Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
50 000 Unterschriften für Ostafrika-Petition aus Waldsee
Peter Niedergesäss bemängelt das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und erfährt viel Unterstützung
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BAD WALDSEE - Großen Zuspruch hat der Bad Waldseer Peter Niedergesäss auf seine Online-Petition mit dem Titel „Fluchtursachen bekämpfen: Faire Handelsverträge für Ostafrika“erfahren. Vor fünf Tagen hat der Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) sein Anliegen veröffentlicht und bereits mehr als 50 000 Unterschriften gesammelt. Ein großer Erfolg. Vor Kurzem war Niedergesäss in Uganda. Drei Wochen lang erfuhr er hautnah von den Problemen und Sorgen der Menschen vor Ort (die SZ berichtete: „Wer anderen hilft, bereichert sein Leben“, 4. September). Besonders das verhandelte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU-Kommission und den Ländern Ostafrikas stieß dem Diözesansekretär nachhaltig auf. Und so beschloss er, die Online-Petition ins Leben zu rufen. Dort schreibt er an die EU-Kommissarin für Handel, Cicilia Malström, gewandt: „Sehr geehrte Frau Malmström, stoppen Sie das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit der Ostafrikanischen Gemeinschaft. [...] Sie sollten sicherstellen, dass die Bauern in Ostafrika nicht ihrer Existenz beraubt, dass die Nahrungssicherheit und Souveränität der Menschen dort gewährleistet wird und dass sowohl staatlicherseits als auch seitens der in Ostafrika agierenden Unternehmen die in den UNO-Konventionen verbrieften Menschenrechte eingehalten werden.“
Niedergesäss befürchtet schlimme Folgen für das Land. Die Billigkonkurrenz aus Europa könnte beispielsweise die lokalen Bauern gefährden. Diese Befürchtung teilen die rund 50 000 Unterstützer wohl, zumindest unterzeichneten sie die Online-Petition. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir so schnell so viele Unterstützer bekommen“, erklärt Niedergesäss überrascht und zufrieden zugleich und hofft auf viele weitere Unterschriften. Und diese Hoffnung ist nicht unbegründet. „Wir werden die Aktion erst noch im KAB bekannt machen“, so der Initiator.
Wie lange die Petition noch läuft, ist offen. Angedacht war die Aktion bis Jahresende, der große und schnelle Erfolg könnte die Initiative verkürzen. Fakt ist, dass Niedergesäss das Ergebnis in Brüssel direkt an Malmström und Entwicklungsminister Gerd Müller übergeben möchte.
Die Petition liegt im Waldseer Weltladen aus oder findet sich unter:
www.change.org