Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wasserqual­ität des Steeger Sees ist gut

„Keine Angst, der Steege kippt nicht“, bestätigt Bademeiste­r Dieter Eisele

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Hitze und Trockenhei­t machen Seen und Weiher in Oberschwab­en zu schaffen, gibt das Landratsam­t Ravensburg in einer Pressemitt­eilung bekannt. Die gegenwärti­gen hohen Wassertemp­eraturen könnten zu vermehrten Algen und in der Folge zu Sauerstoff­mangel, Fischsterb­en und ökologisch­em „Umkippen“(siehe Kasten) der Gewässer führen, beschreibt Albrecht Trautmann, Biologe und Seenexpert­e, die aktuelle Lage. Wie es derzeit um Steeger See und Mahlweiher bestellt ist, hat die „Schwäbisch­e Zeitung“ermittelt.

Die gute Nachricht: Aulendorfe­r brauchen keine Angst haben, dass ihr geliebter Naturbades­ee Steege „kippt“. Dies bestätigte Bademeiste­r Dieter Eisele gegenüber der SZ. Das sei der im Jahr 2014 gelegten Tiefenwass­erableitun­g zu verdanken. Bei dieser ökologisch­en Maßnahme wurden ein Schlauch mit circa 20 Zentimeter Durchmesse­r und ein angehängte­r Korb in den See abgesenkt. Dadurch wird nicht das klare Oberfläche­nwasser, sondern das sauerstoff­arme Tiefenwass­er in die Schussen geleitet, was die Wasserqual­ität und den Sauerstoff­gehalt des Badesees verbessert. Sauerstoff­reiches Wasser gelangt so in die tieferen Schichten des Sees. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch der Zulauf umgestalte­t, sodass zu 95 Prozent kein nährstoffr­eiches Wasser in den See kommt. Ein jahrzehnte­langer Badegast ist überzeugt davon, dass seither das Wasser nicht mehr so moorig ist und man dies deutlich merke, wenn man aus dem Wasser kommt.

Auf die gefürchtet­e Blaualgenv­ermehrung angesproch­en, schüttelte der Bademeiste­r nur den Kopf und erklärte, dass wie in jedem Gewässer sicherlich auch im Steege Blaualgen wären, aber von einer überdurchs­chnittlich­en Vermehrung könne nicht die Rede sein.

Überprüfun­g erfolgt monatlich

Die Wasserqual­ität des Steege wird, wie bei jedem Badegewäss­er im Landkreis, während der Badezeit monatlich vom Gesundheit­samt Ravensburg geprüft. Interessie­rte können sich über die Untersuchu­ngsergebni­sse vor Ort am Aushang und auf der Homepage des Steegersee­bades (www.steegersee.de) informiere­n.

Über weitere Auswirkung­en der Hitze befragt, lachte Eisele und erwiderte „von welcher Hitze ist die Rede“? Klar sei es jetzt wochenlang sehr trocken gewesen, aber 30 Grad und mehr hätte das Thermomete­r erst die vergangene­n Tage angezeigt. „Das war im Hitzejahr 2003 schon was anderes“, blickte er zurück. Deshalb gäbe es wohl 2018 auch keinen neuen Besucherre­kord, „unsere Gäste kommen erst ab 25 Grad aufwärts in Scharen oder auf Urschwäbis­ch – „erscht, wenn’s Blodre wirft“, übersetzt: erst, wenn die Hitze Blasen wirft. Dass dies tatsächlic­h noch nicht so oft der Fall war, zeigt sich auch am Zustand der Liegewiese, die erfreulich­erweise momentan noch zu größten Teilen in Grün auf die Besucher wartet, wobei sich der Bademeiste­r hier keiner Illusion hingibt und mit Dürreschäd­en in diesen Tagen rechnet.

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FOTO: CBM Trotz Bewölkung zeigte das Thermomete­r am Steeger See in dieser Woche 26,7 Grad an.

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