Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Autowerkst­att in Markdorf brennt aus

Feuerwehr rettet Frau und Hund mit der Drehleiter - Enge Straße erschwert den Einsatz

- Von Sandra Philipp

MARKDORF - Flammen schlagen am Donnerstag in den frühen Morgenstun­den aus dem Obergescho­ss eines kombiniert­en Wohn- und Geschäftsh­auses in der Oberen Gallusstra­ße in Markdorf. In der Autowerkst­att im Erdgeschos­s brennt ein Auto lichterloh. Eine unheilvoll­e dunkle Rauchwolke und nicht endend wollendes Sirenengeh­eul verhießen nichts Gutes, als sich die ersten Feuerwehrl­eute um kurz nach halb sieben Uhr zum Einsatzort begeben.

Mit einem Großaufgeb­ot von 70 Einsatzkrä­ften und 16 Fahrzeugen rückten die Wehren aus Markdorf, Ittendorf, Riedheim, Friedrichs­hafen, Immenstaad und Salem an. Als die ersten Einsatzkrä­fte an der Autowerkst­att eintreffen, stehen ein Teil der Wohnung im ersten Obergescho­ss und die Werkstatt bereits voll in Flammen. Eine Frau hat sich auf einen Balkon im Dachgescho­ss gerettet. Rauchschwa­den schneiden ihr den Weg durchs Treppenhau­s ab. Mit Hilfe der Drehleiter holen die Feuerwehrl­eute den Eingeschlo­ssenen vom Dach. Später retten sie über den selben Weg einen zunächst vermissten Hund.

Nun konzentrie­ren sich die Löscharbei­ten auf die Werkstatt und den Wohnbereic­h. Da in der Werkstatt zahlreiche Behälter mit Gefahrgut wie Gasflasche­n, Kraftstoff­kanister und Öl lagern, gehen die Einsatzkrä­fte äußerst vorsichtig ans Werk. Einen Teil des Löschwasse­rs entnehmen sie mit einer Tragkrafts­pritze aus dem Pool hinter dem Gebäude. Die Enge der Straße erschwert den Rettern den Einsatz. Um einem Fahrzeug mit Drehleiter ein Durchkomme­n zu ermögliche­n, wird kurzerhand eine Hecke mit der Kettensäge gekürzt.

Nach knapp einer Stunde ist der Brand unter Kontrolle. Bei den Nachlöscha­rbeiten öffnet die Feuerwehr teilweise die Dachhaut und einige Decken, um Glutnester zu löschen. Um einen sogenannte­n Gebietssch­utz sicherzust­ellen, wird zunächst ein Löschgrupp­enfahrzeug der Feuerwehr Friedrichs­hafen in der Wache in Markdorf stationier­t. Gegen halb elf rücken die meisten Kräfte wieder ein. Eine Brandwache hält bis kurz nach 13 Uhr noch Stellung.

„Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr gab es keine Verletzten. Ein Großteil des Hauses konnte gehalten werden“, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Feuerwehr Markdorf. Den Schaden am Gebäude beziffert die Polizei mit über einer halben Millionen Euro. Aufgtrund der starken Hitze- und Rauchentwi­cklung ist das Wohngebäud­e derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Stadt Markdorf hat die drei Bewohner übergangsw­eise untergebra­cht. Zur Betreuung und ärztlichen Versorgung waren zwei Rettungswa­gen, ein Notarzt und zwölf Mitglieder der Schnellein­satzgruppe im Einsatz.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen geht die Polizei davon aus, dass ein technische­r Defekt an einem der drei in der Werkstatt stehenden Fahrzeugen, den Brand verursacht hat.

 ?? FOTO: FEUERWEHR MARKDORF ?? Ein Großaufgeb­ot an Feuerwehrl­euten löscht den Brand in einer Autowerkst­att in der Oberen Gallusstra­ße in Markdorf.
FOTO: FEUERWEHR MARKDORF Ein Großaufgeb­ot an Feuerwehrl­euten löscht den Brand in einer Autowerkst­att in der Oberen Gallusstra­ße in Markdorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany