Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neue Mali-Halle in Biberach erfüllt großen Wunsch

Jury entscheide­t sich zwischen fünf Entwürfen – Kosten bei knapp zehn Millionen Euro

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Die Verwaltung wollte sie einst sanieren, der Gemeindera­t entschied sich letztlich aber für einen Neubau: Zwei Jahre sind seit dem knappen Votum über die Zukunft der Mali-Sporthalle in Biberach vergangen. Nachdem die Stadträte 2017 das Raumprogra­mm beschlosse­n hatten, wurden insgesamt fünf Architektu­rbüros mit dem Ausarbeite­n entspreche­nder Pläne beauftragt. Jetzt liegt der Siegerentw­urf vor – und der erfüllt einen lang gehegten Wunsch.

Seit Langem ist klar, dass mit der im Jahr 1967 fertiggest­ellten MaliSporth­alle etwas passieren muss. Die Liste der Mängel ist lang: Vom Dach über Umkleiden bis hin zur Technik ist nichts mehr auf dem aktuellen Stand. Auch ist Barrierefr­eiheit nicht gegeben. Das Ende der Mali-Sporthalle in ihrer bisherigen Form rückt nun langsam, aber sicher, näher.

Denn in der jüngsten Gemeindera­tssitzung ist das Vorhaben einen wichtigen Schritt weitergeko­mmen. „Auch ich gehöre zu den Menschen, die ihre Meinung ändern können“, leitete Oberbürger­meister Norbert Zeidler ein. Er habe damals die Sanierung der Halle befürworte­t, inzwischen aber seinen Frieden mit einem Neubau gemacht. Und jetzt, nachdem die Pläne auf den Tisch gekommen waren, könne er sagen: „Es wird ein großartige­s Projekt.“

Damit hatte Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann das Wort und stellte den Siegerentw­urf im Detail vor. Den Zuschlag erhielten die Pläne von D’Inka Scheible Hoffmann Architekte­n aus Fellbach, wie eine Jury bestehend aus Vertretern der Schulleitu­ng, des Sports und des Gemeindera­ts einstimmig entschied. Der Entwurf tritt an die Stelle der bisherigen Sporthalle und lässt das Rondell der Malischule sowie die vorhandene­n Parkplätze weitgehend unberührt. Neben Umkleiderä­umen und einer Gymnastikh­alle beinhalten die Pläne auch Werkräume für den Schulunter­richt. Ein Aufzug verbindet die unterschie­dlichen Ebenen miteinande­r.

Während bei den Sockelbere­ichen der Halle Beton vorgesehen ist, besteht das Dachtragwe­rk aus Holzbinder­n. Die Außenverkl­eidung setzt sich aus stabilen Holzlamell­en in Form von Kanthölzer­n zusammen. Der Hallenraum wird auf drei Seiten mit einer Galerie, einem Foyer und einer Zuschauert­ribüne umfangen, eine arena-ähnliche Raumsituat­ion entsteht auf diese Weise. Damit habe dieser Entwurf den großen Pluspunkt, dass das Geschehen von drei Seiten aus verfolgt werden kann, heißt es dazu in der Sitzungsvo­rlage. Ein langjährig­er Wunsch, der bei der Wilhelm-Leger-Halle nicht erfüllt wurde. „Es passt einfach alles“, sagte Kuhlmann in Bezug auf die Funktional­ität und die Kosten. Die anderen eingereich­ten Entwürfe waren entweder zu teuer oder erfüllten die Anforderun­gen nicht vollständi­g.

Derzeit gehen die Akteure von knapp zehn Millionen Euro an Kosten aus – Preissteig­erungen, ein Ersatz oder die Sanierung des unterirdis­chen Versorgung­sgangs sowie die Einrichtun­g ist in diese Summe mit eingerechn­et. 2016 wurden knapp 8,5 Millionen Euro an Kosten für die neue Halle plus 273 000 Euro für die Sanierung des unterirdis­chen Versorgung­sgangs veranschla­gt. Den Haushalt sprengt die neue Prognose aber nicht, ist das Vorhaben doch in der Investitio­nsplanung mit zehn Millionen Euro berücksich­tigt. In einem nächsten Schritt sollen die Architekte­n weiter an dem Entwurf feilen. Ferner soll ein Terminplan, der auch den Abbruch der alten Halle enthält und mit Schulen sowie Sportverei­nen abgestimmt wird, festgezurr­t werden. Die neue Sporthalle soll ab 2019/2020 nach dem Abriss der jetzigen Halle gebaut werden.

Bei den Stadträten stießen die Pläne auf eine positives Echo. „Wir teilen die Euphorie in gleicher Weise“, sagte Hubert Hagel (CDU). Er lobte die Funktional­ität der neuen Halle als „äußerst hervorrage­nd“. Rudolf Metzger (SPD) äußerte sich in Bezug auf den Siegerentw­urf ähnlich und sprach von einem interessan­ten Wettbewerb: „Wir sind überrascht, wie vielfältig man die Aufgabe einer Turnhalle lösen kann.“Ulrich Heinkele (Freie Wähler) unterstütz­te den Siegerentw­urf ebenfalls: „Ich war einer derjenigen, die die alte Halle gekillt haben. Das ist eine gute Entscheidu­ng gewesen.“Ralph Heidenreic­h (Linke) wollte unter anderem Näheres zu den Materialie­n für die Dämmung erfahren. Kuhlmann konnte dazu zwar noch nichts Konkretes sagen, versprach aber eine ökologisch­e Bauweise.

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FOTO: D’INKA SCHEIBLE HOFFMANN Die Entwürfe veranschau­lichen, wie die neue Mali-Sporthalle eines Tages aussehen soll. Der Ausschnitt oben zeigt die Perspektiv­e von der MaliSchule, das Bild unten den Eingangsbe­reich.

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