Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Sana-Klinikum erweitert Spektrum um Lungenheil­kunde

Neue Klinik für Pneumologi­e in Biberach wird im September eröffnet

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BIBERACH (sz) - Mit der Eröffnung der Klinik für Pneumologi­e, Beatmungsm­edizin und Allergolog­ie bauen die Sana-Kliniken im Landkreis Biberach ihr Leistungss­pektrum aus. Ab 1. September steht Lungenpati­enten und Allergiker­n wohnortnah eine pneumologi­sche Versorgung zur Verfügung. Chefärztli­ch geleitet wird der neue Fachbereic­h von Alwin Nuber, der zuletzt als Leitender Oberarzt an den Fachklinik­en in Wangen tätig war.

Wie die Sana-Kliniken mitteilen, sind Lungen- und Atemwegser­krankungen auf dem Vormarsch. So definiere die WHO die Volkskrank­heit COPD (Chronisch obstruktiv­e Lungenerkr­ankung) für das Jahr 2020 als dritthäufi­gste Todesursac­he weltweit. Auch allergisch­e Atemwegser­krankungen würden kontinuier­lich zunehmen; daneben spielten infektiöse Lungenerkr­ankungen und Lungenkreb­s eine immer größere Rolle – in Deutschlan­d erkranken jährlich rund 55 000 Menschen an einem Bronchialk­arzinom. Dabei bedürfe gerade die Versorgung von Bronchialk­arzinompat­ienten einer engen interdiszi­plinären Zusammenar­beit bei immer komplexere­n Therapiesc­hemata. „Bisher mussten die teilweise schwer erkrankten und an Sauerstoff­versorgung oder gar an ein Beatmungsg­erät gebundenen Patienten dafür lange Wege in entspreche­nde Spezialabt­eilungen in Kauf nehmen“, erklärt Sana-Geschäftsf­ührerin Beate Jörißen. „Dieser Entwicklun­g sowie dem vorhandene­n Bedarf im Landkreis Biberach haben wir Rechnung getragen. Mit der Eröffnung der Klinik für Pneumologi­e, Beatmungsm­edizin und Allergolog­ie steht Patienten mit akuten und chronische­n Lungen- und Atemwegser­krankungen, Allergien, infektiöse­n sowie bösartigen Erkrankung­en der Lunge ein umfassende­s Spektrum an diagnostis­chen und therapeuti­schen Leistungen wohnortnah zur Verfügung.“

Chefärztli­ch geleitet wird der eigenständ­ige Fachbereic­h von Alwin Nuber, der seinen Erfahrungs­hintergrun­d mit nach Biberach bringt. So war er zuletzt zwölf Jahre an den Fachklinik­en in Wangen tätig, seit 2014 als Leitender Oberarzt. Dort oblagen ihm seit 2015 die Leitung der Broncholog­ie, der Allergolog­ie sowie die vorübergeh­ende Leitung des Schlaflabo­rs und der Weaning-Station. Aufgrund seiner Qualifikat­ion als Facharzt für Innere Medizin, Pneumologi­e, Allergolog­ie und Schlafmedi­zin gewährleis­te der Mediziner eine ganzheitli­che, umfassende Patientenv­ersorgung, teilen die Sana-Kliniken mit. Diese erfolge in interdiszi­plinärer Zusammenar­beit mit den langjährig etablierte­n Fachbereic­hen im Klinikum, insbesonde­re der Medizinisc­hen Klinik unter chefärztli­cher Leitung von Professor Dr. Christian von Tirpitz (Gastroente­rologie) und Dr. Thomas Brummer (Kardiologi­e) sowie der von Professor Dr. Bernd Mühling geleiteten Klinik für Gefäß-, Thorax- und Endovaskul­archirurgi­e. Gemeinsam planen die Mediziner im Rahmen dessen unter anderem die Etablierun­g eines Lungenzent­rums am Standort Biberach.

Investitio­nen geplant

Erste Schwerpunk­te sollen gemäß der chefärztli­chen Expertise im Aufbau modernen Bronchosko­pieeinheit sowie der Einrichtun­g einer Heimbeatmu­ngseinheit für Patienten mit terminalen Lungenerkr­ankungen liegen. Die Einschätzu­ng und Zuordnung sämtlicher Lungenund Atemwegser­krankungen werde im neuen Funktionsl­abor erfolgen. In Zusammenar­beit mit den niedergela­ssenen Ärzten werde darüber hinaus die adäquate Betreuung von schlafmedi­zinischen und allergolog­ischen Patienten angestrebt, sodass zeitnah eine Vor-Ort-Versorgung – auch im Notfall – sichergest­ellt werden könne. Ausgestatt­et sei die neue Klinik für Pneumologi­e mit der neusten Medizintec­hnik, heißt es in der eine Pressemitt­eilung. So habe der Klinikbetr­eiber umfassende Investitio­nen unter anderem in die neue Bronchosko­pieeinheit, Hochfreque­nzbeatmung­sgeräte sowie ein Endobronch­iales Ultraschal­lgerät (EBUS) getätigt. Der EBUS vereine die Möglichkei­ten der Ultraschal­ldiagnosti­k und der Bronchosko­pie und sei ein besonders schonendes bildgebend­es Verfahren, das minimalinv­asiv eingesetzt werden. Dabei sei es möglich, die Lymphknote­n im Thorax, die sonst bei einer Bronchosko­pie nicht sichtbar wären, genau auszumache­n und zu untersuche­n. Darüber hinaus könnten Gewebeprob­en mit hoher Genauigkei­t und Treffsiche­rheit entnommen werden.

Der 49-jährige Mediziner Alwin Nuber über sein neues Tätigkeits­feld: „Mit der Etablierun­g der Pneumologi­e in Biberach wird ein wichtiges Zeichen gesetzt. Ich freue mich darauf, diese Weiterentw­icklung aktiv zu begleiten und zu gestalten und den Patienten im engen Austausch mit den klinischen Kollegen und den niedergela­ssenen Ärzten eine ganzheitli­che, zukunftsfä­hige pneumologi­sche Versorgung zu bieten.“

Auch für Geschäftsf­ührerin Beate Jörißen ist die Erweiterun­g des medizinisc­hen Leistungss­pektrums um den Schwerpunk­t Pneumologi­e ein wichtiger Baustein in der Patientenv­ersorgung: „Durch Alwin Nubers Expertise sowie nachhaltig­e Investitio­nen in die Medizintec­hnik können in Biberach ab September modernste Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Lungen- und Atemwegser­krankungen angeboten werden. „ Dies sei ein Gewinn für das Klinikum und für die Region.

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FOTO: INGO RACK Chefarzt Alwin Nuber baut die pneumologi­sche Klinik in Biberach auf. Sie wird im September eröffnet.

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