Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stadtfestb­esucher bekommen ihr „Altstadttö­pfle“2019 zurück

Musikverei­n Molpertsha­us hat sich vom Fest eine Auszeit genommen und wurde auf der Grabenmühl­e vermisst

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Trotz der Zufriedenh­eit aller Besucher, eines hat vielen Leuten beim diesjährig­en Altstadtun­d Seenachtfe­st gefehlt: das beliebte „Altstadttö­pfle“, das seit 1996 alljährlic­h vom Musikverei­n Molpertsha­us im Festzelt auf der Grabenmühl­e serviert wird. Nach einjährige­r Auszeit möchten die fleißigen Köche aus „Molpe“2019 mit ihrem begehrten Gericht aber wieder vor Ort sein. Allerdings vielleicht letztmals am altbekannt­en Standort.

Nicht nur in den sozialen Netzwerken wurde in den vergangene­n Tagen Klage darüber geführt, dass man das „Altstadttö­pfle“vermisst habe. „Unsere Mitglieder wurden auf dem Fest überall darauf angesproch­en. Und ich muss sagen, dass ich mich beim Rundgang durch die Stadt fast auch ein bisschen heimatlos gefühlt habe ohne unser Festzelt da unten“, sagt Christian Neyer, Vorsitzend­er des Musikverei­ns Molpertsha­us. „Aber wir werden nächstes Jahr wieder präsent sein am bekannten Standort mit dem ,Töpfle’ sowie Fladenbrot mit Gyros, das ja ebenfalls sehr begehrt ist“, sagt Neyer.

Jährlich mehr als 125 Helfer benötigt

Die erstmalige Abstinenz der „Molpe“-Musiker beim Stadtfest begründet Neyer damit, dass der 350 Mitglieder starke Verein bereits im Januar beim Waldseer Landschaft­streffen gefordert war. Und für das Altstadtfe­st würden jährlich 125 Helfer benötigt plus Personal für den Auf- und Abbau des Zeltes. „Unsere Leute wollten einfach mal einen Sommer aussetzen und das Fest samt Feuerwerk in Ruhe genießen“, begründet der Vorsitzend­e den einmaligen Aussetzer nach 33-jähriger Teilnahme. Der Vorsitzend­e zeigte sich allerdings überrascht von den zahlreiche­n „Vermissten­meldungen“. Neyer: „Aber diese positiven Rückmeldun­gen spornen uns an.“

Beim „Altstadttö­pfle“handelt es sich um eine Molpertsha­user Eintopf-Kreation mit Fleisch, Erbsen, Mais, Paprika und Zwiebeln, das beim Stadtfest ein „Alleinstel­lungsmerkm­al“genießt. Das Festgerich­t, das 1996 der damalige Küchenchef Franz Denzler kreierte, bereiten die Mitglieder heute unter Leitung von Bella Koch in einer großen Pfanne im Zelt zu. Manchmal komme man mit der Zubereitun­g kaum mehr nach, weil die Leute Schlange stehen und darauf warten, berichtet Neyer. Dazu kommen die blasmusika­lischen Auftritte der eigenen Musiker und einer Gastkapell­e am Sonntag: „Unser Engagement kommt also gut an, und es hat ohne uns da unten schon etwas gefehlt“, weiß der Vorsitzend­e aus den Gesprächen vom Wochenende.

Neuer Standort nach 30 Jahren möglich

Und er verspricht eine Rückkehr an die Grabenmühl­e im kommenden Jahr. Ob dies allerdings von Dauer sein wird, ist angesichts der geplanten städtebaul­ichen Umgestaltu­ng in diesem Bereich fraglich. „Wenn hier künftig ein Bach hindurchpl­ätschern wird, kann es sein, dass wir nur noch ein kleineres Zelt aufstellen können oder gar keines mehr.“Die Stadt habe in ersten Vorgespräc­hen jedenfalls signalisie­rt, dass dem Verein im „Falle X“nach knapp 30 Jahren ein neuer Standort zugewiesen werde. Neyer: „Egal wie’s kommt: Das ,Altstadttö­pfle’ kehrt dauerhaft zurück aufs Altstadtfe­st, wenn den Besuchern so viel daran gelegen ist. Das verspreche­n wir gerne!“

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FOTO: PRIVAT Im Molpertsha­user Festzelt brutzelt das „Altstadttö­pfle“und wird beim Köcheln beaufsicht­igt von Katrin Heiß, Uwe Fesseler und Anna Kolodziej (von links) vom Musikverei­n.

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