Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Durchdrehen bis die Reifen qualmen
Bei den „Tagen des Donners“in Aulendorf heulen trotz Regens die Motoren.
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AULENDORF - Kräftige Regenschauer haben das sechste US-Car Treffen in Aulendorf, die mittlerweile legendären „Junkers Days“unter dem Motto „Tage des Donners“am Wochenende beeinträchtigt.
„Diese Veranstaltung steht und fällt mit dem Wetter, normalerweise haben wir zwischen 400 und 450 Autos hier, inklusive der 100 bis 150 Sonntags-Tagesausflügler“, erklärte Ralf Lämmle, Mitorganisator des Events am späten Samstagnachmittag. Diese Zahl wurde in diesem Jahr nicht erreicht, auf dem Gelände blieben viele Plätze frei. Wohlweislich haben die Veranstalter „The Junkers“für das Treffen große Pavillons aufgestellt, die den Besuchern neben der Halle Schutz vor dem Regen bieten. Trotz der schlechten Wetterprognose sind dennoch viele USCar-Fans aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern angereist.
US-Cars in Reihen
Eine fröhliche, bunt zusammengewürfelte Gruppe aus Balingen, Freiburg, Nürnberg, Stuttgart und Wangen saß einigermaßen geschützt unter einem Vorzelt und zählte die mitgebrachten Fahrzeuge auf: zwei Pickups mit Camperaufbau, zwei Chevy Vans, einen Dodge Ram Pickup und einen Ford Econoline. „Unser Hobby ist wie Geld verbrennen, bloß macht es mehr Spaß“, gestand Wolfgang aus Wangen, Besitzer eines Dodge Ram lachend auf die Frage, was denn die Faszination an den amerikanischen Autos ausmache. „Wenn dieses V8-Feeling einen einmal ins Herz getroffen hat, dann ist es vorbei mit dem Verstand“, bekennt ein Besucher, der in strömendem Regen draußen die Reihe der Autos abschreitet – barfuß mit kurzer Hose und im Muskelshirt, das seine Tattoos super zur Geltung bringt, ein strahlendes Lächeln im Gesicht.
Hauptorganisator Andy Lämmle, Besitzer mehrerer US-Cars, trägt dieses V8-Feeling schon lange im Herzen. Dieses Jahr hat er sich etwas Besonderes ausgedacht, um alle Gäste an diesem Sound teilhaben zu lassen. Mit einem Ford V8-Motor mit 6,6 Liter Hubraum, der über das ganze Treffen hindurch stündlich gestartet wird, kommen alle Besucher in den Genuss dieses Gänsehautfeelings. „Meine Frau hat mir verboten, ein weiteres amerikanisches Auto zu kaufen, so musste es eben ein Motor sein“, scherzt Lämmle.
„Burn-outs“werden gefilmt
Kurz vor 16 Uhr am Samstagnachmittag ließ der Regen nach und viele Besucher begaben sich auf die Wiese, um dem „Donner“beizuwohnen. Es ist ein Genuss der besonderen Art, wenn zeitgleich die Motoren aufheulen und dem Motto „Tage des Donners“alle Ehre machen. Ähnlich spektakulär sind die „Burn-outs“mancher Autobesitzer, die vom begeisterten Publikum gefilmt werden. Bei einem „Burn-out“dieser Art lassen die Fahrer die Räder durchdrehen bis buchstäblich die Reifen qualmen. Dieser Vorgang kommt ursprünglich von Beschleunigungsrennen, erklärte Alexander Adam aus Vogt. Dadurch bekämen die Reifen mehr Grip (Bodenhaftung) für eine bessere Beschleunigung gleich vom Start weg. Das könne bei einem Rennen wertvolle Millisekunden oder mehr bringen, ergänzte der Kenner der Szene.
Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten die Schussentäler Schalmeien und die Schule am Schlosspark. Musikalische Glanzlichter setzten neben „Earl“Daniel Unger und „Engels Hausband“die Gruppe „Pig-Ass & the Hoodlums“.