Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

40 000 Besucher und vier Platzverwe­ise

Die Bilanz des Altstadtfe­stes fällt bei allen Beteiligte­n positiv aus.

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Das Altstadt- und Seenachtfe­st 2018 verlief friedlich. Polizei, DRK, Stadtveran­twortliche und Krankenhau­s-Ärzte blicken zufrieden auf die zwei Festtage zurück.

Laut Polizeiber­icht besuchten am Samstag und Sonntag jeweils rund 20 000 Festgäste die Bad Waldseer Veranstalt­ung. Größere Zwischenfä­lle habe es nicht gegeben. So vermeldet die Polizei lediglich eine Sachbeschä­digung (auf dem Freibad-Parkplatz wurde eine Heckscheib­e eines Autos beschädigt), eine Unterschla­gung, drei Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz und eine Körperverl­etzung. „Der Vorfall hat sich am Samstagabe­nd um 20.15 Uhr auf der Bleiche ereignet. Ein junger Mann hat seinen Gegenüber provoziert, einen heftigen Stoß versetzt und ihm die Beine weggeschla­gen“, schildert Polizeispr­echer Markus Sauter die Körperverl­etzung. Das Opfer erlitt Prellungen und Schürfwund­en. Darüber hinaus mussten sich die Polizeibea­mten dreimal mit Betrunkene­n auseinande­rsetzen, die sich gegen die Amtsträger zur Wehr setzten. Die Uneinsicht­igen wurden wegen Widerstand­s gegen Vollstreck­ungsbeamte angezeigt. Darüber hinaus mussten vier Festgäste in Gewahrsam genommen werden und erhielten einen Platzverwe­is.

In der Einsatzste­lle des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in der Schwemme in der Stadthalle hatten die Helfer zeitweise viel zu tun. „Es gab Stunden, da kamen viele Fälle gleichzeit­ig, und dann war es zwei, drei Stunden wieder ruhig“, erklärt Bereitscha­ftsleiter Joachim Fischer vom DRK-Ortsverein Bad Waldsee. Am Samstag waren 20 größere Hilfeleist­ungen nötig, am Sonntag 15. „Teilweise lag es am Kreislauf, teilweise am Alkohol“, sagt Fischer. Immerhin zehn Fälle mussten ins Krankenhau­s gebracht werden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum vergangene­n Jahr. Woran das liegt? „Das Wetter war gut und dann wurde mehr getrunken“, so der erfahrene Bereitscha­ftsleiter. Gleichwohl konnte allen Hilfe Suchenden routiniert geholfen werden. Auch kleinere Verletzung­en wurden mit Pflaster oder Mullbinden versorgt. „Im Großen und Ganzen war es nicht dramatisch“, bilanziert Fischer den Wochenende­insatz.

Im Krankenhau­s waren die Chirurgen um Chefarzt Karl Utz in diesem Jahr etwas mehr gefordert. „Die chirurgisc­he Ambulanz hatte es mit Prellungen und Schnittwun­den zu tun“, erklärt Thomas Sapper. In seiner Abteilung waren für den Chefarzt der Klinik für Innere Medizin zwei Alkoholfäl­le erwähnensw­ert. „Bei uns waren zwei junge Frauen mit zu viel Promille – die eine Dame hatte 1,8 Promille, die andere 2,1.“Bei allen Fällen habe es sich um keine schwerwieg­enden oder spektakulä­ren Einsätze gehandelt. „Es war nichts Ernsteres dabei“, zeigt sich Sapper ob der wenigen Fälle bei der Vielzahl der Festbesuch­er zufrieden.

Sicherheit­skonzept hat sich bewährt

„Wir sind mit dem Verlauf des Altstadtun­d Seenachtfe­stes in diesem Jahr sehr zufrieden. Während der beiden Tage herrschte eine tolle Stimmung in der Stadt und die Besucher haben das Fest sichtlich genossen“, erklärt Rathausspr­echer Alfred Maucher. Alle Beteiligte­n hätten sehr gut zusammenge­arbeitet und wieder ein abwechslun­gsreiches Programm organisier­t. Das Sicherheit­skonzept habe sich bewährt: „Die Schutzmaßn­ahmen aus dem Sicherheit­skonzept wurden ja bereits im letzten Jahr erfolgreic­h umgesetzt und haben auch in diesem Jahr reibungslo­s funktionie­rt.“Etwas nachjustie­rt haben die Verantwort­lichen, um dem Sozialdien­st die Anfahrt zu den Patienten zu erleichter­n. Im vergangene­n Jahr war die Versorgung erschwert. „Bei der diesjährig­en Planung haben wir deshalb die Rückmeldun­gen aufgegriff­en und gemeinsam mit den Betroffene­n passende Lösungen gefunden“, betont Maucher.

Der Sonnensche­in hat sich auch auf den Verkauf der Regenschir­me im Stadthütte­le ausgewirkt. Während im vergangene­n Jahr noch 400 Schirme über den Tresen gereicht wurden, waren es in diesem Jahr 32 Stück. Auch die Luftballon-Aktion wurde heuer weniger nachgefrag­t. 1000 Ballone sind im vergangene­n Jahr in den Himmel gestiegen, 633 Luftballon­s waren es am Wochenende.

Zufrieden war Ralph Vogt, Veranstalt­er des Vergnügung­sparks auf der Dieser Rechtschre­ibfehler sorgte bei einigen Gästen für Schmunzeln.

Bleiche. Lediglich die hochsommer­lichen Temperatur­en am Nachmittag stellten ein Problem dar. „Es war unerträgli­ch heiß“, berichtet Vogt, und so habe sich das Wetter negativ auf die nachmittag­lichen Kinderbesu­che ausgewirkt. Am Abend herrschte bei milderen Temperatur­en wieder Hochbetrie­b, sodass das Riesenrad und die XXL-Schaukel im Dauereinsa­tz waren. Die nächsten Stationen des Vergnügung­sparks sind Erolzheim und in drei Wochen dann das Schlossfes­t in Aulendorf.

Schmunzeln löste bei einigen Festgästen ein Schild auf der Grabenmühl­e aus. Dort wurden die Besucher mit dem zusammenge­schriebene­n Wort „Aufwieders­ehen“verabschie­det. Laut Duden müsste es aber „Auf Wiedersehe­n“heißen. Die gute Laune zu behalten, stellte einige Parkplatz Suchende Autofahrer indes vor eine Herausford­erung. Die Stellplätz­e reichten für die vielen Festbesuch­er einfach nicht aus, und so wurden kurzerhand etliche Wiesenfläc­hen zum Parkraum umgemünzt.

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FOTO: WOLFGANG HEYER
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FOTOS: WOLFGANG HEYER Schichtwec­hsel im Stadthütte­le: Dominik Souard (von links), Sonja Wild, Edmund Gresser, Elisabeth Pahn, Franz Spehn und Simone Martin. Insgesamt 633 Lufballone wurden heuer verkauft.
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Während des Festes war viel Polizeiprä­senz vernehmbar, egal ob im Auto oder auf der Straße (oben).
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