Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
FV holt ungefährdeten Heimsieg
Ravensburg gewinnt erstes Oberligaheimspiel gegen Aufsteiger Friedrichstal
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RAVENSBURG - Eine solide Leistung hat dem FV Ravensburg im ersten Heimspiel der Saison in der FußballOberliga zum Sieg gereicht. Gegen den FC Germania Friedrichstal setzte sich die Mannschaft von Steffen Wohlfarth mit 3:0 (2:0) durch. So überlegen, wie das Ergebnis es vermuten lässt, präsentierte sich Ravensburg allerdings über weite Strecken nicht.
„Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird“, machte Wohlfarth nach Abpfiff deutlich. „Vor allem sind wir überhaupt nicht in die Partie gekommen.“In der Tat hatte Ravensburg gerade in der Anfangsphase durchaus Probleme mit der Germania. Die Gäste hatten in der vierten Minute auch die erste richtig dicke Torchance. Claudio Ritter wurde auf links an die Grundlinie geschickt, seine Hereingabe verpasste Patrick Roedling in der Mitte nur knapp. „Mit etwas Pech gehen wir in der Anfangsphase mit 0:1 in Rückstand“, war sich Wohlfarth bewusst.
Der FV versuchte hoch zu pressen, hatte zu Beginn aber einige Probleme in der Abstimmung, dadurch kam Friedrichstal zu viel Ballbesitz. Wohlfarth schickte seine Mannschaft im 4-1-4-1 gegen den Ball auf den Platz. Daniel Schachtschneider und Jona Boneberger auf den Achterpositionen sollten die Passwege ins Zentrum zustellen. Das klappte nach kleineren Anpassungen auch gut. Mit Ball zeigte Ravensburg einige gute Ansätze, speziell in den Laufwegen zwischen Außenverteidigern und Flügelspielern. Hier fehlten allerdings noch Feinabstimmung und Genauigkeit. Trotzdem: Der FV wirkte zu Beginn seltsam unruhig, spielte in vielen Situationen zu hektisch in die Tiefe.
Schäch macht den Unterschied
So blieb es 25 Minuten lang beim 0:0. Den Unterschied machte dann Felix Schäch mit „zwei überragenden Einzelaktionen“, wie es sein Trainer formulierte. In der 26. Minute ließ der Linksaußen gleich drei Gegenspieler stehen, seine Hereingabe in die Mitte vollendete Max Chrobok zum 1:0. Kurz darauf war es wieder Schäch mit einem Dribbling, der für Gefahr sorgte, die Hereingabe setzte diesmal Schachtschneider über das Tor. Besser lief es in der 36. Minute, als Schäch eine abgeblockte Flanke aus der Distanz ins linke obere Toreck setzte. Mit dem 2:0 ging es in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit brachte Wohlfarth Felix Hörger für Jona Boneberger, der mit gebrochener Nase gespielt hatte. „Ich hatte das Gefühl, er hat im Unterbewusstsein Angst, in die Duelle zu gehen“, erklärte der Trainer seine Entscheidung. „Es war nicht so, dass er schlecht gespielt hat.“Der eingewechselte Hörger war dann auch gleich an der Entscheidung beteiligt. Ein Schuss von Rahman Soyudogru in der 48. Minute wurde geblockt, aber Chrobok brachte den Ball nochmal in die Mitte zu Hörger. Seinen Schuss brachte Gästetorwart Patrick Hauber nicht unter Kontrolle und Schachtschneider staubte von der Grundlinie zum 3:0 ab. Vier Minuten später machte der Torwart seinen Fehler wieder gut, als er stark gegen Hörger parierte.
Eine Riesenchance zum Anschluss bot sich für Friedrichstal noch. Timo di Giorgio durfte vor dem Sechzehner unbedrängt ins Dribbling gehen, spielte den Ball zu Claudio Ritter auf den Flügel. Dessen Flanke setzte der heranstürmende Hans Kyei aus aussichtsreicher Position aber klar drüber. Danach traf Schäch das Außennetz, der eingewechselte Burhan Soyudogru scheiterte erst knapp mit einem Freistoß und in der Schlussminute alleine an Torhüter Hauber.
FV Ravensburg – FC Germania Friedrichstal 3:0 (2:0) – Tore: 1:0 Chrobok (26.), 2:0 Schäch (36.), 3:0 Schachtschneider (48.) – Zuschauer: 500 – FV: Mesic, Strauß, Altmann, Broniszewski, Zimmermann, Hörtkorn (73. Fetscher), Schäch, Boneberger (46. Hörger), Schachtschneider (77. Gbadamassi), Chrobok (68. B. Soyudogru), R. Soyudogru.