Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bauern können nicht auf eine Milliarde Euro an Dürrehilfen hoffen
HAMBURG (AFP) - Eine Milliarde Euro fordert der Bauernverband angesichts der erwarteten Ernteausfälle in diesem Jahr – doch so hohe staatliche Hilfszahlungen wird es nicht geben, berichtet „Der Spiegel“. Die wegen der Dürre schwächere Ernte führe im Gegenzug zu höheren Preisen für landwirtschaftliche Produkte, sodass der Markt einen Teil der Verluste kompensieren werde, zitierte das Nachrichtenmagazin am Freitag Quellen im Bundesfinanzministerium.
Die staatlichen Hilfen würden die von Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied geforderte Größenordnung nicht erreichen, hieß es. „Wir werden weit unter dieser Summe bleiben“, sagte ein Experte im Ministerium. Vielmehr werde sich die Regierung an der Größenordnung der Hilfen des Hitzesommers 2003 orientieren – damals hatten Bund und Länder jeweils knapp unter 40 Millionen Euro gezahlt.
Die Landwirte rechnen wegen der anhaltenden Trockenheit und Hitze in diesem Jahr mit massiven Ernteausfällen. Vielen Viehhaltern geht außerdem das Futter aus, weshalb die Bundesregierung am Mittwoch Erleichterungen auf den Weg brachte. Für Hilfsmaßnahmen bei Extremwetterereignissen sind eigentlich die Länder zuständig, bei Ereignissen von nationalem Ausmaß kann aber auch der Bund einspringen. So geschah es 2003. Ob es sich in diesem Jahr erneut um eine Extremwettersituation von nationalem Ausmaß handelt, prüft die Regierung derzeit. Am kommenden Mittwoch will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) im Kabinett den Erntebericht vorstellen.