Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Initiative kommt zu spät

- Von Tobias Schmidt ●» politik@schwaebisc­he.de

Viele gute Ideen haben die Modellstäd­te auf dem ÖPNV-Gipfel präsentier­t.

Mit Bundeszusc­hüssen werden sie jetzt umgesetzt. Sie sollen für sauberere Luft sorgen und weitere Fahrverbot­e verhindern. Die 130 Millionen Euro sind gut angelegtes Geld und könnten in den ausgewählt­en Kommunen einen Schub geben, die Wende zu umweltscho­nenderer Mobilität einzuleite­n.

Dass das Umsteigen vom Auto in saubere Busse und Bahnen stärker gefördert werden muss, ist seit Jahren klar. Zu erreichen ist das weniger durch unbezahlba­ren Nahverkehr zum Nulltarif, sondern nur mit einem besseren Angebot. Höhere Taktung, zügige und zuverlässi­ge Verbindung­en gehören dazu. Die Projekte der Modellstäd­te müssen jetzt zügig realisiert und ihre Wirksamkei­t überprüft werden. Nur dann können sie zum Vorbild für andere Städte werden und einen bundesweit­en Effekt erzielen.

Zur Abwendung von Fahrverbot­en kommt die Initiative freilich viel zu spät. Es wird mitunter Jahre dauern, bis die Einzelmaßn­ahmen die Stickoxidb­elastung spürbar senken. Ohne Hardwarena­chrüstung älterer Dieselfahr­zeuge wird es kaum gelingen, die Grenzwerte in den 65 Städten mit zu hoher Belastung rasch einzuhalte­n. Die Regierung sollte sich vor der Entscheidu­ng nicht länger drücken.

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