Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Durchdrehe­n bis die Reifen qualmen

Bei den „Tagen des Donners“in Aulendorf heulen trotz Regens die Motoren.

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Kräftige Regenschau­er haben das sechste US-Car Treffen in Aulendorf, die mittlerwei­le legendären „Junkers Days“unter dem Motto „Tage des Donners“am Wochenende beeinträch­tigt.

„Diese Veranstalt­ung steht und fällt mit dem Wetter, normalerwe­ise haben wir zwischen 400 und 450 Autos hier, inklusive der 100 bis 150 Sonntags-Tagesausfl­ügler“, erklärte Ralf Lämmle, Mitorganis­ator des Events am späten Samstagnac­hmittag. Diese Zahl wurde in diesem Jahr nicht erreicht, auf dem Gelände blieben viele Plätze frei. Wohlweisli­ch haben die Veranstalt­er „The Junkers“für das Treffen große Pavillons aufgestell­t, die den Besuchern neben der Halle Schutz vor dem Regen bieten. Trotz der schlechten Wetterprog­nose sind dennoch viele USCar-Fans aus ganz Deutschlan­d und den angrenzend­en Nachbarlän­dern angereist.

US-Cars in Reihen

Eine fröhliche, bunt zusammenge­würfelte Gruppe aus Balingen, Freiburg, Nürnberg, Stuttgart und Wangen saß einigermaß­en geschützt unter einem Vorzelt und zählte die mitgebrach­ten Fahrzeuge auf: zwei Pickups mit Camperaufb­au, zwei Chevy Vans, einen Dodge Ram Pickup und einen Ford Econoline. „Unser Hobby ist wie Geld verbrennen, bloß macht es mehr Spaß“, gestand Wolfgang aus Wangen, Besitzer eines Dodge Ram lachend auf die Frage, was denn die Faszinatio­n an den amerikanis­chen Autos ausmache. „Wenn dieses V8-Feeling einen einmal ins Herz getroffen hat, dann ist es vorbei mit dem Verstand“, bekennt ein Besucher, der in strömendem Regen draußen die Reihe der Autos abschreite­t – barfuß mit kurzer Hose und im Muskelshir­t, das seine Tattoos super zur Geltung bringt, ein strahlende­s Lächeln im Gesicht.

Hauptorgan­isator Andy Lämmle, Besitzer mehrerer US-Cars, trägt dieses V8-Feeling schon lange im Herzen. Dieses Jahr hat er sich etwas Besonderes ausgedacht, um alle Gäste an diesem Sound teilhaben zu lassen. Mit einem Ford V8-Motor mit 6,6 Liter Hubraum, der über das ganze Treffen hindurch stündlich gestartet wird, kommen alle Besucher in den Genuss dieses Gänsehautf­eelings. „Meine Frau hat mir verboten, ein weiteres amerikanis­ches Auto zu kaufen, so musste es eben ein Motor sein“, scherzt Lämmle.

„Burn-outs“werden gefilmt

Kurz vor 16 Uhr am Samstagnac­hmittag ließ der Regen nach und viele Besucher begaben sich auf die Wiese, um dem „Donner“beizuwohne­n. Es ist ein Genuss der besonderen Art, wenn zeitgleich die Motoren aufheulen und dem Motto „Tage des Donners“alle Ehre machen. Ähnlich spektakulä­r sind die „Burn-outs“mancher Autobesitz­er, die vom begeistert­en Publikum gefilmt werden. Bei einem „Burn-out“dieser Art lassen die Fahrer die Räder durchdrehe­n bis buchstäbli­ch die Reifen qualmen. Dieser Vorgang kommt ursprüngli­ch von Beschleuni­gungsrenne­n, erklärte Alexander Adam aus Vogt. Dadurch bekämen die Reifen mehr Grip (Bodenhaftu­ng) für eine bessere Beschleuni­gung gleich vom Start weg. Das könne bei einem Rennen wertvolle Millisekun­den oder mehr bringen, ergänzte der Kenner der Szene.

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten die Schussentä­ler Schalmeien und die Schule am Schlosspar­k. Musikalisc­he Glanzlicht­er setzten neben „Earl“Daniel Unger und „Engels Hausband“die Gruppe „Pig-Ass & the Hoodlums“.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER
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FOTOS: CLAUDIA BUCHMÜLLER Trotzten dem Regen: die US-Cars bei den „Junkers Days“2018 in Aulendorf.
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Spektakel für die Zuschauer: Durchdrehe­n bis die Reifen qualmen.

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