Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Zukunftsperspektive“für ZF-Werk auf Schalke
Geplante Werksschließung ist möglicherweise vom Tisch – Einzelheiten sind noch nicht bekannt
● FRIEDRICHSHAFEN - Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen AG rückt möglicherweise davon ab, sein Lenkungswerk in Gelsenkirchen-Schalke zu schließen. Nach einer weiteren Verhandlungsrunde mit Betriebsrat und IG Metall am Freitag teilte der Konzern in einem internen Aushang mit, dass es für die Fabrik „eine Zukunftsperspektive“gebe.
Diese Perspektive sei aber an „verschiedene Voraussetzungen geknüpft“. Zudem seien „Beiträge der Mitarbeiter“nötig, heißt es in dem Aushang weiter. Man werde deshalb weiter verhandeln. Was konkret hinter dieser Ankündigung steckt, bleibt zunächst unklar. Weder das Unternehmen noch der Gesamtbetriebsrat wollten sich auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“zu den Inhalten der laufenden Gespräche äußern. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass im ZF-Werk Gelsenkirchen weiterhin Produkte gefertigt werden.
Im Mai hatte ZF mitgeteilt, die Produktion in Gelsenkirchen zum Jahresende einzustellen, weil es nicht gelungen sei, passende Aufträge oder Produkte für den Standort zu finden. Betriebsrat und IG Metall hatten daraufhin zu Protesten aufgerufen, auch die Politik hatte sich für einen Erhalt des Standorts eingesetzt, der früher zum TRW-Konzern gehört hatte. Im Moment arbeiten dort rund 500 Menschen, davon 350 in der Produktion.
„Ich bin erleichtert darüber, dass es gelungen ist, eine Perspektive für die Beschäftigten und den Standort Gelsenkirchen zu entwickeln“, sagte Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich. „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die sich dafür eingesetzt haben. Jetzt gilt es, schnell die Details für diese Perspektive zu vereinbaren.“