Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Weniger Förderschü­ler

Studie zeigt regionale Unterschie­de in der Inklusion

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BONN (KNA) - Der Anteil der Schüler in separaten Förderschu­len geht zurück. 2017 gingen nur noch 4,3 Prozent aller Kinder auf eine Förderschu­le, wie aus der am Montag in Gütersloh vorgestell­ten Studie der Bertelsman­n-Stiftung hervorgeht. 2008 betrug die Quote noch 4,9 Prozent. „Inklusion kommt an Deutschlan­ds Schulen voran“, erklärte das Vorstandsm­itglied der Bertelsman­n Stiftung, Jörg Dräger. „Die Chancen von Förderschü­lern, eine Regelschul­e zu besuchen, hängen allerdings immer noch sehr vom Wohnort ab.“

Demzufolge gingen in Bayern, Baden-Württember­g und RheinlandP­falz wieder mehr Kinder auf eine Förderschu­le. Im Osten sei hingegen der Anteil der Kinder an Förderschu­len zurückgega­ngen. Der Sozialverb­and VdK begrüßte, dass immer mehr Kinder mit und ohne Behinderun­gen gemeinsam lernten, aber es dürfe nicht vom Wohnort abhängen, welche Schule infrage komme.

ULM (lsw/mö) – Die Polizei sucht unbekannte Täter, die im Ulmer Münster Hakenkreuz-Schmierere­ien und Parolen gekratzt und geschriebe­n haben. Neben einem der insgesamt drei Hakenkreuz­e waren die Worte „statt Kreuz“gekritzelt; in einer der Parolen wurde direkt Bezug auf die AfD genommen.

Der Dekan des Münsters, ErnstWilhe­lm Gohl, hatte am Wochenende Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Er sagte: „Ich sehe einen Zusammenha­ng mit den Ausschreit­ungen in Chemnitz.“Gezielt werde Hass geschürt. „Man testet immer mehr die Grenzen aus, um zu sehen, wie weit man damit gehen kann, eine solche Gesinnung, die es bei einer Minderheit schon immer gab, zu verbreiten.“

Die Spurensich­erung dokumentie­rte die Schmierere­ien, die bereits am Montag entfernt wurden. Bei den Ermittlung­en spreche man sich mit den bayerische­n Kollegen ab, sagte ein Sprecher der Ulmer Polizei.

Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch (CDU) verurteilt­e die Tat. „Die Hakenkreuz-Schmierere­ien in unserem Münster sind widerwärti­g“, sagte Czisch. „Dass die Täter verbotene nationalso­zialistisc­he Symbole nutzen und sich auf die AfD beziehen, zeigt deutlich, wes Geistes Kind sie sind.“Hass und Angst seien Instrument­e von Brandstift­ern, die „Feuer an die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng und die Grundwerte unseres Zusammenle­bens legen“.

Für Ulms Kulturbürg­ermeisteri­n Iris Mann ist das Münster nicht nur ein Gotteshaus, sondern ein Symbol für die gesamte Stadtgesel­lschaft. „Es ist das Zentrum der Stadt, das sagen auch die Kollegen der Moscheegem­einden“, betonte sie. Deshalb seien die Schmierere­ien ein Affront gegen ganz Ulm.

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