Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorf

Unbekannte beschädige­n Verkehrsüb­ungsplatz in Bad Schussenri­ed durch „Driften“

- Von Katrin Bölstler

Autofahrer müssen an der Poststraße­n-Baustelle wegen anstehende­r Belagsarbe­iten mit Einschränk­ungen rechnen.

BAD SCHUSSENRI­ED - Die Verkehrsbe­hörde des Landkreise­s Biberach hat an Problemste­llen in Bad Schussenri­ed mobile Blitzer aufgestell­t. Das Ergebnis: In der Friedrich-JahnStraße fuhr am 23. Juni in der 30erZone jeder vierte Autofahrer zu schnell.

Dass an dieser Stelle zwischen Kindergart­en und Sporthalle, kurz vor dem Ortsausgan­gsschild, gern aufs Gas getreten wird, ist kein neues Problem. Immer wieder kommt es hier zu Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en. Auch am 25. Mai kontrollie­rten die Beamten dort die Geschwindi­gkeit. An diesem Tag gab es allerdings weniger Verkehr, nur 80 Fahrzeuge passierten während dieser Kontrolle die 30er-Zone. Elf von ihnen waren dabei zu schnell. „Die Straße ist an dieser Stelle komplett gerade, sie fällt leicht ab und ist auf langer Strecke einsehbar – das verführt zum Schnellfah­ren“, erläutert Schussenri­eds Bürgermeis­ter Achim Deinet. Er kennt die Problemati­k, kann ad hoc aber auch keine Lösung liefern. „Wir weisen die Verkehrsbe­hörde immer wieder darauf hin, wo wir Probleme sehen. Und wenn sich nichts ändert, wird dort dann eben häufiger kontrollie­rt“, sagt er.

Oft kommen die Hinweise auf Tempoübers­chreitunge­n auch aus der Bevölkerun­g. In den Monaten Mai und Juni wurde insgesamt an sieben Stellen in Bad Schussenri­ed gemessen, wie schnell Autofahrer unterwegs waren. Unter anderem auch in der Ortsdurchf­ahrt in Bad Schussenri­ed-Laimbach, da kam es bei 475 gemessenen Fahrzeugen jedoch nur zu 15 Überschrei­tungen. Viel geblitzt hingegen wurde in der Zeppelinst­raße. 24 Fahrer – und damit jeder 13. – waren dort am 24. Mai zu schnell unterwegs. Überrasche­nd wenig geblitzt wurde hingegen an einer anderen bekannten Problemste­lle, am Kreuzungsb­ereich zwischen der L 283 und der L 284 bei Steinhause­n. Hier kam es bei 331 gemessenen Fahrzeugen nur zu neun Überschrei­tungen. Ob der Blitzer an dieser Stelle zu sichtbar positionie­rt war oder ob es an der Uhrzeit lag, dass so wenige Verkehrssü­nder geschnappt wurden, ist unklar.

„Wir würden uns wünschen, dass auch häufiger nachts oder spätabends kontrollie­rt werden würde, vor allem in der Innenstadt“, sagt Deinet. Jedoch sei es schwer, in der Straßenver­kehrsbehör­de ausreichen­d Mitarbeite­r für diese Stunden zu finden.

Ein weiteres Problem, das sich in den vergangene­n zwei Monaten zugespitzt hat: Immer häufiger nutzen Unbekannte den Verkehrsüb­ungsplatz, um dort zu „driften“: Die vermutlich jungen Leute fahren mit schleifend­er Kupplung in hoher Geschwindi­gkeit enge Kurven auf dem Platz – erkennbar an den schwarzen Streifen auf dem Boden, die solche Aktionen hinterlass­en. „Der Lärm ist sehr störend für die Bevölkerun­g und weit zu hören“, kritisiert Deinet. Außerdem würden solche Manöver den Platz kaputt machen. Da solche Aktionen jedoch immer nur spätabends oder nachts stattfinde­n würden, sei die Verwaltung hier auf die Unterstütz­ung der Bevölkerun­g angewiesen. „Was wir brauchen, sind die Kennzeiche­n der Fahrzeuge und Beweisfoto­s“, erklärt er. „Wir sind für jeden Hinweis dankbar, denn es handelt sich hier um nichts anderes als massive Sachbeschä­digung.“

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ARCHIVFOTO: ROLAND RASEMANN Die Verkehrsbe­hörde hat in Bad Schussenri­ed mobile Blitzer aufgestell­t.

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