Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stadt unterstütz­t Sepp-Mahler-Haus

Bad Wurzach gewährt nach kurzer Debatte mehrheitli­ch maximal 500 Euro pro Jahr

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Mit maximal 500 Euro jährlich wird die Stadt Bad Wurzach von 2019 bis 2021 den Verein „Förderkrei­s Kulturdenk­mal Sepp-Mahler-Haus“unterstütz­en. Das beschloss der Verwaltung­s- und Sozialauss­chuss (VSAS) des Gemeindera­ts am Montagaben­d mit großer Mehrheit.

Seit fünf Jahren ist das ehemalige Wohnhaus des Bad Wurzacher Künstlers Sepp Mahler Kulturdenk­mal des Landes Baden-Württember­g. 2014 gründete sich der Förderkrei­s, der nach eigenen Angaben 63 Mitglieder hat. Vorsitzend­e ist Adelgund Mahler, die Tochter des Künstlers, ihr Stellvertr­eter ist Uwe Gorzalka.

Vier bis sechs öffentlich­e Veranstalt­ungen organisier­t der Förderkrei­s jedes Jahr, „mit dem er das kulturelle Leben der Stadt bereichert“, wie Dezernatsl­eiter Frank Högerle im Ausschuss lobend hervorhob.

Etwa 3500 Euro gibt der Förderkrei­s dafür jedes Jahr nach eigenen Angaben aus. Das werde durch die Mitgliedsb­eiträge und Spenden gerade so gedeckt. Um finanziell etwas mehr Luft zu haben, hat der Förderkrei­s nun einen Zuschussan­trag über 3500 Euro pro Jahr bei der Stadt gestellt.

Anerkennun­g des Förderkrei­ses

Diese Summe sieht die Verwaltung als zu hoch an, wie Högerle erläuterte. Er führte ins Feld, dass die Stadt zum einen das Leprosenha­us, das Geburtshau­s Sepp Mahlers und seit 1991 offiziell Sepp-Mahler-Museum, mit jährlich knapp 4500 Euro bezuschuss­t. Zum anderen habe die Stadt im Laufe der Jahre für mehr als 300 000 Euro Werke von Sepp Mahler angekauft.

„Als Anerkennun­g der kulturelle­n Arbeit des Förderkrei­ses“sei die Stadt aber bereit, bis zu fünf Veranstalt­ungen pro Jahr mit jeweils 100 Euro zu bezuschuss­en, so Högerle. Der Zuschuss werde, das Einverstän­dnis des Gemeindera­ts vorausgese­tzt, ab 2019 auf drei Jahre gewährt und ist jedes Mal neu abzurufen.

Der zwölfköpfi­ge Ausschuss stimmte dem Verwaltung­svorschlag mit großer Mehrheit zu. Es sei für eine Gemeinde „die kostengüns­tigste Variante, wenn aus der Bürgerscha­ft heraus Initiative entwickelt wird“, sagte Franz-Josef Maier (Mir Wurzacher). „Für alle eine gute Sache“nannte es Berthold Kibler (CDU).

Gegen einen städtische­n Zuschuss stellte sich Egon Rothenhäus­ler (Freie Wähler). Als langjährig­er Vorsitzend­er des Fördervere­ins Leprosenha­us wisse er, dass die Stadt „genug geschaffen hat, um das Werk und die Person Sepp Mahlers zu würdigen“.

Zwar spiegele das Sepp-MahlerHaus die Geschichte des Torfabbaus wider, aber das geschehe auch im Oberschwäb­ischen Torfmuseum, zeigte er weitere Doppelstru­kturen auf. Das Sepp-Mahler-Haus nannte er „das private Hobby“von Adelgund Mahler. „Da wird ein eigenes Süppchen gekocht. Das kann sie machen, aber die Stadt muss das nicht unterstütz­en.“

Stadtrat Armin Willburger (Freie Wähler) regte in dem Zusammenha­ng an, dass von der Stadt unterstütz­te Kultureinr­ichtungen wie die Kleinkunst­bühne im Dietmannse­r „Adler“oder der Wurzacher Kulturkrei­s künftig diese Förderung auch öffentlich­keitswirks­am verbreiten sollen. Zum Beispiel durch Hinweise auf Plakaten oder Einladunge­n.

Hansjörg Schick (CDU) warf in die Diskussion, es sei statt einer Förderung zu überlegen, ob die Stadt weitere Werke von Mahler oder gar das ganze Haus kaufe. „Das ist ein ganz anderes Thema“, wollte indes Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) diese Diskussion derzeit nicht führen.

Am Ende stimmte der Ausschuss mit großer Mehrheit für die von der Verwaltung vorgeschla­gene Unterstütz­ung des Förderkrei­ses Kulturdenk­mal Sepp-Mahler-Haus. Rothenhäus­ler votierte mit „Nein“, Willburger enthielt sich.

„Es ist ein kleines Zeichen, dass die Stadt hinter diesem Haus steht“, zeigte sich Adelgund Mahler erfreut über den gewährten Zuschuss.

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