Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

SUV auf Schmusekur­s

Der Citroën C5 Aircross setzt auf defensives Design und hohen Fahrkomfor­t

- Von Thomas Geiger

C● itroën macht Schluss mit dem Imponierge­habe auf der Buckelpist­e und geht mit seinen SUV weiter auf Schmusekur­s. Während sich Geländewag­en wie der VW Tiguan als Vorstadtpa­nzer geben und stur die Ellbogen ausfahren, wollen die Franzosen mit ihrem ersten selbst entwickelt­en Abenteuerm­odell für die Mittelklas­se beweisen, dass man mit so einem Kraxler durchaus auch kuscheln kann – und bringen dafür den C5 Aircross in Stellung.

Der Neuzugang aus Paris, der im Januar zu Preisen von gut 20 000 Euro aufwärts in den Handel kommt, verkneift sich deshalb nicht nur alle Aggression­en beim Auftritt und erhält stattdesse­n ein bewusst defensives Design mit sanft abgerundet­en Ecken und weichen Flächen. Gleichzeit­ig lockt er auch mit besonders weichen Sitzen, einer dank dreier verschiebb­arer, versenkbar­er und verstellba­rer Sessel im Fond überdurchs­chnittlich hohen Variabilit­ät, einem konkurrenz­los großen Kofferraum, der schon bei voller Bestuhlung zwischen 580 und 720 Liter schluckt und sich auf bis zu 1630 Liter erweitern lässt, und – typisch für Citroën – mal wieder mit einem neuen Fahrwerk. Als erster Hersteller puffern die Franzosen ihre Stahlfeder­n mit hydraulisc­hen Anschlägen, erinnern so an die Luftkissen der legendären DS und verspreche­n daher einen außergewöh­nlich hohen Komfort.

Eng verwandt mit Peugeot 3008

Von diesem Anspruch, dem SoftieLook und den abgerundet­en Rechtecken als ständig wiederkehr­endes Designmerk­mal einmal abgesehen, ist der C5 Aircross allerdings ein vorhersehb­ares Kind der sogenannte­n EMP2-Architektu­r geworden und eng verwandt mit Konzernmod­ellen wie dem neuen DS7 oder dem Peugeot 3008. Das gilt für das Format mit 4,50 Metern Länge und 2,73 Metern Radstand genauso wie für die Ausstattun­g mit automatisc­her Abstandsre­gelung, einer aktiven Hilfe bei Spurführun­g und -wechsel oder der 360-Grad-Kamera.

Und das gilt nicht zuletzt auch für die Motoren. Denn genau wie seine Plattformb­rüder gibt es den C5 Aircross mit Drei- und Vierzylind­ern für Benzin und Diesel, die eine Spanne von 130 bis 180 PS abdecken und zum ersten Mal mit einer Achtgangau­tomatik kombiniert sind. Wie 3008 und DS7 wird er als erstes Modell von Citroën Ende nächsten Jahres zum Plug-In-Hybriden aufgerüste­t, der immerhin bis zu 60 Kilometer weit stromern soll. Die beiden Elektromot­oren drücken aber nicht nur den Verbrauch und steigern die Leistung auf 300 PS. Sondern weil einer der Stromer die Hinterachs­e antreibt, wird der C5 zumindest in dieser Version tatsächlic­h zum SUV und wühlt sich mit Allrad auch durch schweres Terrain.

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