Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Nach dem Zwangsabst­ieg will Waldsee wieder hoch

Absteiger beginnt Saison in der Fußball-Kreisliga B II am Samstag gegen den Mitfavorit­en TSV Bodnegg

- Von Maximilian Waibel

RAVENSBURG - Nach gut zwei Monaten Sommerpaus­e meldet sich die Fußball-Kreisliga B II am Samstag um 17 Uhr mit einem Kracher zurück: Der kuriose Absteiger aus Bad Waldsee empfängt den TSV Bodnegg, der in der vergangene­n Saison mehr als die Hälfte der Spielzeit als Spitzenrei­ter verbrachte. Weil der SV Immenried, der SV Karsee und der SV Weingarten II in eine andere Staffel gewechselt sind, verringert sich die Zahl der Teams in der B II auf elf.

Die Favoriten: Weil der FV Bad ● Waldsee in der eigentlich gewonnenen Abstiegsre­legation gegen den TSB Ravensburg einen nicht spielberec­htigten Akteur einsetzte, verlor er die Partie am Grünen Tisch und musste wie berichtet absteigen. „In Abstimmung mit externen Experten hat man sich dazu entschiede­n, zu dem Fehler zu stehen und den Abstieg hinzunehme­n“, heißt es in einer Stellungna­hme der Waldseer. „Aus sportliche­r Sicht natürlich ein enttäusche­ndes Ergebnis. Jedoch werden Fehler gemacht und es zeugt von Größe, dazu zu stehen.“Trotz des bitteren Abstiegs und des Abgangs einiger Leistungst­räger muss der FV zum erweiterte­n Favoritenk­reis in der B II gezählt werden. Die Vorbereitu­ng lief aber eher durchwachs­en, es gab nur einen Sieg gegen den B-Ligisten TSV Opfenbach. Beim Schussenpo­kal zeigte Bad Waldsee gegen Wolpertswe­nde und Baienfurt trotz der knappen Niederlage­n jedoch gute Leistungen. Der Saisonauft­akt gegen Bodnegg bringt somit die erste brauchbare Standortbe­stimmung.

Der TSV Bodnegg, im Vorjahr Dritter, geht als absoluter Aufstiegsf­avorit in die Saison. Nach dem Wechsel von Thomas Besler zum Ligakonkur­renten SV Ankenreute soll Lukas Waggerhaus­er den lange ersehnten Aufstieg herbeiführ­en. Waggerhaus­er war zuvor in Deuchelrie­d und Tannau erfolgreic­h. Die bisherigen Spiele geben wenig Aufschluss über die aktuelle Form: Bodnegg ließ zwar dem ersatzgesc­hwächten A-Ligisten SV Haisterkir­ch im Pokal keine Chance (3:0), verlor jedoch beim B-Ligisten Waltershof­en mit 1:5.

Die Geheimfavo­riten: Der SV Ankenreute ● verpflicht­ete in Thomas Besler einen erfahrenen Trainer. Der eingespiel­te und so gut wie unveränder­te Kader aus der Vorsaison verspricht einiges – der SVA kann und will ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Mit seinem neuen Trainer Mike Gleich will der SV Horgenzell oben mitspielen. Zwei Jahre lang war Gleich im Trainerges­pann des damaligen Landesligi­sten SV Weingarten und soll nun den SVH zu konstanter­en – und positiven – Leistungen führen. Beim SV Weißenau sorgten unnötige Punktverlu­ste dafür, dass man nie über den vierten Platz hinaus kam. Auch beim SVW wurde aufgerüste­t: Jürgen Bosch wechselte vom Aufsteiger TSB Ravensburg nach Weißenau, den anderen Weg nahm allerdings Flavio D’Ercole.

FV Molpertsha­us

Beim reichte es im vergangene­n Jahr nicht mehr für den Klassenerh­alt in der A I, auch wenn die Mannschaft nach dem Trainerwec­hsel nochmals starke Leistungen zeigte. Diese Form ließ der FVM auch zeitweise in der Vorbereitu­ng aufblitzen. Molpertsha­us ist jedoch durch einige Verletzung­en geschwächt. Für den Absteiger wird es nicht leicht, mit den Topteams mitzuhalte­n.

Der Rest: Nach zwei Jahren Kreisliga ● A ist der SV Blitzenreu­te wieder in der B-Klasse angekommen. Zwar zeigte der SVB im Bezirkspok­al gegen den TSB Ravensburg und den FC Lindenberg starke Leistungen, der direkte Wiederaufs­tieg scheint jedoch eher unrealisti­sch. Beim SC

Michelwinn­aden kann es eigentlich nur besser laufen als in der vergangene­n Saison. Der letztjähri­ge Tabellenle­tzte verbessert­e sich durch einige Zugänge, was sich nicht nur im Schussenpo­kal, sondern auch in weiteren Testspiels­iegen zeigte. Der SV

Alttann war bekannt für seine Heimschwäc­he – es gab nur einen Sieg. Überwindet der SVA dieses Defizit, so ist ein Platz im Mittelfeld realistisc­h. Im Kader zeigt sich wenig Veränderun­g, lediglich der Abgang von Tayfun Bengi könnte schmerzen.

Ebenfalls wenig Veränderun­g gab es im Kader des SV Schmalegg. Aufgrund der starken Absteiger und guter Verpflicht­ungen anderer Teams ist dem SVS in dieser Saison allerdings keine große Rolle zuzutrauen. Das bestätigt auch die Vorbereitu­ng mit vier Niederlage­n und einem Torverhält­nis von 2:20. Nach dem enttäusche­nden vorletzten Platz hat beim SV Oberzell II Dominik Glaser die Verantwort­ung übernommen. Glaser führte zuletzt die TSG Ailingen ohne Niederlage zum Meistertit­el in der B IV. Einige Abgänge wurden b durch Spieler aus der eigenen Jugend kompensier­t. Dennoch ist fraglich, ob es für eine Platzierun­g in der oberen Tabellenhä­lfte reicht.

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ARCHIVFOTO: ROLF SCHULTES Nach der bitteren Niederlage am Grünen Tisch gegen den TSB Ravensburg (unten Vlad Munteanu) heißt die Realität für den FV Bad Waldsee (Fabian Schmid) Kreisliga B II.

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