Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
VfR wacht zu spät auf
Aalen spielt im ersten Montagsspiel in Großaspach 1:1
● GROSSASPACH - Die Alm ist schon eine Besonderheit in der Liga. Rustikal steht sie da und lädt zum Verweilen – was der ein oder andere Besucher der angrenzen Mechatronik Arena auch tat. Ein erfolgreiche Zusammenkunft sollte das Aufeinandertreffen mit der SG Sonnenhof Großspach auch für den Gast aus Aalen sein, immerhin ging es darum, mit dem ersten Auswärtssieg das magere Punktekonto aus den ersten fünf Spielen in der 3. Liga aufzuhübschen. Doch kam der VfR in einem unterhaltsamen Montagabendspiel nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns den Punkt redlich verdient“, erklärte VfR-Trainer Argirios Giannikis. Aufgrund der ersten Halbzeit war er glücklich.
Denn die von Giannikis im Vergleich zum 1:4 gegen 1860 München auf drei Positionen veränderte Elf kam in diesem Ländle-Derby, zudem beim ersten Montagsspiel der Aalener in der Liga , denkbar schlecht ins Spiel. Bereits nach sechs Minuten köpfte Marco Hingerl für den selbst ernannten Dorfclub aus Großaspach ein. Danach präsentierte sich der VfR vor allem bis Mitte der ersten Halbzeit verunsichert, leistete sich Fehlpässe und kam zu keinem klaren Spielaufbau. Die Gastgeber hatten als Nutznießer von Aalener Fehlern mehrere Chancen. „Wir können froh sein, das wir nur mit 0:1 in die Halbzeitpause gehen“, befand Giannikis.
Und der Trainer reagierte, wechselte zur Pause Marcel Bär und Marvin Büyüksakarya ein – und baute auf einer Vierer- statt Dreierkette. Schon brachte die nächste Aktion den Ausgleich. Nach starker Vorarbeit von Nicolás Sessa schob Matthias Morys aus kurzer Distanz zum 1:1 ein. Und die 300 VfR-Fans (die aktive Fanszene hatte aufgrund des Montagsspiels zum Boykott aufgerufen) wollten mehr, versuchte ihr Team anzutreiben. Plötzlich gestaltete sich die Partie offen – und der VfR war „mutig“, wie Giannikis anmerkte.
Zwei gute Möglichkeiten auf den Siegtreffer hatten die Großaspacher. Für den VfR vergab Luca Schnellbacher nach Pass von Bär – fünf Minuten vor dem Ende. Und dieser Bär (88.) hatte es dann selbst noch auf dem Fuß – scheiterte aber frei vor dem Tor an SGS-Schlussmann Kevin Broll und ärgerte sich lautstark: „Ich mache das Ding einfach nicht.“So blieb es bei der montagabendlichen Punkteteilung.