Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neuer Supermarkt kommt deutlich später
Abstimmungen und Baugrund verzögern Arbeiten auf dem Postareal beim Biberacher Bahnhof
BIBERACH - Im Umfeld des Biberacher Bahnhofs passiert derzeit einiges: So entsteht auf dem Postareal ein neuer Supermarkt mitsamt Wohnungen, auf dem ehemaligen EVSGelände ein Hotel und ebenfalls Wohneinheiten. Doch wie gut kommen die Vorhaben voran und bis wann ist mit einer Eröffnung zu rechnen? Die „Schwäbische Zeitung“hat bei den Verantwortlichen nachgefragt. Den Anfang macht die Baustelle auf dem Postareal.
Meterhohe Baukräne zieren seit Monaten das Stadtbild gegenüber dem Busbahnhof. Wer mit dem Auto an der Baustelle auf dem Postareal vorbeifährt, den beschleicht manchmal das Gefühl: Dort geht kaum etwas voran. Doch dem ist nicht so. Denn ein Blick in die Baugrube zeigt: Der Rohbau hat mittlerweile begonnen. „Der Abbruch und die Verbauarbeiten sowie die aufwendige Bohrpfahlgründung sind abgeschlossen“, schildert Projektleiter Michael Kromphorn von der Firma Geiger den Baufortschritt. Damit schreitet das Vorhaben weiter voran, auch wenn nicht ganz so zügig wie ursprünglich angenommen.
Bereits im Frühjahr 2017 rückten schwere Baumaschinen an, um das Postgebäude aus dem 19. Jahrhundert abzubrechen. Die Arbeiter schafften dadurch Platz für den anvisierten Neubau auf dem Grundstück, welches an die Eisenbahnstraße und Ulmer-Tor-Straße angrenzt. Die Oberstdorfer Firma Geiger hatte das Areal gekauft, um dort einen Rewe-Supermarkt und knapp 60 betreute Wohnungen für Senioren sowie Pflegebedürftige zu errichten. Nach den Abbrucharbeiten geriet das Vorhaben zunächst ins Stocken, weil sich die Abstimmungen zwischen Bauherr und Stadtverwaltung länger hinzogen. Im März dieses Jahres genehmigte der Gemeinderat schließlich den Bebauungsplan und den städtebaulichen Vertrag.
Der Bau hat es vor allem in Sachen Bauuntergrund in sich. So gibt es in dem Bereich ein großes Bündel an Telekommunikations- und Versorgungsleitungen, die genauso eine spezielle Verbauart erforderten wie die Grundwasserthematik. Wegen der anspruchsvollen Baugrundverhältnisse habe man das Gebäude auf Bohrpfählen gegründet, so Kromphorn. Das ist aufwendig und kostet Zeit: „Wir hatten gehofft, dass es eine andere Lösung gibt.“Ohnehin sei die Baustelle aufgrund der beengten Platzverhältnisse eine Herausforderung für alle Beteiligten. „Trotzdem ist es gelungen, für Kunden der benachbarten Volksbank auf dem Baufeld fünf Stellplätze zur Verfügung zu stellen“, erläutert der Projektleiter.
Bis Ende des Jahres soll der Rohbau bis einschließlich erstes Obergeschoss voranschreiten. Immer mit der Maßgabe, dass alles reibungslos funktioniert und es keine weiteren Überraschungen gibt. „Bisher waren wir im Untergrund tätig, weshalb es von außen noch nicht so viel zu sehen gab“, sagt Kromphorn. Doch das ändere sich, sobald die Rohbauarbeiten über den Keller hinausgehen. Erste Wände des Untergeschosses sind bereits zu erkennen.
Neuer Zeitplan für Projekt
Als das Konzept im März 2017 öffentlich präsentiert wurde, rechneten die Verantwortlichen mit einer Fertigstellung bis Ende 2018. Dieser Termin ist bei Weitem nicht mehr zu schaffen. Momentan geht Kromphorn davon aus, dass der Bau voraussichtlich bis Frühjahr 2020 fertig sein könnte: „Viel weiter sollte sich das Projekt nicht mehr verzögern.“Denn auch der Lebensmittler habe großes Interesse daran, möglichst zügig in Biberach an den Start gehen zu können.