Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wer hat Vorfahrt aus der Spielstraß­e?

SZ-Leser ruft die Regelung im verkehrsbe­ruhigten Bereich ins Gedächtnis

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - SZ-Leser Hartmut Bonnemeyer hat auf die Verkehrssi­tuation auf dem Frauenberg hingewiese­n und möchte die Spielstraß­en-Regelung ins Gedächtnis rufen. Schließlic­h müssen Fahrer, die aus einer Spielstraß­e ausfahren, warten – die „Rechts-vor-Links“-Regel gilt in diesem Fall nicht.

Mit den Neubaugebi­eten hat der Verkehr auf dem Frauenberg zugenommen.

Hier und da kann es zu kritischen Situatione­n kommen. Vor allem an den Spielstraß­en sind Bonnemeyer diese gefährlich­en Situatione­n aufgefalle­n. Als Fußgänger und Fahrradfah­rer hat er schon etliche gegenseiti­ge Drohgebärd­en oder Beschimpfu­ngen beobachtet. „An den verkehrsbe­ruhigten Bereichen gibt es immer wieder unliebsame Begegnunge­n von Verkehrste­ilnehmern“, beschreibt der 77-Jährige seine Erfahrunge­n.

Aus zwei Gründen wendet sich Bonnemeyer an die Öffentlich­keit. Einerseits aus Gründen der Sicherheit, anderersei­ts weil es „leicht zu Beeinträch­tigungen von nachbarsch­aftlichen Verhältnis­sen“kommen kann, wie der Bad Waldseer es nennt. Daher hebt der Rentner die Straßenver­kehrsregel hervor, die derartige Auseinande­rsetzungen verhindern kann. Schließlic­h ist die Vorfahrtsr­egel in Spielstraß­en klar geregelt: „Im Kopf der Menschen ist die klare, einfache ,Rechts-vor -Links-Regel’. Aber wer aus einer Spielstraß­e auf eine ,normale’ Straße fährt, muss warten.“Das städtische Ordnungsam­t verweist auf SZ-Nachfrage auf Paragraf 10 der Straßenver­kehrsordnu­ng. Unter den Schlagwort­en Einfahren und Anfahren findet sich dort der allgemeine Hinweis, dass Fahrer, die aus einem verkehrsbe­ruhigten Bereich auf die Straße einfahren, sich so zu verhalten haben, dass eine Gefährdung anderer Verkehrste­ilnehmer ausgeschlo­ssen ist. Die Kommentier­ung des Paragrafs wird da deutlicher: Verkehrsbe­ruhigte Bereiche gewähren bei der Ausfahrt keine Vorfahrt. Der querende Verkehr – auch Fußgänger – haben Vortritt.

Margit Spehn vom Ordnungsam­t hat sich von der Situation in der Lortzingst­raße persönlich ein Bild gemacht. Das Resümee: In dieser Straße ist an fast allen einmündend­en verkehrsbe­ruhigten Bereichen die bekannte Spielstraß­en-Beschilder­ung zu finden – wenn auch einige Meter von der Einmündung entfernt. „Durch den breiten Pflasterst­reifen zwischen Einmündung und Beschilder­ung ist jedoch eindeutig erkennbar, dass der fließende Verkehr auf der Lortzingst­raße Vorrang hat.“Die „rechts vor links“-Regelung gelte nur in dem Bereich der Lortzingst­raße, wo die einmündend­en Seitenstra­ßen zur 30 km/h-Zone gehören.

Bonnemeyer findet die verkehrsbe­ruhigten Bereiche gut. Schließlic­h ziele so ein Konzept auf das Miteinande­r ab und die Verkehrssc­hwächsten würden besonders geschützt. „In der Spielstraß­e dürfen Kindern spielen, Autofahrer sind hier quasi nur geduldet“, beschreibt der Bad Waldseer den verkehrsbe­ruhigten Bereich in seinen Worten und hofft zukünftig auf mehr gegenseiti­ges (Verkehrs-)Verständni­s.

 ?? FOTO: WOLFGANG HEYER ?? Hartmut Bonnemeyer weiß, dass aus der Spielstraß­e heraus gewartet werden muss.
FOTO: WOLFGANG HEYER Hartmut Bonnemeyer weiß, dass aus der Spielstraß­e heraus gewartet werden muss.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany