Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Verein regt „Planungsgesellschaft“an
Unternehmervereinigung will die Idee der einstigen Werkswohnungen „neu denken“
WANGEN( jps) - Der Wangener Wirtschaftskreis (Wawi) übt nicht nur Kritik an der Wohnungsbaupolitik in Wangen, sondern will sich bei der Linderung des Wohnungsmangels möglicherweise selbst engagieren. Denn in der Umfrage ist auch von einer möglichen, zu gründenden „Planungs- und Durchführungsgesellschaft“die Rede, „getragen von der Wangener Wirtschaft“. Dazu will der Wawi wissen, ob die Unternehmen wissen, ob sie sich vorstellen können diese zu unterstützen – sei es „ideell, aktiv und/oder finanziell“.
Dieser Vorstoß wiederum passt zu einem Vorschlag von Oberbürgermeister Michael Lang. Denn der Rathauschef hatte bei wohnungsbaupolitischen Debatten im Frühjahr mehrfach dafür geworben, bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums die hiesige Wirtschaft mit ins Boot zu holen.
Der Wawi schreibt dazu: „Neue Wege bedeutet nicht nur eine bauplanerische Gewichtung zwischen Einfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau, sondern auch das vernetzte Zusammenwirken von Stadt, Bevölkerung und Wirtschaft. So könnte aus Sicht des Wawi „das Thema Werkswohnungen, das in früheren Zeiten ausgezeichnet funktioniert hat, neu gedacht, organisiert und umgesetzt werden.“Hintergrund: Wangen hat eine lange Historie in diesem Bereich. Beispiele sind Wohnungen von Erba, Post, Bahn oder Bolz.
Vor diesem Hintergrund regt das „Sprachrohr“der hiesigen Unternehmen auch eine „kurzfristige Durchführung eines offenen Ideen- und Planungswettbewerbs für neue Wege zur Reduzierung des Wohnungsnotstandes in Wangen“an. In dessen Folge soll es nach den Vorstellungen des Vereins eine „Diskussion auf der ganzen Breite der Bevölkerung“geben, als dessen Ergebnis der Stadtverwaltung „ein konsensfähiges Konzept“präsentiert werden könnte.
Die derzeit laufende Umfrage soll nach Vorstellungen von Wawi-Vorstandsmitglied Frank Scharr die Basis bilden, um zu „einer faktenorientierten Position“zu kommen. Wenn es klappt, sollen die Ergebnisse bei einer Veranstaltung am 20. September im Weberzunfthaus präsentiert werden. Dann werden auch die lokalen Ergebnisse der aktuellen Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) präsentiert.