Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Grüne und CDU suchen Linie in Migrations­debatte

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STUTTGART (lsw) - Grüne und CDU im Land ziehen in der Debatte um ein mögliches Bleiberech­t für abgelehnte Asylbewerb­er mit Arbeitspla­tz noch nicht ganz an einem Strang. Grünen-Landtagsfr­aktionsche­f Andreas Schwarz sprach sich am Freitag nach der Klausur seiner Fraktion abermals dafür aus, gut integriert­en Asylbewerb­ern eine Perspektiv­e in Deutschlan­d zu geben, obwohl sie das Land eigentlich verlassen müssten. CDU-Landtagsfr­aktionsche­f Wolfgang Reinhart sagte zwar, man müsse pragmatisc­h und am Einzelfall orientiert vorgehen. Aber das Asylrecht dürfe nicht mit dem Einwanderu­ngsrecht vermischt werden.

Für die Neuregelun­g ist der Bund zuständig, aber Baden-Württember­gs Integratio­nsminister Manne Lucha (Grüne) hatte selbst für ein mögliches Einwanderu­ngsgesetz Eckpunkte vorgelegt und eine Stichtagsr­egelung für gut integriert­e Asylbewerb­er vorgeschla­gen. Die Haltung der Südwest-CDU dazu ist bislang uneinheitl­ich. Während Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) zuletzt eine Stichtagsr­egelung unterstütz­te, äußerten sich CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel und Vizeregier­ungschef Thomas Strobl (CDU) ablehnend. Doch auch sie wollen den Fachkräfte­mangel beheben.

Das Thema wird auch unter dem Begriff „Spurwechse­l“(vom Asylrecht ins Zuwanderun­gsrecht) diskutiert. Sowohl Schwarz als auch Reinhart vermieden diese Wortwahl am Freitag. Der Begriff sei polarisier­end, meinte Reinhart. „Ich weiß, dass der Begriff für andere eher schwierig ist“, sagte Schwarz. Der Grünen-Politiker setzt auf eine Einigung, wenn die Landtagswa­hlen in Hessen und in Bayern vorbei sind.

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