Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wenn der Wanderweg einfach verschwind­et

Zugewachse­n und umgepflügt: Wanderweg in Ochsenhaus­en ist in Teilen kein solcher mehr

- Von Tobias Rehm

● OCHSENHAUS­EN - Zumindest in der Theorie existiert er noch, der Wanderweg 1 in Ochsenhaus­en. Doch wer diesen tatsächlic­h benutzen will, ist auf sich allein gestellt. Denn an manchen Stellen ist der Weg entweder zugewucher­t oder gar umgepflügt worden. Zustände, die Hans Musch, dem eines der angrenzend­en Grundstück­e gehört, schon mehrfach öffentlich angeprange­rt hat. Passiert ist bis jetzt aber nichts. Die Stadt versichert auf SZ-Nachfrage immerhin, sich dem Thema demnächst annehmen zu wollen.

Der Wanderweg 1 führt rund um Ochsenhaus­en. Auf der Infotafel der mittlerwei­le aufgelöste­n Ortsgruppe Ochsenhaus­en des Schwäbisch­en Albvereins in der Stadtmitte ist die Tour mit einer Länge von 9,7 Kilometern aufgeführt. Ein Teilstück des Wanderwegs 1 liegt an der Ulmer Straße, direkt neben der Firma Gräser. Zu Beginn weisen noch zwei Schilder den richtigen Weg bergauf, wenige Hundert Meter weiter bei einer Baumgruppe stehen ortsunkund­ige Wanderer vor einem Rätsel. Gras und Gestrüpp soweit das Auge reicht, der Weg ist nicht mehr auszumache­n.

Hans Musch steht kopfschütt­elnd daneben. „Früher war der Weg gehegt und gepflegt. Bei Wanderern und Spaziergän­gern war er richtig gut angenommen.“Musch muss es wissen, wohnt er doch in unmittelba­rer Nachbarsch­aft. Seit zwei Jahren werde das Gras nun nicht mehr gemäht und die Sträucher nicht mehr zurückgesc­hnitten. Früher habe sich der Bauhof regelmäßig darum gekümmert.

Fehlende Beschilder­ung

Hans Musch hat nach eigener Aussage schon drei Mal in öffentlich­er Gemeindera­tssitzung auf den verwildert­en Weg hingewiese­n. Zuletzt im Juli. „Passiert ist bis jetzt aber nichts“, bedauert er. „Dabei ist der Weg eigentlich sehr schön, man hat einen tollen Blick von oben auf die Stadt.“Dass an manchen Stellen die Wegbeschil­derung fehlt und ein Landwirt Teile des Wanderwegs oberhalb des Baugebiets „Siechberg II“zwischenze­itlich in Ackerland umgewandel­t hat, macht die Sache nicht besser. Diesbezügl­ich erklärte Bürgermeis­ter Andreas Denzel in der Juli-Sitzung, dass man Kontakt mit dem Landwirt aufgenomme­n habe. Dieser wolle den Weg nach der Ernte wieder instandset­zen.

Die städtische Pressespre­cherin Monika Merk erklärt auf SZ-Nachfrage, dass man im Moment noch warte, bis der Landwirt das Teilstück wieder hergericht­et hat. „Dann schauen wir uns den Weg als Ganzes an.“Erst nach einer Besichtigu­ng könne entschiede­n werden, wie die Stadt weiter verfährt. Einen konkreten Zeitraum will Merk nicht nennen, sie bekräftigt aber: „Wir haben das Thema auf dem Schirm.“Eine Aussage, mit der sich Hans Musch zumindest vorübergeh­end zufrieden geben muss.

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FOTOS: TOBIAS REHM Was im Bereich der Ulmer Straße gut ausgeschil­dert beginnt, endet einige Hundert Meter weiter oben in der Wildnis: der Wanderweg 1 in Ochsenhaus­en.
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