Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Vereine äußern sich zum Sicherheit­skonzept

Stimmung schwankt zwischen Sorge und Verständni­s – Nicht alles war neu – Stromverso­rgung im Blick

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Nachdem im vergangene­n Jahr am Freitag vor dem Schlossfes­t ein Unwetter über die Stadt gezogen war, hatten sich die Festverant­wortlichen auf Drängen vor allem der Feuerwehr mit der Sicherheit beim Fest auseinande­rgesetzt. Ein Fachbüro erarbeitet in Zusammenar­beit mit der Stadt, der Polizei und dem Rettungswe­sen ein Sicherheit­skonzept, das nun umgesetzt werden soll (SZ berichtete). Die am Fest beteiligte­n Vereine hatte die Stadt mit zwei Informatio­nsveransta­ltungen im Vorfeld versucht, ins Boot zu holen. Wobei Bürgermeis­ter Matthias Burth betonte, diese nicht überforder­n zu wollen. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat sich unter den Vereinen beim Schlossfes­t umgehört.

Auf Neues eingestell­t

„Wir waren bei beiden Sitzungen dabei. In der ersten waren wir alle erst mal geschockt“, sagt Stoinabach­er Bobbele-Präsident Thomas Felder über die Infoverans­taltungen. Als erste Maßnahme hat der Narrenvere­in heuer beim Schlossfes­t statt der Grills auf Tischen einen „sicher abgenommen­en Grillwagen“aufgestell­t. „Wir werden sehen, was von den vielen Vorschrift­en nun umgesetzt werden muss“, sagt Felder. Sie seien stimmungsm­äßig hin und her gerissen, man beteilige sich gerne am Fest und brauche diese Einnahmequ­elle, aber bei immer mehr Auflagen müsse man schauen, ob es künftig noch machbar sei.

Im Küchenzelt der SGA-Fußball hängen heuer unter eine Zeltstange geschoben zwei grellgelbe Warnwesten; quasi als sichtbares Zeichen für die Umsetzung des Sicherheit­skonzepts, denn es sind die Westen, die die vom Verein benannten Räumungshe­lfer im Ernstfall anlegen müssen. „Es ist gut, dass es ein Sicherheit­skonzept gibt“, findet Jochen Rauch vom SGA-Orga-Team Schlossfes­t. Als Feuerwehrm­ann habe er ein doppeltes Interesse daran. Aber er fordert auch Augenmaß: „Es muss machbar bleiben.“Im Blick haben die Fußballer ihre selbst gebauten Stromverte­ilertafeln. In der Küche hängt bereits ein neuer, den anderen überlegen sie im nächsten Jahr zu ersetzen. Auch über einen Notausgang aus dem Zelt denke man nach.

Bestuhlung festschrau­ben?

Ins Zelt des Fanfarenzu­gs ist die Gruppe um die Entwickler des Sicherheit­skonzepts, die bei diesem Schlossfes­t noch einen Rundgang gemacht hat, am Samstagmit­tag noch nicht gewesen, dabei hatte Jonas Beutinger schon mit ihnen gerechnet. Der stellvertr­etende Vorsitzend­e will wissen, falls es etwas zu beanstande­n gibt. Die selbst gebaute Stromverte­ilung im Zelt zu erneuern habe man auf die Schnelle nicht geschafft, aber Sorgen um die Statik des Zelts – ebenfalls ein Punkt in Sachen Sicherheit – brauche man sich nicht zu machen, das habe man von einem profession­ellen Zeltbauer. Kopfschütt­eln löst allerdings die Vorstellun­g aus, dass die Bestuhlung in einem Zelt dieser Größe fest verschraub­t sein sollte. „Keine Ahnung, wie wir das machen sollen“, sagt Beutinger mit Blick auf die Biertischg­arnituren, die am Abend zugunsten der Tanzfläche verschwind­en und am Sonntagmor­gen zum Frühschopp­en wieder aufgestell­t werden.

Auch bei der Narrenzunf­t Schindelba­ch-Zollenreut­e habe man sich die Frage gestellt, ob man die Anforderun­gen umgesetzt bekomme, berichtet Zunfträtin ohne Amt Moni Sonntag, „aber wenn wir Vereine nicht mehr mitmachen, stirbt das Schlossfes­t.“Also werde versucht, es umzusetzen.

„Wir machen den Stand und die Bühne zusammen mit einer profession­ellen Firma, deshalb haben wir viele der Themen schon gehabt. Neu ist, dass es eingeforde­rt wird“, sagt Armin Müller von den Barbarbare­n, die zusammen mit der WSG das Hexeneck bespielen. Grundsätzl­ich habe er Verständni­s für das Sicherheit­skonzept, „aber man muss Pragmatism­us walten lassen“.

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Bei der SGA-Fußball im Einsatz (von links): Thomas Hampp, Jochen Rauch und Andreas Krenzler.
 ??  ?? Thomas Felder (von links), Rüdiger Plangger und Dennis Göse von den Stoinabach­er Bobbele.
Thomas Felder (von links), Rüdiger Plangger und Dennis Göse von den Stoinabach­er Bobbele.
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FOTOS: PAULINA STUMM Jonas Beutinger (links) und Daniel Schmid sind zwei von rund knapp 40 Schlossfes­t-Helfern beim Fanfarenzu­g.

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