Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mit dem Saisonende startet die Baustelle
Vertreter der Stadt Wangen begrüßen den 100 000. Badegast – Am 2. September schließt die Stefanshöhe
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WANGEN - Die Saison im Wangener Freibad neigt sich dem Ende zu: Am Sonntag, 2. September öffnet die Anlage an der Stefanshöhe für dieses Jahr das letzte Mal seine Pforten. Anschließend geht der Betrieb dennoch weiter – aber auf gänzlich andere Art. Denn tags darauf starten bereits die Arbeiten zur über die kommenden beiden Winterhalbjahre groß angelegten und millionenschweren Sanierung. Am Donnerstag begrüßten die Verantwortlichen aber erst einmal den 100 000. Badegast 2018.
Das Freibad Stefanshöhe genießt einen guten Ruf. Die Hanglage sorgt mit für ein besonderes Flair, das Jahr für Jahr nicht nur Wangener anzieht, sondern auch zahlreiche Badelustige von außerhalb. Da kam am Donnerstag der 100 000. Gast als „Beweis“gerade recht. Denn mit Peter Böhm hatte sich ein Herbertinger auf den Weg ins hiesige Freibad gemacht.
Jubiläumsgast kam um 11.23 Uhr
Um Punkt 11.23 Uhr passierte Böhm die Einlasskontrolle samt seiner Ehefrau Tamara. Ebenfalls mit dabei waren Enkelin Mia Böhm und die weitere Großmutter Olga Weber, beide in Wangen lebend. Das Quartett berichtete, zuletzt fast jeden Tag da gewesen zu sein. Und Peter Böhm erhielt als Jubiläumsgast-Geschenk einen mit einem Badetuch und einem Gutschein für das benachbarte Restaurant gefüllten Rucksack, überreicht von Bürgermeister Ulrich Mauch, Kultur- und Sportamtsleiter Hermann Spang sowie Freibad-Betriebschef Maik Uliczek.
Gelegenheit für die drei Verantwortlichen, gut eine Woche vor der Schließung Saisonbilanz zu ziehen. Da war es angesichts des diesjährigen Wetters natürlich nicht verwunderlich, dass das Freibad – im Gegensatz zum vergangenen Jahr – wieder die 100 000-Besuchermarke geknackt hat. Dabei waren es eigentlich sogar noch mehr. Aber jene rund 3000 Menschen, die Mitte Juni am Aktionstag des Sportverbands im Juni in der Stefanshöhe waren, laufen nicht mit in die Statistik ein. Sie hatten seinerzeit freien Eintritt.
Folgen der Hitze
Logischerweise war bei dem Ortstermin auch Thema, wie Gäste und Freibadbedienstete mit den oft sehr heißen Temperaturen zurecht kamen. Und da merkte Uliczek an, dass manche Menschen doch unter der Hitze zu leiden hatten. Zumindest für einen seiner Kollegen galt dies auch: Er wurde ohnmächtig. Ansonsten musste das sechsköpfige Freibadteam insgesamt sieben Kinder aus den Becken retten. Letztlich sei alles aber glimpflich abgelaufen. Auffällig: Die heuer nicht nur im Freibad zahlreichen Wespen machten vor allem dem Nachwuchs zu schaffen. Und ebenfalls bemerkenswert: Der Spielplatz- und der Matschbereich waren der Sanierung vorgezogen und bereits vor der diesjährigen Saison fertig geworden. Entsprechend sei die Resonanz der Kleinen gewesen. Sie hätten die Neuerungen „blendend“angenommen.
Durchaus stolz berichtete der Betriebsleiter auch, dass das Wangener Freibad nach wie vor „personell gut aufgestellt“sei. Keine Selbstverständlichkeit angesichts eines allgemeinen Schwimmmeistermangels und deshalb mancherorts eingeschränkter Öffnungszeiten. Uliczek machte dies am guten Arbeitsklima ebenso fest, wie an der Möglichkeit für die Mitarbeiter, selbst in den buchstäblich besonders „heißen Saisonphasen“auch mal den einen Tag frei nehmen zu können. Darüber hinaus zahle sich jetzt aus, dass das Wangener Freibad „schon lange“selbst ausbilde.
Veraltete Technik
Bürgermeister Mauch und Kulturund Sportamtsleiter Spang hoben in diesem Zuge den Einsatzwillen des Freibadteams hervor. Laut Spang seien die Mitarbeiter in den Vorjahren immer wieder eingesprungen, wenn es Probleme mit der Freibadtechnik gab – teils auch nachts.
Apropos Technik: Diese ist längst in die Jahre gekommen und eigentlicher Grund für die ab dem 3. September anstehende Sanierung (siehe zweiten Text). Heuer hat es laut Maik Uliczek nur „kleinere Probleme“gegeben. Was Spang bestätigt: „Es ist besser gelaufen als befürchtet.“Dabei macht das Freibad äußerlich auf den ersten Blick den Eindruck, nicht zwingend sanierungsbedürftig zu sein. Dass dieser Schein trügt, machte Ulrich Mauch ebenfalls am Einsatz der Mitarbeiter fest: „Ich wundere mich schon, wie man das herrichten kann.“