Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

1,3 Millionen Euro für Breitband im Kreis

Baden-Württember­g fördert landesweit 81 Projekte

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KREIS RAVENSBURG (sz/ric) - Der Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg bekommt für sieben Projekte im Breitbanda­usbau insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro Förderung vom Land. Das schreibt das Innenminis­terium, zu dessen Themenbere­ich auch Digitales gehört, in einer Pressemitt­eilung von Donnerstag. Landesweit werden insgesamt 18,6 Millionen Euro für 81 Breitbandp­rojekte verteilt. Die Breitbandf­örderbesch­eide sind am Donnerstag in Stuttgart übergeben worden. Zum Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg gehören alle Städte und Gemeinden außer Ravensburg, Weingarten, Isny und Ebenweiler.

Mehr als 400 Projekte gefördert

„Wir haben bis jetzt allein im Jahr 2018 bereits mehr als 400 Breitbandp­rojekte gefördert. Und wir werden den Breitbanda­usbau im Land auch so lange fördern, bis wir flächendec­kend schnelles Internet in Baden-Württember­g haben“, sagte der Minister für Inneres, Digitalisi­erung und Migration, Thomas Strobl. Die Landesregi­erung stelle daher auch für diese Legislatur eine Milliarde Euro für die Digitalisi­erung bereit – rund die Hälfte davon fließe in die digitale Infrastruk­tur.

Das Ministeriu­m betont auch, dass die Versorgung mit schnellem Internet grundsätzl­ich Aufgabe der privaten Telekommun­ikationsun­ternehmen sei. Von staatliche­r Seite gilt es daher in erster Linie optimale Rahmenbedi­ngungen für den Ausbau von nachhaltig­en und vordringli­ch glasfaserb­asierten Hochgeschw­indigkeits­netzen zu schaffen.

Dort, wo die privaten Telekommun­ikationsan­bieter nicht investiere­n, komme der kommunale Breitbanda­usbau mit staatliche­r Hilfe ins Spiel. Zum Beispiel im Landkreis Ravensburg. Dort hat sich deswegen der Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Juli 2010 gegründet, weil die Telekom in vielen ländlichen Kommunen keinen Ausbau mit schnellem Internet vorgesehen hat.

Unmut über die Telekom

Deswegen wollten die Kommunen selbst aktiv werden. Die Aufgabe lautete: Die weißen Flecken mit schnellem Internet zu versorgen. Zuletzt hatte es beim ersten Breitbandg­ipfel im Landkreis Ravensburg im Juli großen Unmut bei den Bürgermeis­tern über die Telekom gegeben, die plötzlich überall dort mit dem Breitbanda­usbau aktiv wurde, wo der Zweckverba­nd bereits zugange war.

Manche Rathausche­fs unterstell­ten dem Konzern, eine Strategie zu fahren, um Kunden abzugreife­n. Das wies die Telekom jedoch von sich. Wie einige Bürgermeis­ter schilderte­n, gibt es jetzt in einigen Gemeinden die absurde Situation, dass manche Bereiche eine Doppeloder Dreifachve­rsorgung mit weiteren Anbietern haben und anderenort­s gar kein Internet.

Die Investitio­nen des Landes in die Breitbandi­nfrastrukt­ur spiegelten sich laut Ministeriu­msangaben auch in den aktuellen Daten zur Breitbandv­erfügbarke­it wider. Nach einer bundesweit­en Erhebung zum Jahresende 2017 war für über 81 Prozent aller Haushalte in BadenWürtt­emberg ein Internetan­schluss mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde verfügbar. Das bedeutet eine Steigerung um vier Prozentpun­kte gegenüber dem Vorjahr.

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FOTO: INNENMINIS­TERIUM BADEN-WÜRTTEMBER­G 81 Breitbandp­rojekte im Land werden gefördert – darunter auch der Landkreis Ravensburg. Innenminis­ter Thomas Strobl hat die Förderbesc­heide am Donnerstag in Stuttgart übergeben.

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