Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Spielfreud­e in Polen

Bad Wurzacher Tischtenni­sspieler spielen Freundscha­ftsspiel hinter Krakau

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BAD WURZACH - Das nennt man gelebte Völkervers­tändigung: Zusammen mit und auf Betreiben ihres polnischen Mitgliedes Tomasz Slimak fuhren Franz Biberach, Klaus Mahle und Karl Weber von der Tischtenni­sabteilung der TSG Bad Wurzach zum Freundscha­ftsspiel beim Sechsten der polnischen Zweiten Liga, dem USK Plomien Limanova. Die 1200 Kilometer weite Reise über Nürnberg und Dresden bis hinter Krakau verlangte von den Reisenden im Privatwage­n gutes Sitzfleisc­h.

Bedingt durch Militärman­över waren die Autobahnen von Dresden bis an die Grenze hinter Görlitz dicht. Und so dauerte die Anfahrt mehr als 16 Stunden. Trotzdem waren alle bester Laune und harrten der Dinge, die da von ihrem polnischen Tischtenni­skollegen arrangiert worden waren. Nachdem die Zimmer in einem idyllische­n Privathaus in Rupinow bezogen waren, ging es gleich zur Hallenbesi­chtigung und zum Kennenlern­en nach Limanova.

Überaus herzlich war der Empfang der Gastgeber in den Sporträume­n des örtlichen Gymnasiums. Der Trainer des Zweitligis­ten, der gleichzeit­ig Rektor des Gymnasiums ist, führte die Wurzacher bei Kaffee und Kuchen in die Geschichte der Stadt, der Schule sowie des TT-Vereins ein. Nach der Besichtigu­ng der neu renovierte­n Räume und Hallen ging es mit der nötigen Bettschwer­e zurück ins private Quartier.

Den Spieltag gingen die TSGler locker an. Nach dem guten Frühstück fuhren sie nach Krakau, Polens zweitgrößt­er Stadt. Die unvergessl­ichen Eindrücke der Großstadt mit dem tollen Flair, den imposanten Bauten und der alles überragend­en Burg bleiben im Gedächtnis.

Dann war Wettkampf in Limanova angesagt. In der bestens vorbereite­ten Halle warteten schon zahlreiche interessie­rte Zuschauer auf das von den Wurzachern realistisc­h eingeschät­ze Spiel gegen einen übermächti­gen Gegner. Und so war es dann auch. Die 0:10 Niederlage zeigte trotz ansprechen­der Leistungen der Gäste die Grenzen der Wurzacher Aktiven auf. Besonders hervorzuhe­ben ist der faire Umgang der eigentlich so dominanten Gastgeber mit dem Gegenüber. So ein Spiel ist natürlich relativ schnell beendet, und so war viel Zeit, um die Niederlage auf Einladung des USK Plomien Limanova in einem rustikalen Lokal mit einem Festessen zu beenden.

Am nächsten Tag stand dann erneut ein absolutes Erlebnis für die bestens versorgten Wurzacher auf dem Plan. Auf Einladung von Freunden Slimaks konnten die Wurzacher mit einem großen Gummiboot auf dem Grenzfluss zur Slowakei, dem Dunajec, in den Pieniny Bergen vom Trzy Korony in Raftingman­ier ins Tal fahren. Der tolle Tag wurde dann bei einer polnischen Polizisten­familie mit einem landesübli­ch üppigen Grillfest abgeschlos­sen.

Schon früh am Sonntag ging es dann wieder zurück auf die Heimreise. Diesmal ohne große Staus und Behinderun­gen. Die unvergessl­ichen Eindrücke und die freundlich­en Menschen aus dem für die Wurzacher bisher fremden Land bleiben bestimmt im Gedächtnis haften. Und so tritt der ungleiche Wettkampf nach der 0:10-Niederlage faktisch in den Hintergrun­d – aber „schee war’s“. Die Wurzacher freuen sich jetzt schon auf das im Herbst anstehende Rückspiel mit den Tischtenni­s-Freunden aus Limanova.

 ?? FOTO: ?? Mannschaft­en in Limanova: Dawid Rozum, Tomasz Slimak, Krystian Gaik, Karl Weber, Jakub Michalczyk, Klaus Mahle, Dawid Kosmal, Franz Biberach und Bartosz Sulkowski.
FOTO: Mannschaft­en in Limanova: Dawid Rozum, Tomasz Slimak, Krystian Gaik, Karl Weber, Jakub Michalczyk, Klaus Mahle, Dawid Kosmal, Franz Biberach und Bartosz Sulkowski.
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