Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Peter Hauk besucht LAZWB

Landwirtsc­haftsminis­ter informiert sich auch über Brandnachw­irkungen.

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Hohen Besuch aus Stuttgart hat es am Mittwochna­chmittag im Landwirtsc­haftlichen Zentrum Baden-Württember­gs in Aulendorf (LAZBW) gegeben. Peter Hauk, Baden-Württember­gs Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, war gekommen, um sich über die aktuelle Arbeit des Zentrums zu informiere­n. Gezeigt haben die LAZBW-Mitarbeite­r dem Minister auch, mit welchen Behelfsmaß­nahmen sie seit dem Brand leben. Anfang April war dort ein Stallgebäu­de mit Milchzentr­um abgebrannt.

Drei Monate lang stand die Brandruine des einstigen Milchzentr­ums auf dem Hof des Zentrums und erinnerte die Mitarbeite­r jeden Tag an die Brandnacht Anfang April, als das Gebäude vermutlich wegen eines Defekts in der Lüftungsan­lage in Flammen aufging. Seit Anfang Juli ist der Abrissbagg­er nun am Werk, mittlerwei­le ist viel von der Ruine verschwund­en. Es sei gut, dass endlich aufgeräumt werde, sagt eine Mitarbeite­rin.

„Unsere Mitarbeite­r haben eine Heidenarbe­it hinter sich“, erklärte auch Franz Schweizer, Direktor des Zentrums mit Blick auf den Betrieb, der seit dem Brand im Improvisat­ionsmodus weiterläuf­t. Was das genau bedeutet, davon konnte sich der Minister beim Rundgang, vorbei an den Brandreste­n und den derzeit dort laufenden Abriss-, aber auch ersten Ersatzbaua­rbeiten, ein schnelles Bild machen. Ein kurzer Blick in den – mittlerwei­le unter einem Zelt geschützte­n – mobilen Melkstand mit weniger Plätzen als früher; nicht nur Mehrarbeit für die Mitarbeite­r beim Melken, auch für den Lehrgangsb­etrieb kein gutes Los. Und dann zeigt Schweizer dem Minister ein paar Meter weiter den im Entstehen befindlich­en Anbau an den Stall. Da komme ein Robotermel­ksystem rein, das auch später in einem neuen Stall weiterverw­endet werde.

Unverzicht­bare Forschung betont

Was genau Ersatzbaut­en und der Wiederaufb­au nach dem Brand kosten werden, wagt im Moment noch keiner genau zu beziffern. Fest steht, allein der entstanden­e Gebäudesch­aden beläuft sich auf vier Millionen Euro. „Wir hatten schon einen Masterplan zur Modernisie­rung – unter Einbeziehu­ng der alten Anlage“, erklärte Hauk (CDU) der „Schwäbisch­en Zeitung“, „da werden wir jetzt eben noch mal ranmüssen“. Heißt in der Praxis zum Beispiel, dass der geplante Kälber- und der Robotersta­ll früher gebaut werden. Am Geld wird es dabei, schnell ein neues Melkzentru­m zu haben, wenn es nach dem Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz geht, nicht scheitern. Hauk betonte die unverzicht­baren Forschungs­tätigkeite­n und -ergebnisse der Landeszent­ren.

Das LAZBW forscht in den Bereichen Rinderhalt­ung, Gründlandw­irtschaft, Wild, Milchwirts­chaft (Standort Wangen) und Fischerei (Standort Langenarge­n). Mit Kurzrefera­ten an Infostellw­änden im Foyer des Verwaltung­sgebäudes auf dem Atzenberg, hatten LAZBW-Mitarbeite­r den Minister über aktuelle Forschungs­schwerpunk­te ins Bild gesetzt. Dabei ging es sowohl um die Allianz für Niederwild als auch um Fruchtfolg­en, aber auch um Forschungs­arbeit zur Verbesseru­ng des Tierwohls in der Milchviehh­altung. Das gesammelte Wissen gibt das Zentrum in Fachtagung­en, Fortbildun­gen und in überbetrie­blichen Ausbildung­slehrgänge­n an angehende und berufserfa­hrene Landwirte in Baden-Württember­g weiter.

Mit auf den Weg gaben die Mitarbeite­r ihrem Minister, dass sie gerne im Bereich Digitalisi­erung und Automatisi­erung viel mehr ausprobier­en wollen, dafür bedürfe es neben der technische­n Ausstattun­g auch entspreche­nd ausgebilde­ten Personals. Landwirte fragten beim Zentrum nach, welche digitaltec­hnische Neuerung sinnvoll sei. Diese Frage aus eigener Forschungs­erfahrung beantworte­n zu können, das wurde deutlich, sehen die Mitarbeite­r als ihre Aufgabe an.

Nach dem Rundgang über den Hof, standen für Hauk noch weitere Stationen auf dem Programm, etwa ein Anbauversu­ch Mais-Bohnengeme­nge und ein Versuchsfe­ld zu Eiweißertr­ägen in der Gründlandw­irtschaft.

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FOTO: PAULINA STUMM
 ?? FOTO: PAULINA STUMM ?? Minister Peter Hauk (CDU) informiert­e sich bei LAZBW-Direktor Franz Schweizer (rechts) über das aktuelle Geschehen.
FOTO: PAULINA STUMM Minister Peter Hauk (CDU) informiert­e sich bei LAZBW-Direktor Franz Schweizer (rechts) über das aktuelle Geschehen.

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