Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Nach dem Zwangsabstieg will Waldsee wieder hoch
Absteiger beginnt Saison in der Fußball-Kreisliga B II am Samstag gegen den Mitfavoriten TSV Bodnegg
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RAVENSBURG - Nach gut zwei Monaten Sommerpause meldet sich die Fußball-Kreisliga B II am Samstag um 17 Uhr mit einem Kracher zurück: Der kuriose Absteiger aus Bad Waldsee empfängt den TSV Bodnegg, der in der vergangenen Saison mehr als die Hälfte der Spielzeit als Spitzenreiter verbrachte. Weil der SV Immenried, der SV Karsee und der SV Weingarten II in eine andere Staffel gewechselt sind, verringert sich die Zahl der Teams in der B II auf elf.
Die Favoriten: Weil der FV Bad ● Waldsee in der eigentlich gewonnenen Abstiegsrelegation gegen den TSB Ravensburg einen nicht spielberechtigten Akteur einsetzte, verlor er die Partie am Grünen Tisch und musste wie berichtet absteigen. „In Abstimmung mit externen Experten hat man sich dazu entschieden, zu dem Fehler zu stehen und den Abstieg hinzunehmen“, heißt es in einer Stellungnahme der Waldseer. „Aus sportlicher Sicht natürlich ein enttäuschendes Ergebnis. Jedoch werden Fehler gemacht und es zeugt von Größe, dazu zu stehen.“Trotz des bitteren Abstiegs und des Abgangs einiger Leistungsträger muss der FV zum erweiterten Favoritenkreis in der B II gezählt werden. Die Vorbereitung lief aber eher durchwachsen, es gab nur einen Sieg gegen den B-Ligisten TSV Opfenbach. Beim Schussenpokal zeigte Bad Waldsee gegen Wolpertswende und Baienfurt trotz der knappen Niederlagen jedoch gute Leistungen. Der Saisonauftakt gegen Bodnegg bringt somit die erste brauchbare Standortbestimmung.
Der TSV Bodnegg, im Vorjahr Dritter, geht als absoluter Aufstiegsfavorit in die Saison. Nach dem Wechsel von Thomas Besler zum Ligakonkurrenten SV Ankenreute soll Lukas Waggerhauser den lange ersehnten Aufstieg herbeiführen. Waggerhauser war zuvor in Deuchelried und Tannau erfolgreich. Die bisherigen Spiele geben wenig Aufschluss über die aktuelle Form: Bodnegg ließ zwar dem ersatzgeschwächten A-Ligisten SV Haisterkirch im Pokal keine Chance (3:0), verlor jedoch beim B-Ligisten Waltershofen mit 1:5.
Die Geheimfavoriten: Der SV Ankenreute ● verpflichtete in Thomas Besler einen erfahrenen Trainer. Der eingespielte und so gut wie unveränderte Kader aus der Vorsaison verspricht einiges – der SVA kann und will ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Mit seinem neuen Trainer Mike Gleich will der SV Horgenzell oben mitspielen. Zwei Jahre lang war Gleich im Trainergespann des damaligen Landesligisten SV Weingarten und soll nun den SVH zu konstanteren – und positiven – Leistungen führen. Beim SV Weißenau sorgten unnötige Punktverluste dafür, dass man nie über den vierten Platz hinaus kam. Auch beim SVW wurde aufgerüstet: Jürgen Bosch wechselte vom Aufsteiger TSB Ravensburg nach Weißenau, den anderen Weg nahm allerdings Flavio D’Ercole.
FV Molpertshaus
Beim reichte es im vergangenen Jahr nicht mehr für den Klassenerhalt in der A I, auch wenn die Mannschaft nach dem Trainerwechsel nochmals starke Leistungen zeigte. Diese Form ließ der FVM auch zeitweise in der Vorbereitung aufblitzen. Molpertshaus ist jedoch durch einige Verletzungen geschwächt. Für den Absteiger wird es nicht leicht, mit den Topteams mitzuhalten.
Der Rest: Nach zwei Jahren Kreisliga ● A ist der SV Blitzenreute wieder in der B-Klasse angekommen. Zwar zeigte der SVB im Bezirkspokal gegen den TSB Ravensburg und den FC Lindenberg starke Leistungen, der direkte Wiederaufstieg scheint jedoch eher unrealistisch. Beim SC
Michelwinnaden kann es eigentlich nur besser laufen als in der vergangenen Saison. Der letztjährige Tabellenletzte verbesserte sich durch einige Zugänge, was sich nicht nur im Schussenpokal, sondern auch in weiteren Testspielsiegen zeigte. Der SV
Alttann war bekannt für seine Heimschwäche – es gab nur einen Sieg. Überwindet der SVA dieses Defizit, so ist ein Platz im Mittelfeld realistisch. Im Kader zeigt sich wenig Veränderung, lediglich der Abgang von Tayfun Bengi könnte schmerzen.
Ebenfalls wenig Veränderung gab es im Kader des SV Schmalegg. Aufgrund der starken Absteiger und guter Verpflichtungen anderer Teams ist dem SVS in dieser Saison allerdings keine große Rolle zuzutrauen. Das bestätigt auch die Vorbereitung mit vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 2:20. Nach dem enttäuschenden vorletzten Platz hat beim SV Oberzell II Dominik Glaser die Verantwortung übernommen. Glaser führte zuletzt die TSG Ailingen ohne Niederlage zum Meistertitel in der B IV. Einige Abgänge wurden b durch Spieler aus der eigenen Jugend kompensiert. Dennoch ist fraglich, ob es für eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte reicht.