Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Große SZ-Umfrage zum Thema Werte
Laut Waldseern und Aulendorfern sind die Menschen egoistischer geworden.
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BAD WALDSEE/AULENDORF - Treue, Höflichkeit, Pünktlichkeit oder Gemeinschaftssinn: Welche Werte sind heutzutage überhaupt noch wichtig. Diesem Thema nimmt sich die „Schwäbische Zeitung Bad Waldsee/ Aulendorf“in den kommenden Wochen intensiv an und berichtet über traditionelle und moderne Wertvorstellungen. Wie die Bad Waldseer und Aulendorfer diesbezüglich ticken, hat eine Stichenproben-Umfrage in den beiden Städten gezeigt. Insgesamt 100 Personen bezogen Position zu monogamer Ehe, Erziehung, Burn-out und Co.
Druck im Beruf hat zugenommen
„Ein Leben, ein Arbeitgeber: Ist es Ihnen wichtig, bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben?“, lautete die erste Frage an die Umfrage-Teilnehmer. Die Antwort war eindeutig: Ja. 85 Personen sprachen sich für eine lang anhaltende Arbeitsanstellung in ihrem Unternehmen aus. Lediglich 15 Probanden hegten Wech- selgedanken. Noch eindeuti- ger ging es beim Thema Pünktlichkeit zu. Für 94 Teilnehmer war dieser Wert wichtig. Nur sechs Personen gaben an, dass pünktliches Erscheinen keine Priorität hat. „In Zeiten von Burn-out & Co.: Ist der Druck im Beruf und im Privaten zu groß geworden?“, wurde ebenfalls abgefragt. Die Antwort: Zwei Drittel der Befragten stimmten zu und bekräftigen den hohen Erfolgsund Erwartungsdruck. Ein Drittel der Teilnehmer konnte keine gesteigerten Drucksituationen im (Arbeits-)Alltag feststellen.
Erziehung auf dem Prüfstand
Die eheliche Bindung wird heutzutage vor allem bei Jüngeren intensiv diskutiert. Die Bad Waldseer und Aulendorfer sind sich allerdings einig, dass eine monogame Ehe noch zeitgemäß ist. 86 Teilnehmer bekräftigen die langlebige Partnerschaft. Für 14 Teilnehmer ist die Bindung zu einem einzigen Partner zu wenig. Religion war zwei Dritteln der Befragten wichtig, für ein Drittel spielte Kirche und Religiosität keine Rolle. Die Frage „Investieren Eltern heutzutage genug Zeit in die Erziehung ihrer Kinder?“beantworteten knapp drei Viertel der Befragten mit Nein und bemängelten damit den heutigen Erziehungsstil. 26 Teilnehmer sahen die zeitliche Erziehungsarbeit in die Zöglinge als ausreichend an. Auch das Sicherheitsempfinden war Teil der Befragung. Und so gaben 82 Personen an, sich sicher zu fühlen. Immerhin 18 Befragte machten gleichwohl deutlich, dass sie in puncto Sicherheit Nachholbedarf sehen und sich unsicher fühlen.
Der Stellenwert des Ehrenamts
Es ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen: Da sitzen sich zwei Menschen am Tisch gegenüber und starren jeweils auf ihr Handy. Ob sich Smartphones, iPads und Co. negativ auf das Zusammenleben auswirken, bejahten 56 Umfrageteilnehmer, 44 sahen darin keine negative Beeinflussung. Dass das Ehrenamt noch denselben Stellenwert wie früher besitzt, sahen 43 Befragte so. Die knappe Mehrheit verneinte und sah das Ehrenamt im Vergleich zu früher schlechter gestellt.
Ehe ist noch zeitgemäß Für mehr gegenseitigen Respekt
„Gehen die Menschen rücksichtsvoll genug miteinander um?“, lautete eine weitere Frage. Drei Viertel der Teilnehmer beantworteten das mit Nein. Für sie könnte es mehr Mitmenschlichkeit geben. Ein Viertel der Befragten machte deutlich, dass der Umgang untereinander ihrer Meinung nach respektvoll genug ausfällt. Ob die Menschen egoistischer geworden sind? Für 80 Probanden ein klarer Fall: Ja. Lediglich 20 Teilnehmer sahen keinen gestiegenen Egoismus der Menschen.
Bescheidenheit ist eine Tugend
Abschließend wurden die Bad Waldseer und Aulendorfer gefragt, ob Bescheidenheit noch eine Tugend ist. Die Antwort fiel ausgeglichen aus. 56 Befragte sprachen sich für die Bescheidenheit als Tugend aus – 44 dagegen.
Welche Werte sind Ihnen wichtig? Und welche Wertvorstellungen haben an Bedeutung verloren? Nehmen Sie an unserer Online-Umfrage teil unter: