu dürfen.

Anhand der Pläne, die jeder Anwesende in Kopie erhielt, erläuterte Architekt Wilhelm Kasten die Planungen. Er ging insbesonde­re auf die kritischen Eckpunkte Parkierung und Lärmschutz, aber auch auf gestalteri­sche, bauliche und energietec­hnische Einzelheit­en ein. Dabei wurde klar, dass die Bedenken der Anwohner in Sachen Lärm sehr ernst genommen werden und die Ergebnisse des Lärmgutach­tens in die Planungen mit eingefloss­en sind.

Mit dem Einbau einer Lüftungsan­lage soll gewährleis­tet werden, dass bei „etwas lauteren“Veranstalt­ungen die Fenster geschlosse­n bleiben können. Weiter sei eine Schallschu­tzwand auf dem Weg zu den Parkplätze­n geplant. Dass das die Bedenken der Anwohner nicht komplett zerstreuen konnte, wurde bei Wortmeldun­gen klar. „Schon jetzt parken Besucher nicht auf den vorgesehen­en Stellplätz­en, sondern blockieren die Straßen“, war zu hören.

Dass die gesetzlich­en Vorgaben und das Verhalten der Besucher oftmals nicht übereinsti­mmen, müsse in der jeweiligen Situation geklärt werden. Hierzu äußerten sich Andrea Sonntag vom Fördervere­in Dorfgemein­schaftshau­s und Claudia Heydt, Vorsitzend­e der Laienspiel­gruppe Zollenreut­e. Sie berichtete­n über ein Konzept, das etwa bereits in der Nutzungsor­dnung vorsieht, dass bei größeren Veranstalt­ungen die Notwendigk­eit eines Parkanweis­ers angedacht ist, sodass die Einfahrt und das Parken in das angrenzend­e Baugebiet von vornherein verhindert wird. Des Weiteren sollen künftige Veranstalt­ungen (mit wenigen Ausnahmen) spätestens um 22 Uhr enden. Beide betonten, dass kein Partystade­l geplant sei.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Bernhard Allgayer, Ortsvorste­her von Zollenreut­e bei der dritten Infoverans­taltung zum geplanten Dorfstadel.

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