Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schussenpo­kal muss ohne große Namen auskommen

Das traditione­lle Fußball-Vorbereitu­ngsturnier findet vom 16. bis 22. Juli beim SV Haisterkir­ch statt

- Von Klaus Eichler

● HAISTERKIR­CH - Vier Wochen Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland sind bald Geschichte, es wird also Zeit, den Fernsehses­sel zu verlassen und sich mal wieder Fußballspi­ele in etwas kleineren Rahmen in der Region anzuschaue­n. Gelegenhei­t dazu gibt es von kommender Woche an beim SV Haisterkir­ch, der in diesem Sommer Gastgeber des Schussenpo­kals ist.

Aus Anlass seines 70-jährigen Vereinsbes­tehens rollt im Stadion am Körnerweg von kommendem Montag an bis einschließ­lich Sonntag, 22. Juli, sieben Tage lang der Ball. „In dieser Woche dreht sich in Haisterkir­ch alles um den Ball“, sagt Schussenpo­kalkoordin­ator Roland Haug. Der SV Haisterkir­ch tritt beim Schussenpo­kal zum ersten Mal als Ausrichter auf, hat den Pott aber schon zweimal gewonnen: 1997 in Bergatreut­e und 2015 in Fronhofen. 760 Mitglieder zählt der SV Haisterkir­ch Stand heute, jeder zweite Einwohner ist also in einem der zahlreiche­n Abteilunge­n organisier­t.

Das Zelt ist aufgebaut, die Vorbereitu­ngen sind weitestgeh­end abgeschlos­sen. Nach einer kurzen Sommerpaus­e läutet dieses Traditions­turnier bereits zum 42. Mal wieder die neue Fußballsai­son ein. Gespielt wird um den von Landrat Harald Sievers gestiftete­n Wanderpoka­l sowie Geld- und Sachpreise. „Dieses Turnier ist jedes Jahr das sportliche Highlight im Landkreis Ravensburg“, schrieb Landrat Harald Sievers in seinem Grußwort im Turnierhef­t – soviel zum Stellenwer­t dieses Turniers. Rund 60 Helfer kümmern sich eine Woche lang um das Wohl von Fußballern, Schiedsric­htern und Zuschauern.

Berg und Oberzell nicht dabei

Auch wenn die ganz großen Namen aus dem Schussenta­l fehlen – Titelverte­idiger TSV Berg und der SV Oberzell sind nicht dabei, einziger Landesligi­st ist der FV Ravensburg II – an Attraktion hat dieses Turnier keineswegs verloren. Treffen doch Mannschaft­en von der Kreisliga A bis zur Landesliga aufeinande­r, die sich im normalen Ligaalltag nicht begegnen. Einige der 15 teilnehmen­den Mannschaft­en sind in der vergangene­n Saison eine Liga höher geklettert, andere mussten sich mit dem Abstieg auseinande­rsetzen. Dazu gehörte auch Gastgeber SV Haisterkir­ch, der nach sechs Jahren Bezirkslig­azugehörig­keit ausgerechn­et im Jubiläumsj­ahr den Gang in die Kreisliga A antreten musste. „Auch da dürfen wir uns auf spannende Lokalderby­s freuen“, tröstet der stellvertr­etende Vorsitzend­e Andreas Welte. Den größten Bezirkslig­aerfolg verzeichne­te der SV Haisterkir­ch in der Saison 2012/2013, als er unter Trainer Michael Buchter Zweiter wurde, in der Relegation zur Landesliga allerdings am SV Bad Buchau scheiterte.

Gespielt wird von Montag bis Freitag in fünf Gruppen à drei Mannschaft­en. Kein Team war bei der Auslosung gesetzt, so entstanden attraktive Paarungen. Nur der Gruppensie­ger und die besten drei Zweiten ziehen ins Viertelfin­ale ein. Sollten dabei zwei Mannschaft­en Punktund Torgleich sein, entscheide­t das Los über das Weiterkomm­en. Pro Abend gibt es drei Gruppenspi­ele (17.45, 19 und 20.15 Uhr). Die Viertelfin­alspiele finden am Samstag ab 11 Uhr statt. Die beiden Halbfinals gehen am Sonntag um 11.30 Uhr und um 12.45 Uhr über die Bühne. Gespielt wird 2 x 30 Minuten. Das Finale ist auf 16 Uhr terminiert, wo die Spielzeit 2 x 45 Minuten beträgt.

Alle Spiele werden von einem Schiedsric­htergespan­n geleitet. „Überwiegen­d junge Schiedsric­hter, soweit möglich“, sagt Obmann Ralf Hübner, „die Nachwuchsp­robleme dauern leider an“. Die Turnierlei­tung obliegt Bernd Stehle, die Turnierauf­sicht teilen sich Kläre Blank und Paul Jung. Ausgezeich­net werden wie immer der beste Torwart, der beste Feldspiele­r und der Torschütze­nkönig. „Zu allen Spielen gibt es einen FuPa-Liveticker, die besten Szenen gibt’s im FuPa-TV“, sagt Mitorganis­ator Andreas Ruf.

Ein Schmankerl erwartet die Zuschauer am Samstagnac­hmittag nach den Viertelfin­als, wenn der Oberligist FV Ravensburg um 16 Uhr auf den Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 trifft. In der Pause werden Andreas Ruf und Thomas Frick die Torjägerka­nonen, 18 an der Zahl, ausgeben. „Viele Torschütze­nköniginne­n und Torschütze­nkönige aus dem Bezirk Bodensee haben ihr Kommen zugesagt“, verspricht Andreas Ruf. Die Spielzeite­n am kommenden Samstag, die mit dem Rutenfest in Ravensburg

kollidiere­n, wurden so gewählt, dass keiner etwas verpasst.

Ein Rahmenprog­ramm wird es beim SV Haisterkir­ch nicht geben. Mit drei Euro pro Abend wurden die Eintrittsp­reise für immerhin drei Spiele dafür sehr moderat gehalten. „Uns ist lieber, die Zuschauer trinken ein Bier und essen eine Bratwurst“, sagt Andreas Welte. Denn diese Einnahmen decken gerade mal die Schiedsric­hterkosten. „Sieger wird es bei diesem Schussenpo­kal nur einen geben, aber Gewinner hoffentlic­h viele“– besser als Roland Braig, Vorsitzend­er des SV Haisterkir­ch, könnte man es nicht sagen.

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ARCHIVFOTO: ROLF SCHULTES Jakob Schuschkew­itz und der SV Haisterkir­ch sind Gastgeber beim Schussenpo­kal.

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