Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kiesabbau in Grund: Einspruchsfrist endet
Infoveranstaltung am 25. Juli in Baienfurt – Kritik an Veröffentlichungpraxis
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KREIS RAVENSBURG - Noch bis zum
26. Juli können Privatpersonen gegen das umstrittene Kiesprojekt im Vogter Teilort Grund Einspruch einlegen. Wie mehrfach berichtet, will die Firma „Meichle und Mohr“Mitten im Altdorfer Wald auf rund elf Hektar Kies in bis zu 40 Meter Tiefe abbauen. In der Bürgerschaft der direkt und indirekt betroffenen Gemeinden hat sich massiver Widerstand geregt. Gegner des Projekts befürchten die Zerstörung eines Naturraums, mehr Schwerlastverkehr und haben Angst um den großen Trinkwasserspeicher auf dem Waldburger Rücken.
Gerade letzteres Thema hat für große Aufregung gesorgt. Die Gemeinden Baienfurt und Baindt, die ihr Trinkwasser aus der Quelle Weißenbronnen in der Nähe des Gebiets beziehen, haben derzeit eigene Untersuchungen am Laufen, die Aufschluss über etwaige Gefahren durch den Kiesabbau geben sollen. Skeptiker der Fortschreibung des Teilregionalplans Rohstoffe des Regionalverbandes, in dem das Kiesabbaugebiet in Grund verankert werden soll, vermuten, dass so die Untersuchungen der Gemeinden missachtet werden sollen. Auch die Art der Bekanntmachung der Einspruchsfrist, die nur im Staatsanzeiger, auf der Homepage des Regionalverbandes und der des Landkreises erfolgte, war in der Kritik. Dazu der Vorsitzende des Regionalverbandes, Wilfried Franke, auf SZ-Nachfrage: „Es ist alles so, wie wir es angekündigt hatten, und wir halten uns an die gesetzlichen Vorgaben. Wir arbeiten äußerst präzise. Es wird nicht zu kurz oder zu lange offengelegt, weil wir überhaupt kein Interesse daran haben, dass Formfehler passieren.“
Baienfurts Bürgermeister Günter A. Binder sagt: „Formaljuristisch mag das alles in Ordnung sein, aber eine Bekanntmachung in der „Schwäbischen Zeitung“und in Mitteilungsblättern, wie es bei Naturschutzgebieten üblich ist, wäre bürgerfreundlicher gewesen.“Ein paar Mitteilungsblätter veröffentlichen das Thema in ihren aktuellen Ausgaben aus Eigeninitiative oder gar aus Druck durch Gemeinderäte, wie Frank Kirchner von der Vogter UBGemeinderatsfraktion in einer Stellungnahme schreibt. Er und Max Scharpf kritisieren in ihren Schreiben bekanntlich das Vorhaben, aber auch die Praxis der Bekanntmachung der Einspruchsfrist.
Für alle Interessierten veranstaltet die Gemeinde Baienfurt am kommenden
Mittwoch, 25. Juli, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in Baienfurt
einen Informationsabend, mit der Möglichkeit, auch in diesem Rahmen Einwendungen zu erheben. Eingeladen ist jedermann. Die Interessengemeinschaft Grenis/ Grund wird laut Ankündigung der Gemeinde ebenfalls informieren und auf Wunsch Formulierungsvorschläge für Einwendungen anbieten. Wer das selbst machen möchte, kann das auf elektronischem Weg unter der EMail-Adresse info@rvbo.de tun oder schriftlich unter der Adresse Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, Hirschgraben 2, 88214 Ravensburg. Auf dessen Internetseite www.rvbo.de sind auch die Planungen einsehbar.
Die Kommunen haben noch bis zum 26. September Zeit, ihre Stellungnahmen abzugeben. Wilfried Franke: „Niemand braucht Torschlusspanik zu haben, alle Erkenntnisse, die vorgelegt werden, fließen mit ein.“ Alle Texte rund um das Thema Kies und Trinkwasser sind in einem Dossier zusammengefasst unter