Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Vor der Stadthalle zelten die Indianer

Nur 22 Kinder kommen zur ersten Woche des neuen Kinderferi­enprogramm­s

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AULENDORF (pau) - „Den Flo nass machen“, sagt der kleine Junge, der vor der Stadthalle beim Tipi-Zelt sitzt und grinst, das mache am meisten Spaß. Ein paar Meter weiter stehen Selin Pfefferle und Florian Rudolph in patschnass­en Kleidern und werden weiter von einer Gruppe Kinder mit Wasserpist­olen nass gespritzt. 22 Mädchen und Jungen haben sich für die erste Woche des Ferienprog­ramms angemeldet – weit weniger, als die 60 vorhandene­n Plätze zugelassen hätten.

„Vielleicht, weil es das erste Jahr ist“, sagt Franziska Wiest von der Offenen Kinder- und Jugendarbe­it. Erstmals hat die Stadt nämlich ein zweigeteil­tes Ferienprog­ramm; die ersten beiden Wochen sind als Betreuungs­angebot für Sechs- bis Zwölfjähri­ge ab 7 Uhr und nachmittag­s konzipiert und werden von der Offenen Jugendarbe­it betreut. In allen weiteren Sommerferi­enwochen gibt es Tagesangeb­ote, ähnlich wie in den Vorjahren. Dass es weniger Kinder sind als erwartet – auch für die zweite Woche gibt es lediglich 20 Anmeldunge­n –, würde der Stimmung aber keinen Abbruch tun, die sei „super“.

Tipi selbst bemalt

„Es ist sehr schön“und „auf jeden Fall besser als bei meiner Mama im Geschäft“, bestätigen auch die beiden „Indianer“, einer mit selbst gebastelte­m Feder-Kopfschmuc­k, die an der Feuerstell­e vor dem Tipi stehen. „Tipi bauen“rangiert laut einer nicht repräsenta­tiven Umfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“unter den Kindern übrigens auf Platz 2 der Was-am-meisten-Spaß-macht-Liste. Und das sieht man. Stolz führt Maxim einmal rund um das Zelt, zeigt auf den kleinen Kieselstei­nwall, den die Kinder um den Lagerplatz geschichte­t haben, „damit alle wissen, das ist unser Lager“, erklärt der Kleine. Auf dem bunten Zelttuch sind Handabdrüc­ke, Tiere, Sonne und der Schriftzug „Kinderferi­enprogramm 2018“zu erkennen. Bemalt haben es, klar, „auch wir“.

Grundsätzl­ich gibt es für die Kinder vormittags und nachmittag­s ein festes Angebot, an diesem Mittwoch zum Beispiel, so erklärt Betreuerin Melanie Schützbach, haben die Kinder passend zum Indianer-Motto dieser Woche Trommeln gebastelt, aber auch Pfeil und Bogen haben die Kinder sich schon selbst gebaut. Daneben bleibt genug Zeit für freies Spiel; zum Kreativsei­n in der Malecke, zum Toben in der Stadthalle oder zum Springen durch den Rasenspren­kler auf dem Sportplatz.

Um kurz vor 12 Uhr haben es die Indianer dann plötzlich eilig, das Mittagesse­n ruft. Das ist ganz gut, sind sie sich einig, nur die vegetarisc­hen Maultasche­n, die sind wohl durchgefal­len. Im Foyer der Stadthalle verschwind­en die Trommeln von den Tischen und werden – nachdem alle Kinder mucksmäusc­henstill an den Tischen sitzen – gegen Ofenkartof­feln, Schnitzel und Salat getauscht.

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FOTO: PAU Die erste Ferienspaß­woche stand unter dem Motto „Indianer“.

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