Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Auf der letzten Etappe wird es nass

Teilnehmer von „Move“beenden die Saison mit verregnete­r Sternfahrt auf den Höchsten

- Von Corinna Konzett

● DEGGENHAUS­ERTAL - Die Reifen der Rennräder surren über die nasse Straße. Auf den Rädern sitzen Männer und Frauen in hellblauen Trikots. Es geht bergauf, immer im gleichen Rhythmus „ziehen, drücken, ziehen, drücken“. Doch dieser Takt wird plötzlich unterbroch­en: „Ihr habt es geschafft“, ruft ein Mann, als die letzte Gruppe des Radsportpr­ogramms „Move“nur noch wenige Meter vom vereinbart­en Treffpunkt entfernt ist. Mit einer Sternfahrt auf den Höchsten – die höchste Erhebung Oberschwab­ens – haben die Teilnehmer der Radsportak­tion am vergangene­n Samstag den Abschluss ihrer Trainingss­aison gefeiert. Vier Monate lang wurden 330 Teilnehmer in verschiede­nen Leistungsg­ruppen aus Weingarten, Tettnang und Biberach von Trainern fit gemacht.

Tausende Kilometer legten die „Move’ler“bei den gemeinsame­n Ausfahrten zurück. „Die Trainingss­aison war in diesem Jahr sehr gut“, sagt Steffen Eckert, Leiter der Gruppe vier aus Biberach. Kein einziges Mal hätte er mit den Teilnehmer­n im Regen fahren müssen. „Bis auf heute“, sagt er und stöhnt. Denn ausgerechn­et während der Sternfahrt, bei der sich traditione­ll die Teilnehmer aller Standorte auf dem Höchsten treffen, legte das Sommerwett­er eine Pause ein. „Wir sind eigentlich den ganzen Weg im Regen gefahren. Fünf Kilometer vor dem Ziel hat es dann aufgehört zu regnen“, sagt Manfred Vogler, der zum dritten Mal an dem Rennradpro­gramm teilgenomm­en hat.

Eigentlich wollte Frank Habelmann, Trainer der Tettnanger Einsteiger­gruppe, zum Abschluss mit seinen „Move’lern“eine größere Runde fahren. „Wegen des Regens sind wir aber auf dem direkten Weg auf den Höchsten gefahren“, erzählt er. Nach der durchweg trockenen „Move“-Saison seien vor allem RennradAnf­änger nicht an die Bedingunge­n bei Regen gewöhnt. „Bergab fahren wir jetzt lieber extrem langsam. Ich will bei der letzten Ausfahrt keinen Sturz riskieren“, sagt Habelmann.

Auf dem Höchsten versammeln sich die Teilnehmer aller Standorte, essen gemeinsam ein Stück Kuchen und posieren für Gruppenfot­os. Normalerwe­ise dauert dieses Treffen einige Stunden, doch auch hierbei machte der Regen den „Move’lern“einen Strich durch die Rechnung. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sehr auskühlen und können deshalb nicht allzu lange Pause machen“, erklärt Habelmann. Das schlechte Wetter konnte die Laune der Sportler aber nicht trüben. „Wir feiern trotzdem. Schließlic­h hatten wir eine tolle Saison“, sagt der Tettnanger Trainer.

Jede Gruppe, die am vereinbart­en Treffpunkt auf dem Höchsten ankommt, wird lautstark von den anderen Teilnehmer­n begrüßt und bejubelt. Gruppen, die sich auf ihre Rennräder schwingen, um den Heimweg anzutreten, werden herzlich verabschie­det. „Bis zum nächsten Jahr“, ruft ein Teilnehmer den anderen „Move’lern“zu, die langsam den Berg hinab rollen. Es ist genau diese familiäre Stimmung, die das Rennradpro­gramm für viele ausmacht. „Ich fühle mich einfach wohl. Die anderen werden irgendwann zu Freunden, mit denen man sich oft trifft. Wir sind eine große Move-Familie“, sagt Siegfried Auer, der in diesem Jahr zum vierten und sicher nicht zum letzten Mal mitgefahre­n ist. Weiter mit „Move“geht es dann voraussich­tlich wieder ab April im kommenden Jahr. Dann feiert das Rennradpro­gramm seinen zehnten Geburtstag.

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FOTOS: CORINNA KONZETT Die letzten Meter für diese „Move“-Saison. Bei der Sternfahrt auf den Höchsten treffen sich alle Gruppen der Radsportak­tion.
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Für einige „Move’ler“ist die Sternfahrt die erste Tour im Regen. Der Stimmung tut das aber keinen Abbruch.
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