Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Grenzüberschreitend wandern im Allgäu
Neue Wanderkarte für Argenbühl und Isny ab jetzt verfügbar – Auch Wangen, Kißlegg und Center Parcs abgedeckt
● ARGENBÜHL/ISNY - An Flüssen und Seen entlang, über Berg und Tal durch den Wald oder ganz entspannt von einer Infotafel mit Ruhebank zur nächsten. All diese Rund- und Wanderwege sind ab jetzt in der neuen Wanderkarte für die Regionen Isny und Argenbühl verzeichnet. Die beiden Gemeinden haben nach monatelanger Zusammenarbeit ein neues Wanderkonzept herausgebracht, das sich sowohl an Feriengäste, aber auch an einheimische Wanderer richtet.
Auf der alten Wanderkarte, die etwa zehn Jahre lang in den Gästeämtern verfügbar war, waren die Routen für Argenbühl und Isny klar voneinander getrennt. Das sei aber nicht im Interesse der Gäste und entspreche nicht der Lebenswelt der hiesigen Allgäuer, erklärt Antje Böse vom Gästeamt Argenbühl: „Wir leben nicht mehr in Grenzen und denken über den Tellerrand hinaus. Isny und Argenbühl arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen.“Auch das deutlich größere Isny profitiere von der Zusammenarbeit, sagt Margret Kaiser von Isny Marketing. Neben der Wanderkarte betreiben die Gemeinden auch ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis. Die Zusammenarbeit habe aber natürlich auch viel Abstimmung bedeutet, so Kaiser: „Wir haben das gesamte Kartennetz in der Region neu überprüft. Die Wegewarte waren beteiligt genauso wie Ortsvorsteher und Bauamtsmitarbeiter, jeweils aus beiden Gemeinden.“
Wichtig sei bei der Überprüfung aller Wanderwege auch gewesen, darauf zu schauen, wie die Wege jeweils beschaffen sind, erklärt Antje Böse: „Viele Gäste fragen gezielt nach Routen. Viel Asphalt oder Kies, im Wald und schattig oder mit Aussichtspunkt und dafür eher sonnig.“Daraus entstand das Konzept der Themenschwerpunkte, nach denen die Wanderstrecken und Rundwege nun sortiert sind. Jeder soll einen geeigneten Weg für sich selbst finden, je nach Kondition, Zeitaufwand oder Wunsch nach einer besonderen Landschaft. Die Moore sind in der Karte zum Beispiel grau dargestellt, Wiesen und Felder grün. Auch Höhenunterschiede und steile Berganstiege sind farblich erkennbar.
In alle Richtungen wandern
Um die Karte zu komplettieren, wurde sie nach Norden hin ergänzt. So sind jetzt auch Kißlegg mit den Wanderrouten rund um die Seen abgebildet, genauso wie das Center ParcsGelände in Urlau bei Leutkirch, auf dem im Oktober ein Ferienpark eröffnet. Im Westen sind noch Wanderwege bis Wangen eingezeichnet und im Süden der Eistobel in Maierhöfen. Zusätzliche Symbole kennzeichnen Parkplätze, Badeseen und auch Einkehrmöglichkeiten. In Eglofs etwa wurden die beiden vorhandenen Gaststätten mit einem Symbol abgedeckt, sagt Böse: „In den Städten haben wir auf RestaurantSymbole komplett verzichtet, da man vor Ort immer etwas findet. Dafür sind die Dörfer, in denen man einkehren kann, gekennzeichnet sowie alle Möglichkeiten im Außenbereich.“
Die Karte richte sich außerdem klar auch an Einheimische, nicht nur an Urlauber, die zur Beratung ins Gästeamt kommen, erklärt Margret Kaiser: „Die Karte ist vielleicht ein Anlass für viele, ihre Gegend neu zu erkunden. Man lernt wieder zu schätzen, was vor der eigenen Haustür liegt.“
5000 Wanderkarten gehen nun in den Umlauf, an Gästeämter, Hotels und Gemeindenaußenstellen. Die meisten Wanderwege zwischen Leutkirch, Wangen, Isny und Argenbühl liegen übrigens auf privatem Grund von Landwirten. „So eine Wanderkarte betrifft viele: Beschilderungen müssen angebracht werden, Landwirte müssen Wege und Bänke zulassen. Ohne sie wäre das Netz, wie es besteht, nicht möglich“, sagt Kaiser. Das aktuelle Kartenkonzept soll wieder etwa für zehn Jahre gelten, mit ständiger Aktualisierung.
Die Wanderkarte ist in folgenden Verkaufsstellen für 4,90 Euro, beziehungsweise 3,90 Euro mit Kurkarte, erhältlich: Tourismusbüro, Isny Marketing, Rathaus Isny, Ortsverwaltungen in Neutrauchburg und Beuren, Rathaus Eisenharz mit Außenstellen Eglofs, Ratzenried und Christazhofen. Fachkliniken und Gastgeber der Region, Buchhandlungen.