Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Swing zum Mitwippen
Gute Noten beim Schülerkonzert der Jugendmusikschule in Waldsee
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BAD WALDSEE - Zum alljährlichen Rückblick auf das abgelaufene Musikschuljahr sind am Freitag rund 150 Eltern, Großeltern und Geschwister gekommen, um die Leistungen der jungen Musiker auf der Bühne der Stadthalle Bad Waldsee zu bewundern. Peter Lutz, Vorstand der Jugendmusikschule Bad Waldsee dankte neben den auftretenden Schülern und den hochmotivierten Musiklehrern vor allem den Eltern, die ihre Kinder zur Teilnahme am Unterricht ermutigen und dies fördern. Denn, so wusste Lutz, wer ein Instrument lernt ist auch in anderen Schulfächern ein guter Schüler.
Zum Anfang und zum Ende des Konzerts gab es Klassik. Los ging es mit dem zwölfköpfigen Streicherorchester unter der Leitung von Christoph Theinert. Das Finale des Konzerts bestritt Tim Klan mit zwei Stücken von Ludwig van Beethoven. Man muss zweimal hinschauen, denn der großgewachsene junge Mann mit den Unterarmtattoos entspricht nicht dem typischen Klassikmusiker und doch scheint er geradezu mit dem Piano zu verschmelzen, wenn er gefühlvoll und hochkonzentriert die G-Dur Sonate spielt, die er mit seinem Lehrer Joachim Baar einstudiert hat. Die Partnerin von Lina Jedelhauser war erkrankt und so ergänzte Lehrerin Marina Bühler den fehlenden Part beim Blockflötenduett.
Der Jugendmusikschulleiter Manfred Fuchs schickte Daniel Wiens, Jonas Hölderl und Julian Schaz mit E-Gitarre und E-Bass auf die Bühne. Mit dem Stück „Next Generation“von Thomas Danneboom hatten sie ein variantenreiches, gefälliges und dennoch rockig-fetziges Stück mitgebracht. Das Klarinettentrio mit Karla Natter, Hannah Mohr und Judith Rundel bot mit dem Stück „SchwippSchwapp“einen harmonischen, lebendigen Swing zum Mitwippen.
Die Lehrerin Christine Zimmermann leitete auch das Vororchester, das mit „Driving Contest“ein Stück dabei hatte, in dem sich die musikalische Vielfalt einer typischen Bigband wiederfand. Auch Ralf Fricker übernahm das Dirigat für sein Junior-Percussionensemble. Jonas Frickel, Luis Hessdorfer, Basti Kamm und David Nebenführ verfolgten an ihren unterschiedlichen Trommeln hoch konzentriert die Einsätze ihres Lehrers, sodass ein ausgewogener, jedoch äußerst rhythmischer Klangkörper entstand.
Rhythmuswechsel fordern heraus
Alleine am Schlagzeug begeisterte Maximilian Gerlach. Er nimmt zwar erst seit drei Monaten bei Thomas Scholz Unterricht, aber bereits jetzt präsentierte er das Stück „Summer Dance“so kraftvoll, energiegeladen und sicher, dass hier der Begriff Naturtalent nicht übertrieben ist. Auch Nina Wild gehört in diese Kategorie. Die Sängerin begeisterte mit ihrer ausgereiften Stimme und dem Stück „Ex´s & Oh´s“von Elle King vor allem die jüngeren Zuhörer. Nicht nur sie wird von Elena Becker unterrichtet, sondern auch Florentine Renz, die am Piano das anspruchsvolle, mit vielen Rhythmuswechseln gespickte Stück „Epilog“spielte. Gemeinsam mit Paul Steib, Jule Hirschbühler, Tizian Weishaupt und Marcel Stärck musizierte der Trompetenlehrer Ulrich Triebel. Das Quintett spielte wohlklingende alte Tänze, die sehr gut in eine höfische Kulisse gepasst hätten. Dagegen sanft und eher romantisch ausgerichtet war das Querflötenspiel von Ronja Dennenmoser die das Stück „Stay in Memory“vortrug.
Der Querschnitt aus einem Jahr Jugendmusikschule Bad Waldsee zeigte das die Zuschüsse der Stadt gut angelegt sind und die Schüler den kräftigen Applaus der Zuhörer verdient haben.