Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Seit 1952 durchgehend olympisch
Das Finn-Dinghy ist 4,5 Meter lang, 1,5 Meter breit und rund 116 Kilogramm schwer. Es wird von einer Person alleine gesegelt. Die Segelfläche des Großsegels, dem einzigen Segel der Jolle, beträgt zehn Quadratmeter. Das FinnDinghy ist seit 1952 durchgehend olympische Bootsklasse in der Kategorie „Schwergewicht Einhand Männer“.
Das hohe Gewicht des Rumpfes verleiht dem Boot vor allem Stabilität, eine lange Lebensdauer und Wertbeständigkeit. In jahrzehntelanger wissenschaftlicher Tüftelei und Experimentierarbeit wurde herausgefunden, wo die Rumpfstrukturen flexibler und wo sie steifer ausgestattet werden müssen, um optimale Segeleigenschaften zu erzielen. Modernste Kunststofftechnologie machte diese Entwicklung möglich. Größtes Experimentierfeld waren jedoch Mast und Segel. Hier sind CarbonMasten und Foliensegel erste Wahl. Das Boot reagiert empfindlich auf den Gewichtstrimm und muss bei Wind hart ausgeritten werden. Ein Körpergewicht von 80 bis 100 Kilogramm und durchtrainierte Kondition sind erforderlich, um den Finn erfolgreich zu segeln. Da die Geschwindigkeitsunterschiede gut getrimmter Finns relativ gering sind und das Boot schnelle Manöver zulässt, kommt der Taktik entscheidende Bedeutung zu.
„Die Klasse hat viele Vorteile, zum Beispiel, dass auch ältere Boote durchaus noch national konkurrenzfähig sind“, sagt Uwe Barthel, der Vorsitzende der Deutschen Finnsegler-Vereinigung. (sz)