Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schlossfest-Bilanz fällt positiv aus
Polizei greift am Samstag in Aulendorf bei zwei Körperverletzungen ein.
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AULENDORF - Ein friedliches, wetterverwöhntes und rundum schönes Schloss- und Kinderfest ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. Das leitet sich auch aus der Bilanz der Festorganisatoren, des Sanitätsdienstes und der Polizei ab.
„Aus polizeilicher Sicht ist es sehr friedlich verlaufen“, teilt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz mit. Die Polizei war an beiden Festtagen mit mehreren Streifen präsent und führte auch Jugendschutzkontrollen durch. Es habe aber keine Beanstandungen gegeben. Lediglich zwei Körperverletzungen, bei denen sich beide Male betrunkene Männer schlugen, und eine Streitigkeit am Samstag trüben die Bilanz. Der Sonntag war ruhig.
„Ich bin sehr zufrieden, von meiner Seite aus kann ich sagen: es ist reibungslos gelaufen“, zieht Susanne Krause, Festverantwortliche bei der Stadt Aulendorf, ihr Fazit zum
40. Schloss- und Kinderfest. Für die Illumination der Schlossfassade habe es viele Komplimente gegeben, die Festeröffnung mit kleinem Umzug in den Reithof habe ihr sehr gut gefallen. „Vielleicht kann man das im kommenden Jahr noch ausbauen.“Einzig die „Wespenplage“trübt Krauses Festbilanz, aber die gebe es im Sommer eben.
Die Wespen haben auch den Sanitätsdienst, der heuer erstmals hinter der Schlossbrauerei beim Kinderspielepark Quartier bezogen hatte, beschäftigt. Michael Hügler von der DRK-Ortsgruppe Aulendorf, die sich unterstützt von DRK-Ortsvereinen aus Altshausen, Weingarten und Bad Waldsee um
Festgäste mit medizinischen Problemen kümmerten, berichtet von vielen Wespenstichen. „Wir haben mit Eis gekühlt und kontrolliert ob der Stachel noch steckt oder ob es zu einer allergischen Reaktion gekommen ist. Für kleine Kinder, die gestochen wurden, hatten wir außerdem Plüschtiere zum verschenken. Das hilft meistens am besten“, verrät Hügler. Ansonsten fällt die DRK-Bilanz sehr positiv aus: „Größere Verletzungen und Notfälle blieben glücklicherweise aus“, teilt Hügler mit, kleinere Schnittverletzungen gab es noch zu versorgen, hitzebedingte Notfälle habe es nicht außergewöhnlich viele gegeben.
Mit der Mobilen Sanitätswache, dem aus Ravensburg ausgeliehenen DRKContainer, waren die Helfer erstmals am neuen Standort platziert. „Der neue Standort war für viele Festbesucher trotz mehrerer Hinweise schwer aufzufinden“, zieht Hügler ein Fazit, ist aber zuversichtlich, dass die Festbesucher sich an den neuen Ort gewöhnen. Die direkte Präsenz sei im Gegensatz zum Standort vor der Pfarrkirche einfach
Michael Hügler, DRK Aulendorf
nicht mehr da, dass es deshalb weniger Hilfseinsätze wären, hätten sie aber nicht festgestellt. Knapp 30 DRK-Mitglieder haben sich beim diesjährigen Schlossfest insgesamt ehrenamtlich im Sanitätsdienst eingebracht.
Sicherheitskonzept wird ergänzt
Das Thema Sicherheit hat die Stadtverwaltung in diesem Jahr besonders beschäftigt. Für das nun ausgearbeitete Sicherheitskonzept haben sich am Samstag noch Vertreter der Stadt, der Feuerwehr und der beauftragten Beratungsfirma auf dem Fest umgesehen und sind die Stände abgegangen. Den großen Rotstift angesetzt und Vereinsstände angezählt habe dabei keiner. „Gar nicht“, betont Krause, da müsse kein Verein etwas befürchten. „Teilweise war alles vorbildlich, teils gab es Kleinigkeiten, die noch beachtet werden müssen“, gibt Krause eine erste Einschätzung zum Ergebnis der Begehung. Als Beispiele nennt sie etwa Kabelverstrebungen in Zelten, die mit rot-weißem Band kenntlich gemacht werden sollten, Kabelbrücken im Außenbereich oder das Thema Freihalten von Notausgängen und Fluchtwegen. Die Beratungsfirma werde ihre Erkenntnisse noch schriftlich zusammenfassen. Diese würden dann zusammen mit weiteren Hinweisen noch besprochen und gegebenenfalls ins Sicherheitskonzept eingearbeitet.
Dazu, wie das Sicherheitskonzept künftig umgesetzt werden soll, will die Stadt mit den Vereinen im Gespräch bleiben, verweist aber auch darauf, dass es von den 20 beteiligten Vereinen am Ende wohl nur sechs bis sieben mit Ständen tatsächlich betreffe. „Das sind zwei Handvoll Leute, mit denen wir sprechen müssen.“
Zwei Themen hat Krause sich bereits für das nächste Schlossfest auf die Liste geschrieben. Kritik habe es gegeben, dass es nicht genügend Mülleimer auf dem Festgelände gegeben habe, und die Beschilderung will sie 2019 dringend umsetzen. Gerade die „Ruheoase“im Park sei wegen der familiären Atmosphäre oft gelobt worden, „das muss man auf jeden Fall mehr bewerben und ausschildern“. Für Festorganisatorin Krause gibt es nach dem Fest noch etwas Papierkram zu erledigen, und ansonsten ist nach dem Fest offenbar auch vor dem Fest: „Ich habe heute morgen schon wieder den Spielofant fürs nächste Jahr reserviert.“
„Größere Verletzungen und Notfälle blieben glücklicherweise aus.“