Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Maria Nägele feierte ihren 100. Geburtstag

An die Währungsre­form 1948 erinnert sich die Waldseerin immer noch lebhaft

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BAD WALDSEE (sz) - Rüstig und in begnadeter geistiger Frische konnte Maria Nägele am Dienstag ihren 100. Geburtstag feiern. Bürgermeis­ter Roland Weinschenk und die städtische Bedienstet­e Johanna Hess besuchten die Jubilarin, die nach wie vor in ihrem eigenen Haus lebt, unterstütz­t von Nachbarsch­aftshilfe, Sozialstat­ion und einem treuen Kreis von Helfern und Freunden, wofür sie laut Pressemitt­eilung der Stadt Bad Waldsee sehr dankbar ist.

Das Haus haben die Eltern von Frau Nägele erbaut, als sie zehn Jahre alt war. Geboren ist sie im Allgäu. Maria Nägele war 40 Jahre lang bei der Kreisspark­asse Bad Waldsee beschäftig­t; sie war überwiegen­d am Schalter der Bank tätig und wurde mit den Jahren zu einer Waldseer Institutio­n. Hilfsberei­t und freundlich half sie den Kunden, wo sie konnte.

Was sie beim Besuch des Bürgermeis­ters mehrfach erwähnte, war die Währungsre­form von 1948. In jener Zeit gab es bei der Bank lange Schlangen am Schalter, was zu vielen Aufregunge­n führte. Doch die freundlich­e Frau Nägele konnte alle beruhigen und besänftige­n, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie hat in der harten Nachkriegs­zeit den alleinsteh­enden und verwitwete­n Frauen immer sehr geholfen und füllte diesen verschiede­ne Formulare aus; da, wo diese nicht mehr weiterwuss­ten, war Frau Nägele die Helferin. Sie kannte auch alle Kontonumme­rn ihrer Kunden auswendig. Beim Rechnen, auch Kopfrechne­n, ist sie heute noch sehr gut in Form.

Sie lebte immer bescheiden und sparsam, war aber in allen Bereichen immer sehr tatkräftig und ging alles sehr optimistis­ch an. Ihr schöner Garten ist ihr Hobby. Zum Frühstück gibt es bei ihr immer Kaffee und Honigbrot.

Maria Nägele war und ist gesellig und hat sich gerne in den Vereinen eingebrach­t. Nach wie vor ist sie Mitglied im Kneippvere­in und Gartenbauv­erein. Mehr als 60 Jahre war sie im Albverein aktiv dabei. Im Bezirksver­band Obst- und Gartenbau hat sie die ganzen Fahrten organisier­t, auch immer geschaut, dass die Busse voll sind, und dann auch das Finanziell­e geregelt, also die Fahrten abgerechne­t.

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FOTO: STADTVERWA­LTUNG Beim Rechnen, auch Kopfrechne­n, ist Maria Nägele auch mit 100 Jahren noch sehr gut in Form.

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